Chapter 12

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Der Winter verging. Unerbittlich und kalt zog er über uns hinweg. Die meisten Tage schneite es. Allerdings waren wir dafür sehr dankbar. Es bedeutete eine stetige Quelle an Wasser und weniger Beißer. Bevor es anfing zu schneien gruben wir eine tiefe Mulde und legten diese mit einer Plane aus. Sobald es schneite und die Plane bedeckt war, brachten wir sie  nach drinnen und kippten den Schnee in ein leeres Gefäß. Diesen Vorgang wiederholten wir mehrere Male. Am Ende hatten wir Wasser zum trinken. Es war umständlich, doch es funktionierte. Wir legten Wasservorräte für den Sommer an. Ansonsten waren wir faul, bis der Frühling begann. Die Bäume wurden wieder grün und der Schnee schmolz langsam. Eigentlich müssten wir weiter ziehen, doch keiner wollte. Wir sehnten uns alle nach etwas wo wir bleiben konnten. Deshalb zogen wir die Abreise so lang es ging hinaus. Wir begannen wieder T-Shirts anzuziehen. Carl gab mir meinen Mantel zurück und bedankte sich.
Bald müssten wieder ein paar Leute auf Essenssuche gehen. Wir hatten rationiert, doch so langsam wurde es knapp.
Es war einer der wärmeren Tage, als Daryl und ich mal wieder das Kaufhaus durchsuchten in der Hoffnung noch Essen zu finden.
Nach einer Weile Sagte Daryl frustriert: „Komm Katie hier ist nichts. Wir hätten es schon längst gefunden, wenn es welches gäbe."
Ich dachte scharf nach. "Waren wir schonmal im Lagerraum?"
Daryl sah mich verständnislos an. "Na, jeder Laden hat doch hinter der Verkaufsfläche einen Lagerraum. Dort könnte noch Essen gelagert sein."
Daryl begann zu grinsen. "Katie du bist ein Genie."
Wir joggten in den ersten Stock und rannten in den Laden. Dort teilten wir uns und suchten die Wände ab. Hinter der Kasse fand ich eine kleine Tür. Ich riss sie auf und roch Verwesung. Bis ich auf den Geruch und das Röcheln reagieren konnte hatte der Beißer mich schon gepackt. Ich fiel nach hinten und er auf mich drauf. Ich roch den fauligen Atem des Wesens. Verzweifelt versuchte ich ihn weg zudrücken.
„Daryl! Daryl! Bitte helf mir!", schrie ich panisch. "Daryl! Oh gott bitte hilf mir!"
Schnelle Schritte, dann ein surrendes Geräusch und der Beißer hörte auf sich zu bewegen. Ich sah verschwommen und von dem Geruch wurde mir schlecht. Der Streuner wurde von mir herunter gezogen.
„Katie? Ist alles okay? Wurdest du gebissen?" Daryl zog mich auf die Beine. Ich schüttelte den Kopf. Er nahm mich kurz in den Arm.
„Komm wir schauen schnell nach und können dann wieder verschwinden."
Ich nickte, doch musste innehalten. "Ich glaube ich muss mir das mal nochmal durch den Kopf gehen lassen.", sagte ich und übergab mich auf Daryls Schuhe. Er sprang nicht angeekelt weg, wie ich es erwartet hatte, sondern hielt meine Haare hoch und wartete ab. Ich würgte auch die letzten Essensreste aus meinem Magen und blieb dann vorn übergebeugt stehen.
„Geht's wieder?", fragte Daryl und ich nickte.
„Tut mir leid wegen deinen Schuhen."
Er lachte kurz. "Du machst sie sauber und dann ist alles gut."
Ich stellte mich aufrecht hin und Daryl ging vor in den Raum. Wir hatten nicht viel Licht, nur ein winziges Rechteckiges Fenster ließ ein paar Sonnenstrahlen in den Raum. Der Raum sah chaotisch aus. Überall lagen leere Dosen oder andere Verpackungen. Aber keine weiteren Beißer.
„Sie muss sich selber hier eingesperrt haben. Anscheinend hat sie noch nie was von Rationierung gehört.", vermutete Daryl. Es sah tatsächlich so aus, als hätte sich die Frau hier eingeschlossen und als alle Vorräte aufgebracht waren ist sie gestorben.
Ich schüttelte den Kopf. "Wer weiß, wie lange sie hier drin war. Das hier hat keinen Sinn. Lass uns gehen."
Zusammen verließen wir die kleine Kammer.
„Du gehst jetzt meine Schuhe sauber machen."
Ich musste lachen. "Das hab ich wohl verdient."
Ich saß mit Daryl draußen in der Sonne und putzte seine Schuhe. Die anderen hatten die Geschichte nur belächelt. "Katie? Weißt du was mich interessiert?"
Ich sah ihn an, neugierig was er wissen wollte.
„Woher hast du die Narben? Sie sind überall. Ich glaube einfach nicht, dass sie nur entstanden sind, seitdem das hier begonnen hat." Er zerrupfte Gras zwischen seinen Fingern. "Die meisten Narben sind dafür viel zu hell."
Ich seufzte. Eigentlich wollte ich lügen, als mir Ricks Satz einfiel: "Übrigens mit deiner Vergangenheit ist es genau so wie mit den Träumen. Es wird nicht besser wenn du nicht drüber redest."
"Ok, aber es ist eine lange Geschichte."
Daryl zuckte mit den Schultern. "Ich habe Zeit."
Also begann ich zu erzählen...
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OMG! Leute über 100 Reads😍
Dankeschön😊
Ich hab euch lieb

The Story how I met Daryl Dixon♡ [The Walking Dead]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt