Einundvierzig ◊ Harry

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„Sind sie nicht süß?“ meinte Louis und schaute zu Niall und Liam. Ich wollte es zwar nicht, aber ich war irgendwie schon etwas eifersüchtig, wenn ich die Zwei so sah. Ich hab nur ein Grummeln von mir und spürte Louis Blick schon auf mir. „Harry, bist du etwa eifersüchtig auf Liam?“ Ich ignorierte seine Frage einfach und richtete meinen Blick zum Boden. „Harry, dir ist schon klar, dass das ziemlich bescheuert ist. Niall und Liam sind beste Freunde und Liam geht es gerade echt scheiße, da ist es ganz verständlich, dass er ihn tröstet. Sowas machen beste Freunde nun mal.“ meinte er und da lag so eine ganz bestimmte Betonung auf den Worten beste Freunde. Mir war gleich klar was es bedeutete und worauf es sich bezog. Es ging um den Abend an dem ich ihn nicht getröstet hatte, weil Niall dabei gewesen sein. Er war deswegen also doch wütend auf mich, auch wenn er es mir nicht zeigte. Eigentlich hatte ich schon irgendwie erwartet, dass er deswegen wütend war, aber dieser Ton mit dem er die Worte beste Freunde förmlich ausgespuckt hatte. Dieser Ton, machte mich fertig. Er sagte mir damit, was für ein scheiß Freund ich war, zumindest fühlte ich mich gerade so. Eine Träne nach der andern rollte über meine Wange und ich konnte rein gar nichts dagegen tun. Und eigentlich wollte ich das auch gar nicht. Ich wollte nicht gegen meine Tränen ankämpfen. Ich wollte ihnen einfach freien Lauf lassen und hoffte, dass es mir danach besser ging.

„Es-es tut mir Leid, Lou.“ stotterte ich und meine Stimme klang, als hätte ich bereits Stunden geheult. „Es tut mir Leid.“ wiederholte ich mich und dann brach alles in mir zusammen. Ich fing hemmungslos an zu weinen und irgendwann auch zu zittern. Ich zog meine Knie an meine Brust und umschlang meine Schienbeine mit meinen Armen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal so geweint hatte, also musste es ziemlich lange her sein. Das Schlimmste an allem, war das ich das Gefühl hatte ganz alleine zu sein. Ich war nicht alleine, aber es fühlte sich einfach so an.

Ich spürte wie jemand seine Arme um mich legte und mich an seine Brust zog. Ich war unfähig mich zu bewegen und selbst wenn ich es geschafft hätte, dann hätte ich durch die ganzen Tränen sowieso nicht erkannt, wer es war, der mich im Arm hielt. Es interessierte mich auch nicht. Hauptsache ich konnte, dieses Gefühl des Allein seins zumindest für einen Augenblick vergessen. Ich zitterte immer stärker und mein Herzschlag begann sich immer weiter zu beschleunigen. Ich konnte nicht mehr klar denken und mein Atem ging nur stockend. „Harry. Harry, was hast du? Was ist los mit dir?“ hörte ich eine Stimme. Ich hatte momentan keine Ahnung wer es war. Ich wusste, dass ich die Stimme gut kannte, doch ich konnte sie trotzdem nicht zuordnen. Mein Herz schlug immer schneller und das Atmen fiel mir immer schwerer. Und mit einem Mal verschwamm alles vor meinen Augen.


„Harry. Du musst aufwachen. Bitte.“ ich hörte wieder diese Stimme, die ich schon zuvor gehört hatte und ich wusste immer noch nicht wem sie gehörte. „Verdammt jetzt wach endlich auf.“ Die Stimme war lauter geworden, so als hätte die Person geschrien. Und dann erkannte ich sie und schlug meine Augen auf. „Harry.“ hörte ich wieder meinen Namen und blickte ihn Louis Gesicht. Seine Augen waren rot und geschwollen und ich sah einige Tränen darin glitzern. „Lou, was ist passiert? Wo bin ich?“ „Oh gott Harry! Du bist wach.“ sagte er und brach in Tränen aus, bevor er mich stürmisch umarmte. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“ murmelte er in meine Schulter. Ich wollte ihn so gerne auch umarmen, aber ich fühlte mich viel zu schwach um auch nur meine Kopf zu drehen, geschweige denn meine Arme zu bewegen. „Was ist passiert Lou?“ Er löste sich wieder von mir und wischte sich seine Tränen weg. „Du hast plötzlich angefangen zu weinen und zu zittern. Du hast kaum Luft bekommen und bist in Ohnmacht gefallen. Gott Harry, du hast mir so einen Schrecken eingejagt.“ Wieder stiegen Tränen in seinen Augen auf. „Hey, Lou ist ja gut. Ist okay. Mir geht’s gut.“ Ich lächelte ihn aufmunternd an und er erwiderte mein Lächeln leicht. Auf einmal öffnete sich die Tür und sowohl ich als auch Louis wandten sich ihr zu. Es war Niall. Er stand einfach da und starrte mich mit großen Augen. „Du bist wach.“ Bevor ich überhaupt etwas darauf sagen konnte, lag er schon in meinen Armen.

Gott ich weiß so viel Drama und Chaos und Sorgen und alles. Schrecklich. Ich bin wirklich ein furchtbarer Mensch so was zu schreiben..wie auch immer ich hoffe natürlich es gefällt euch trotzdem :)

𝕤𝕥𝕣𝕠𝕟𝕘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt