Fünf ◊ Niall

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Das ich ausgerechnet mit Harry im selben Stock war, war ja mal wieder typisch und das unsere Zimmer auch noch genau gegenüber waren, machte die ganze Sache nur noch schlimmer. Ich wollte so weit, wie es möglich war von ihm weg sein und ihm nicht jeder Zeit in die Arme rennen, wenn ich aus meinem Zimmer trat.

Ich war so froh, dass Liam jetzt da war und ich nicht mit ihm alleine war. Ich glaube, dass hätte ich nicht ausgehalten.

Dass ich den ganzen Tag letzten Tag noch fast nichts gegessen hatte, machte sich langsam bemerkbar und als ich endlich etwas zu essen hatte, machte ich mich sofort darüber her.

„Scheint fast so als ob sein Hunger wieder zurück ist.“ meinte Liam zu Harry, welcher darauf grinste, jedoch war irgendetwas anders an seinem Grinsen. Es wirkte gespielt.

Wieso? Wieso wirkte sein Grinsen gespielt? Oder bildete ich mir das nur ein? Nein es war eindeutig nicht echt. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Aber was?

Warte, wieso mache ich mir überhaupt Gedanken darüber? Ich bin sauer auf ihn. Ich will mir keine Sorgen um ihn machen. Doch wenn, dass so einfach wäre. Er war immer noch mein Freund und auch wenn er es nicht tat, ich liebte ihn, natürlich machte ich mir da Sorgen, selbst wenn ich wütend auf ihn war. Ich war sogar noch schlimmer verliebt, als ich bis jetzt gedacht hatte.

Ich konzentrierte mich auf mein Essen, damit keiner der beiden etwas merkte. Doch meine Gedanken waren die ganze Zeit bei Harrys gefälschtem Grinsen und was es damit auf sich hatte.

„Wisst ihr wo Louis und Zayn eigentlich sind?“ unterbrach Liam irgendwann die Stille. „Louis schläft wahrscheinlich. Er sah ziemlich müde aus. Und Zayn telefoniert bestimmt mit Perrie, so wie ich kenne.“ meinte Harry und Liam nickte und ries dann seine Augen weit auf. „Was ist?“ fragte ich. „Ich hab total vergessen Sophia anzurufen. Ich hab ihr versprochen sie gleich anzurufen, sobald wir angekommen sind.“ sagte er. „Dann ruf sie an.“ schlug Harry vor. „Mach ich. Ich kann euch ja alleine lassen oder?“ sagte er und schaute erst Harry und dann mich prüfend an. „Ja wir stellen schon nichts an.“ lachte Harry. Liam nickte und verschwand dann. Genau das hatte mir noch gefehlt. Jetzt konnte es nicht noch schlimmer werden.

„Niall?“ Vielleicht doch. „Mhm.“ Ich hörte wie Harry leise seufzte. „Du bist sauer, dass versteh ich. Aber willst du jetzt überhaupt nicht mehr mit mir reden?“ meinte er. „Nein gar nicht geht ja schlecht.“ sagte ich und betonte dabei das Gar besonders stark. Wieder hörte ich ihn seufzen. Er sollte damit aufhören, sonst würde ich ihn irgendwann noch verzeihen und das wollte ich nicht. Noch nicht jetzt. „Dann lass uns darüber reden.“ Ich schaute ihn etwas ungläubig und überrascht an. Das meinte er jetzt doch wohl nicht ernst. Noch vor einem Monat meinte er wir sollten einfach vergessen, dass es passiert ist und wollte partout nicht darüber reden, obwohl ich es wollte, und jetzt plötzlich hat er Redebedarf.

„Willst du mich jetzt verarschen?“ fragte ich wütend. Er schüttelte den Kopf. „Nein. Ich…“ „Stopp!“ unterbrach ich ihn und er schaute mich überrascht an. „Du hast es vor einem Monat nicht nötig gefunden gleich darüber zu reden, dann ist es jetzt auch nicht nötig.“ sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben. „Aber nur weil ich geschockt war. Ich wusste einfach nicht was ich denken sollte. Ich wollte nicht darüber reden, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte.“ „Ach und jetzt weißt du es?“ blaffte ich ihn an. „Nein. Aber ich weiß jetzt, dass du Recht hattest, als du meintest, dass wir darüber reden müssen.“ sagte er. Diese Antwort hatte ich nicht erwartet. „Und was soll es bringen darüber zu reden, wenn du nicht mal weiß was du sagen willst?“ fragte ich während ich wieder auf mein Essen schaute. „Ich hab keine Ahnung. Alles was ich weiß ist, dass ich unsere Freundschaft nicht zerstören will. Ich will nur, dass zwischen uns alles wieder so ist wie früher.“ sagte er. Er schien es ernst zu meinen und er klang ziemlich verzweifelt, doch ich konnte darauf nur den Kopf schütteln. Ich schaute von meinem Teller auf und schaute ihn direkt in die Augen. „Dafür ist es zu spät Harry. Es wird niemals so sein wie früher. Das geht nicht.“ sagte ich. Mit diesen Worten stand ich auf und verließ den Saal, so schnell es ging und ließ Harry einfach sitzen.

In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich mich auf mein Bett und ließ den Tränen, die ich bis jetzt unterdrückt hatte, freien Lauf. Warum zur Hölle musste ich mich auch in einen meiner besten Freunde verlieben? Immer musste mir so eine Scheiße passieren, so als würde mir das Schicksal deutlich machen wollte, wie sehr es mich doch hasste.

Und er. Wie konnte er denken, dass alles wieder so werden könnte wie früher? Ich war so wütend auf ihn und gleichzeitig hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihn einfach so sitzen gelassen hatte, aber was hätte ich tun sollen. Sitzen bleiben und hoffen, dass er mich in Ruhe lässt. Nein dafür kannte ich ihn zu gut. Er war nicht die Sorte Mensch, der einfach aufgab. Eins fragte ich mich jedoch trotzdem, wieso wollte er plötzlich doch darüber reden? Okay er sagte, er wolle nicht das unsere Freundschaft zerstört wird oder viel mehr das was davon noch übrig ist. Doch irgendwie glaubte ich nicht, dass das die ganze Wahrheit war. Vielleicht lag das daran, dass er so seltsam drauf war und vielleicht lag es an diesem gefälschtem Lächeln, dass ich überhaupt nicht von ihn kannte und mir auch jetzt, wo ich so sauer auf ihn war, noch Sorgen bereitete. Was es auch war, ich musste es heraus finden, sonst drehe ich noch durch.

***

Am nächsten Morgen wachte ich durch ein Klopfen wach. Erst überlegte wo ich war und wer dieses Klopfen kam. Als mir dann wieder bewusst wurde, wo ich war, wusste ich auch woher das Klopfen kam. Jemand klopfte an der Tür. Ich stand auf und bemerkte, dass ich noch immer meine Klamotten von gestern an hatte. Ich musste wohl damit eingeschlafen sein, nachdem ich mich praktisch in den Schlaf geweint hatte wegen…

„Niall? Bist du wach?“ unterbrach seine Stimme meine Gedanken. Harry. „Ähm ja bin ich.“ rief ich zurück. „Okay dann muss ich dich nicht aus dem Bett schmeißen, wie Liam mir aufgetragen hat.“ sagte und in seiner Stimme lag ein Grinsen. Ich sagte einfach nichts darauf. „Sorry.“ meinte er und schlagartig klang seine Stimme traurig. „Ich..ich bin schon mal unten. Am besten du beeilst dich, sonst bekommt Liam noch ne Krise.“ sagte er und ich hörte wie sich langsam Schritte von meiner Tür entfernten. Seufzend lies ich mich auf mein Bett fallen. Ich hatte jetzt keine Zeit traurig zu sein oder zu weinen oder irgendetwas davon, ich musste mich beeilen. Also duschte ich mich schnell, zog mir neue Sachen an und sprintete zum Aufzug.

„Endlich ich dachte schon du kommst nie.“ meinte ein etwas gestresst wirkte Liam und wir gingen zu Louis, Zayn und Harry, die bereits im Speißesaal saßen und frühstückten. Sie sahen alle irgendwie furchtbar aus. Zayn hatte tiefe Augenringe, wahrscheinlich hatte er bis tief in die Nacht mit Perrie telefoniert. Louis Augen waren ganz rot, er schien wohl geweint zu haben, doch wieso und Harry stocherte teilnahmslos in seinem Essen rum.

Als Liam und ich uns zu ihnen setzten, schaute er mich kurz traurig an, widmete sich jedoch sofort wieder seinem Frühstück zu. Was mich anging ich wollte gar nichts mehr essen. Meine besten Freunde alle so fertig zu sehen, machte mich traurig und das letzte woran ich jetzt denken konnte war Essen. Doch um die Aufmerksamkeit der Jungs nicht auf mich zu lenken, aß ich zumindest etwas, wenn auch nicht viel. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Tour wenig Spaß machen würde.

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Und weiter geht es mit STRONG :)

Erstmal wow 12 Votes beim letzten Part das hat mich echt voll gefreut *-*

Mal sehen ob ihr das jetzt wieder schafft :D aber ich freu mich aber natürlich immer auch über mehr ;D xD

Naja hoffe euch gefällt der Part :)

𝕤𝕥𝕣𝕠𝕟𝕘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt