Kapitel 5

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Ich: Ich bin müde.
weird nail: Wieso schläfst du dann nicht?
Ich: Für meine Müdigkeit gibt es keinen Schlaf.
weird nail: Klingt nach einer sehr speziellen Müdigkeit.
Ich: Ist es auch.
Ich: Ich bin das Leben müde.
weird nail: Sind wir das nicht alle?
Ich: Ich bin den Alltag müde.
Ich: Ich möchte ausbrechen.
weird nail: Halten dich die Monster ab?
Ich: Ja.
Ich: Aber es ist noch mehr.
weird nail: Und was zum Beispiel?
Ich: Die Vernunft.
weird nail: Sie ist der größte Feind jeder kreativen Person.
Ich: Ich bin nicht kreativ.
Ich: Ich bin gelangweilt.
weird nail: Unkreative Menschen werden nicht gelangweilt. Ihnen gefällt ihr Alltag.
Ich: Dann bin ich wohl der kreativste von allen.
Ich: Es gibt nichts was scheußlicher ist als mein Alltag.
weird nail: Du hast noch nie den meinen gesehen.
Ich: Er kann nicht schlimmer sein. Das ist unmöglich. Glaub mir.
weird nail: Vertrau mir. Ich bin mir sicher. Er ist schlimmer.
Ich: Ich sehe jeden Morgen, jeden Mittag, jeden Abend meine Monster.
weird nail: Ich sehe jeden Vormittag meinen Tyrannen.
Ich: Diese Runde hast du gewonnen.
weird nail: Du bist so anders.
Ich: Wieso sagst du das?
weird nail: Weil ich es mag.
weird nail: Du stellst keine überflüssigen Fragen.
weird nail: Zumindest nicht häufig.
Ich: Ich habe zu viele unnötige Fragen gehört und diese zu oft. Ich stelle sie selbst nicht gerne.
weird nail: Mir geht es genauso.
weird nail: Ich habe noch nie jemanden getroffen der mich versteht.
Ich: Und ich noch nie jemanden der mich mag.

Er hat gesagt er mag mich. Es ist für andere nicht viel, doch für mich ist es mehr als ich je zuvor hatte.

Walking In A Labyrinth || k.th. + m. y.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt