Vierundsechzig ◊ Harry

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„Du hättest wirklich nicht hier bleiben müssen?" Louis schaute mich etwas vorwurfsvoll an. „Ich wollte aber hier bleiben. Ich lass dich jetzt bestimmt nicht alleine." Ich musste leicht lächeln. Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen ihn als Freund zu haben. „Was würde ich nur ohne dich machen?" Er lachte. „Das weiß ich auch nicht." Ich grinste leicht. „Und was machen wir jetzt?" „Also ich bin für Popcorn und Film schauen." „Ich hab aber kein Popcorn." „Na dann halt irgendetwas anderes." „Okay." sagte ich und wir machten uns auf den Weg in die Küche. Wir durchsuchten jeden Schrank, fanden jedoch nichts was auch nur annähernd zu einem Filmabend passen würde. „Scheint so als müssten wir Popcorn besorgen gehen." Ich nickte. „Na dann mal los." sagte Louis, rannte in den Flur und rannte dabei fast mein Schuhregal um. So ein Depp. Grinsend folgte ich ihm und dann machten wir uns auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Zum Glück lag dieser nur fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt. Wir traten ein und Louis zog mich sofort in die Süßigkeiten Abteilung. Ich folgte ihm lachend. Als wir schließlich einen ganzen Korb voller, verschiedenen Süßigkeiten und sonstigem Zeugs was ungesund war, hatten, machten wir uns auf den Weg zur Kasse. Als wir dort standen und warteten, fiel mein Blick auf ein Pärchen zwei Kassen neben uns. Es waren zwei Jungs. Sie standen händchenhaltend da und grinsten sich wie zwei Idioten an. Mein Herz zerbrach in tausend Stücke als ich das sah. Sie sahen so glücklich aus. So glücklich wie Niall und ich einst waren, wenn auch nicht für lange. Warum war ich nur so dumm gewesen? Auf einmal hatte ich keine Angst mehr davor mich vor der Welt zu outen. Ich hatte vor nichts mehr Angst. Nur davor das mich Niall nie wieder so anlächelte, wie diese zwei Jungs. Dass ich nie wieder spüren konnte wie es ist ihn zu küssen. Das war alles vor was ich mich fürchtete und diese Angst wollte ich nicht mehr spüren müssen. „Louis ich muss zu ihm." Louis schaute mich etwas verwirrt an. Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Schlüssel und drückte ihn Louis in die Hand. „Ich kann ihn nicht einfach so aufgeben." mit diesen Worten ließ ich Louis stehen und rannte los. Es war ein langer Weg bis zu Niall Wohnung, doch es war mir egal. Ich wollte nur zu ihm. Ich wollte mich bei ihm entschuldigen. Ich wollte ihn zurück. Ich wollte ihm sagen wie sehr ich ihn liebe und wie sehr ich alles bereue was passiert war. Und um dieses Ziel zu erreichen, würde ich auch Kilometer weit rennen.

Ich rannte und rannte. Ich hatte das Gefühl noch nie so schnell in meinem Leben gerannt zu sein. Als ich endlich da war, drückte ich sofort wie wild auf die Klingel, während ich nach Luft rang. Die Tür öffnete sich und er stand vor mir. „Harry?" Ich atmete immer noch schwer, doch ich ries mich zusammen. „Ich weiß du glaubst es könnte nicht funktionieren. Ich weiß du glaubst wir schaffen das nicht. Aber das ist Blödsinn. Ich weiß dass wir es schaffen können. Solange wir zusammen sind, können wir nämlich alles schaffen. Das hast du mir immer gesagt. Zusammen schaffen wir alles." Er schaute mich völlig überrumpelt an, doch dann tauchte dieses warme Lächeln auf seinen Lippen auf. Dieses Lächeln das ich schon so sehr vermisst hatte. „Bist du den ganzen Weg gerannt?" Ich nickte. „Ich war mit Louis einkaufen und da hab ich zwei Jungs gesehen, händchenhaltend. Und da war mir klar dass ich nicht ohne dich leben will. Und das wenn es andere schaffen die ganzen Vorurteile zu überstehen, wir es erst Recht schaffen. Und ich schwöre dir, wenn du mir jetzt sagst das, das nicht stimmt, dann werde ich dich umbringen. Scheiß egal wie sehr ich dich liebe." Wieder erschien dieses Lächeln auf seinen Lippen, bevor er mich zu sich zog und unsere Lippen aufeinander prallten.


𝕤𝕥𝕣𝕠𝕟𝕘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt