Leichtgläubige Touristen

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  Leichtgläubige Touristen

Isla Sorna, Herbst 2007

Einige Jahren waren ins Land gezogen, seid Eric Kirby von Isla Sorna gerettet worden war. Die Insel war als Sperrgebiet erklärt worden, illegal und unerlaubt zu betreten. Natürlich hielten sich bestimmte Personen und Zielgruppen nicht an diese Anordnung, doch selbst für die war es schwer, die Fischer zu überzeugen sie auf ihren Booten bis zum Anlegesteg der verbotenen Insel zu bringen. Es war ein warmer Herbsttag und eine Gruppe von drei 'Hobby Forschern' wollte unbedingt den Abenteuer Trip ihres Lebens erleben, auf die Geschichten rund um die Insel und die Märchen des Fischerboot Besitzer gaben sie nichts, das war doch eh alles erfunden. Die kleine Gruppe hatte dem Besitzer des Fischerbootes eh schon eine gewaltige Summe gegeben, damit er sie überhaupt zur Insel rüber fährt.
"Was redet der die ganze Zeit da, spricht einer von euch Spanisch?", fragte ein junger Mann, der die genuschelten Worten des Fischer kaum verstehen konnte.
"Die Inselketten die rund herum um Isla Sorna liegen, heißen angebliche fünf Tode...wers glaubt", kopfschüttelnd meinte eine junge Frau als Antwort und sah fast schon vor freudig zu ihrem Ankunftsort.

Und auf der Insel, der ehemalige Anlage B von INGEN selbst, war die kleine Gruppe nicht weniger leise, sie bestaunten sie kaputten überall herum liegenden Eierschalen, mit ebenso wenig Respekt wie die kaputten Geräte, die damals zum Erschaffen der Dinosaurier benutzt haben. Einen Fehler den man niemals machen sollte, laut herum schreien wie lächerlich und unglaubwürdig das alles doch ist. Aber die kleine Gruppe von Hobby Forschern, die sich mehr über alles lustig machen wollte, als zu forschen schien das nicht im geringsten zu stören. Sie hatten ja keine Ahnung, wie schnell sich Fremde auf der Insel herum sprachen.

Durch die gute Tarnung, von ein paar Pflanzen waren die Raubtiere nicht zu sehen, in aller Ruhe konnten sie die kleine Gruppe von Compys beobachten, welche sich an einem kleineren Fluss aufhielten. Unter den Raubtieren waren zwei Jungtiere, die am liebsten jeden Sekunden aus dem Versteckt gestürmt wären und sich ein paar von den sehr kleinen Dinosauriern als Snack geschnappt hätten. Ein leises drohendes Zischen ihrer Mutter hielt die Jungen aber für einige Sekunden davon ab, allerdings fingen sie an zu streiten und machten somit auf sich aufmerksam. Das Mutter Tier stieß die beiden streiteten grummelnd zur Seite und machte klar das sie sich aufs jagen konzentrieren sollte. Die beiden Jungtiere fingen dann doch lieber an, sich gegenseitig beißen zu wollen. Das bemerkten die Compys natürlich und wollten flüchten.

Hinter den Pflanzen schossen zwei Gestalten hervor und sprangen in den flachen Fluss, ein Junges das weiter entwickelt war als seine Geschwister schnappte nach den kleinen Compys und bekam auch welche zu fassen. Ein leises Knurren entwich der zweiten Gestalt, bevor sie sich auf einen der weg laufenden Compys stürzte und nach ihm schnappen wollte. Beim ersten Versuch entwischte der Compy Evelyn, die Sieben Jährige dachte doch gar nichts ans aufgeben und verfolgte ihn schnell weiter durch das flache Flussbett, ehe sie nach dem Weg laufenden Compy mit den Händen schnappte und ihn so auf den Boden drückte. Das Mädchen lies das Tier nicht aus den Augen und zögerte keinen Moment, ehe sie sich mit ihrem restlichen Körpergewicht nach vorne beugte, um dem kleinen Dino das Leben zu nehmen und ihn zu fressen. Nach ein paar Bissen nahm Evelyn Schritte neben sich war und blickte hinauf, in die Bernstein Farbigen Augen ihrer Mutter. Aus Respekt und Ehrfurcht lies sie von dem Rest des Compys los, trat einige Schritte zurück und überließ dem größeren Tier die Reste. Die kleine Jagt Übung für die Jungtiere wurde von einem Ruf des restlichen Rudels unterbrochen. Ebenso wie die anderen Raptoren reckte Evelyn den Kopf in die Luft und versuchte zu lauschen.

"Kommt"

Das auffordernde Geräusch, das dass Muttertier von sich gegeben hatte, veranlasste die anderen Raptoren und Evelyn dazu, ihr zu folgen. Irgendwo auf der Insel gab es etwas Fremdes, das bedeutet meistens Jagen und noch mehr Futter.

Die kleine Gruppe Velociraptoren brauchte nicht weit laufen, denn die Fremden hielten sich in der ehemaligen Anlage auf, wie oft war das Muttertier mit ihren Jungtieren schon da drin gewesen. Während sie weiter liefen warf das Muttertier mit grau-grünen Schuppen einen Blick zu Evelyn, sie war es damals gewesen, welche das Muttertier am Kragen der Jacke gepackt und mitgenommen hatte. Das Alpha Tier hatte beschlossen sie zu behalten, ins Rudel auf zu nehmen. Seit dem Tag dieser Entscheidung brachte das Muttertier Evelyn alles bei, was das junge Raptoren Mädchen lernen musste, mittlerweile war sie ein fester Bestandteil des Rudels geworden. Die Stimmen der Fremden wurden beim nähern der Anlage lauter und von links kam auch der Rest des Rudels. Eines der Rudel Mitglieder stieß einen Begrüßungslaut aus, nur um die Fremden da raus zu locken. Am Geruch erkannte das Rudel , das es sich dabei nicht um eine andere Dinosaurier Art handelte, nein es war lange her gewesen das dieser Duft hier so präsent anwesend war.

Sekunden später hörte man wie die Gruppe Touristen nervös aus dem alten Gebäude rannten, auf den Vorplatz, dort war noch nichts zu sehen und so fühlten sie sich für den Moment sicher.
"Ich schwöre dir, da hat irgendein Viech...nen Laut von sich gegeben", meinte einer der beiden Männer.
"Du musst uns nicht hinterher ziehen wie ein Bekloppter!", beschwerte sich die Frau.
"Da war nichts, du hast doch bestimmt irgendwas von deinem Handy abgespielt, jetzt lasst uns wieder rein gehen", meinte der dritte im Bunde, ebenfalls ein Mann und gab nicht viel auf das Gerde seiner Freunde.
"Er hat Recht, wir sind doch nicht so leichtgläubig, und wenn du uns nochmal raus zerren tust, weil du ja angeblich was gehörst hast, darfst du meine Kamera bezahlen, die ist bei deinem Blödsinn kaputt gegangen", stimmte die Frau dem Mann zu und sie wollten wieder zurück gehen, wäre da nicht ein leises Zischen und Fauchen aus einer unbestimmten Richtung gekommen. Unsicher blieben sie stehen und versuchten vergebens heraus zu finden, wo genau es denn her gekommen war.

Das Alpha Tier hielt seine Rudel Mitglieder mit kurzen fixierenden Blicken an Ort und Stelle, man müsste diese Fremden in eine Falle locken, so wie die Fremden die schon mal hier gewesen waren, das Weibchen hatte sich Sorgen um das tote Männchen gemacht...nur war es jetzt anders. Das Alpha Tier überlegte und blickte zu Evelyn die sich etwas hinter ihrer Mutter hielt. Leise und lautlos ging das Alpha Tier einen Schritt in Evelyns Richtung. 


"Dahin!" 

Das Schnattern war eine klare Anweisung und Evelyn wusste aus einer schmerzvollen Erfahrung, die einige Jahre zurück liegt, das man das tun sollte, was Alpha verlangt. Sie blickte zu den Fremden und ging langsam aus dem Versteckt. Abwartend beobachtete das Alpha Tier Reaktion der Fremden, er wusste genau das Ly anders war, vom Aussehen und vom Geruch her, doch das Alpha Tier wusste auch das Mensch auf das junge Rudel Mitglied reagieren würde, genau dieses Moment würden sie gezielt zum Angriff nutzen.

"Da ist was...Leute wo ist mein Pfefferspray und meine Waffe?", nun wurde auch die Frau in der Gruppe unruhige und tastete ihre Taschen nach den gewünschten Gegenständen ab, blieb jedoch Erfolglos.
"Die sind im Fischerboot, es sind ja alles Lügen die hierüber erzählt werden also!", keifte nun der Mann.
"Leute...das...ist ein Mensch", brachte der anderen Mann hervor und die kleine Gruppe der leichtggläubigen Touristen sah zu dem, was sich auf sie zu bewegte.
"D...das ist ein Kind", brachte nun der anderen Mann hervor und blickte perplex zu dem Mädchen das auf sie zukam.

Bedeckt durch ein altes mit etlichen Rissen versehenes Kleid, das man einmal unten am Strand der Insel gefunden hatte, bewegte sich das Mädchen auf die Fremden zu. Dieses alte Kleid hatte sie an, ihre blonden Haare waren zerzaust und sie hatte noch etwas Blut an der Wange von dem Compy. Mit ihren grünen Augen musterte Evelyn die Fremden aufmerksam und dennoch kritisch. Sie blieb erst stehen, als ein Abstand von einigen Metern erreicht war und blickte die Fremden nur an.

Für die Gruppe der Touristen war das Bild natürlich absolut seltsam. Von der alten Kleidung des Mädchens abgesehen wirkte sie irgendwie anders, doch niemand konnte einmal sagen, wie genau sie das mit dem anders wirken meinten.
"Wo kommst du den her?", wollte einer der Männer wissen und wollte ein paar Schritte auf die Blondine zu gehen, doch Evelyn wich einen Schritt zur Seite aus, lies den Mann dabei nicht aus den Augen. Sie wartete immer noch auf einen Befehl des Alphas, was sie genau tun sollte.
"Vielleicht ist sie abgestürzt oder hier gestrandet", vermutete die Frau und Evelyn legte für zwei Sekunden den Kopf schief, sie verstand nicht was für eine Kommunikation, was für eine Sprach es war, die diese Fremden da von sich gaben. Ein leises Schnaufen von hinten war schließlich der Befehl zum Angriff und so stieß Evelyn einen Raptor Ähnlichen Laut aus, hob die Hände bis zur Brust an und bewegte sich langsam auf die Gruppe zu. Diese wussten gar nicht wie ihnen geschah, denn das Verhalten des Mädchens war seltsam, doch dann griffen die anderen Rudel Mitglieder auch schon an und die Schreie der Touristen würde niemand hören. Auf den Ruf ihrer Geschwister hin, lief Evelyn mit den Jungtieren etwas zurück in den Wald, die älteren Rudelmitglieder hatten Vorrang was das Fressen betrifft, außerdem hatte Evelyn nicht sonderlich Hunger, sie hatte schon den Compy gefressen.

Wären die Touristen nicht mal so Leichtgläubig gewesen, hätten den Warnungen und Hinweisen des Fischerboot Besitzers glauben geschenkt, dann wären sie jetzt nicht als Snack für das Rudel geendet. Doch wer nicht hören will, muss eben fühlen.

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