Nach der Party

28.1K 514 9
                                    

Emre's Sicht:

Nachdem wir ankamen zog Kaan seine Jacke aus und ließ sich auf die Couch fallen.

Er hatte die ganze Fahrt lang nicht geredet, aber zwischendurch lächelte er grundlos, woraufhin sein Blick sofort wieder ernst wurde. Quasi wie eine schwangere Frau, dessen Hormone verrückt spielen, weshalb sie Stimmungsschwankungen hat und es bei ihrem Ehemann auslässt. Ein Glück musste ich aber den Part des Ehemannes nicht übernehmen. Denn spätestens im Schlafzimmer müsste ich mir dann die Kugel geben. 

Das Mädchen, Berfin, erscheint mir als sehr hartnäckig. Zudem scheint sie jemand zu sein, die sehr bedacht vorgeht. Mit ihr sollte man sohl ehrlich nicht spaßen, wie Murat schon gesagt hatte. Sie weiß wohl ganz gut was sie will und was nicht. Und Kaan, oder überhaupt einen Mann an ihrer Seite, will sie wohl tatsächlich nicht haben. 

Eigentlich bin ich zuversichtlich, dass unser Aufreißer sie mit seiner charmanten Art anziehen wird, andererseits scheint das ganze Kaan mehr zu beschäftigen als sonst. Ich hoffe nur, dass nicht sie ihn beschäftigt, sondern die Situation mit seiner Familie. 

Denn ich will nicht, dass am Ende der Geschichte jemand verletzt wird. 

Kaan's Sicht:

Ich konnte mich nicht mehr von den Gedanken lösen. Sie hatte mich einfach geschlagen. Vor all den Menschen. Hatte sie mich wirklich vergessen? Keine einzige Sekunde an heute morgen gedacht? Hatte sie sich bei mir nicht genauso gefühlt, wie ich bei ihr? 

Emre redete irgendwas, doch meine Gedanken waren um einiges lauter.

Ich: ,,Was sagst du?"

Emre: ,,Ich sagte; geh duschen und zieh dich um."

Ich:,, Okay."

Unter der Dusche überdachte ich erneut unseren Plan. Ich sollte auf der Party ja ein Mädchen finden, aber wegen ihr, wegen Berfin, hat es nicht geklappt. Dieses Mädchen ist unglaublich. Kann sie nicht endlich aus meinen Gedanken verschwinden? Ich stelle das Wasser kalt und erhoffte mir, dass meine Gedanken an Berfin mit den Wasserstrahlen einfach wegfließen.

Sie sah heute auf der Party so atemberaubend aus. Sie hatte ein figurbetontes blaues Kleid aus Satin an, was bis zu ihren Knien reichte. An der linken Seite hatte es einen Schlitz. Es passte einfach perfekt zu ihr. Zu ihren leuchtenden Augen. Ihre Haare trug sie offen, sie waren wellig und fielen ihr die Schulter runter. Dazu war sie leicht geschminkt. Ihre Wimpern sahen viel geschwungener aus als heute morgen, ihre Wangen etwas rötlicher, ihre Lippen etwas voller.

Ich stellte das Wasser ab. Ich kriege sie nicht aus dem Kopf, keine Chance. Ich muss sie finden.

Nach der Dusche zog ich mir was von Emre an, danach ging ich ins Wohnzimmer. Emre war am zocken.

Emre:,, Was machst du eigentlich, wenn dein Vater erfährt dass du nicht studierst? "

Ich:,, Keine Ahnung."

Emre:,, Wenn unser Plan funktioniert, kannst du doch nach der Scheidung so tun, als ob du es abbrichst. Ich meine, du wirst Liebeskummer des Jahrhunderts haben, du wirst am Boden zerstört sein, du wirst-"

Ich: ,,Übertreib mal nicht, als würde ich wegen einem Mädchen am Boden zerstört sein alter." 

Bei dem Gedanken musste ich ungewollt lachen. Ich hatte oft mitbekommen, was für Liebeskummer einige Menschen hatten. Hat sich mir nie erschlossen, weshalb? Die eine geht, die andere kommt. So einfach ist das.

Emre: ,,Bruder, dein Vater muss so heftige Schuldgefühle kriegen, dass du danach einfach alles machen darfst, um wieder glücklich zu sein."

Ich:,, Du bist so genial Bruder."

Berfin & KaanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt