Schwierige Situation

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  Schwierige Situation

Die Sicherheit war schnell zu der Arztpraxis herbei gerufen worden und standen nun vor dem kleinen Behandlungszimmer, versuchten die beschriebene Situation richtig ab schätzen zu können. Die Schilderung der Schwester war panisch und leicht unverständlich gewesen.

"Das Mädchen, welches man von Sorna her geholt hat...fing an sich seltsam zu verhalten...sie hat den Arzt mit ihren Fingernägeln gekratzt und wollte weg laufen...wir haben die Zimmertür zum Behandlungszimmer abgeschlossen...eben hat sie den Arzt und mich noch fauchend und zischend angesehen", erklärte die Schwester erneut die eben entstandene Situation.

"Sie hat den Arzt gekratzt mit ihren Fingernägel...vielleicht hatte sie Angst oder war verwirrt", warf einer vom Sicherheitsteam ein und konnte den Schilderungen der Schwester nicht so ganz glauben schenken.

"Ist das der Grund, weshalb sie uns her gefunden haben Miss? Wegen einem Mädchen, das den Arzt mit ihren Fingernägeln gekratzt hatte und sie angefaucht hat? Ich will ihren Anruf ja nicht in Frage stellen, aber das Sicherheitsteam von Jurassic World, wird im Normalfall nur gerufen, wenn die Dinosaurier eine Gefahr für die Besucher oder Mitarbeiter darstellen könnten", erklärte ein weitere Mitarbeiter vom Sicherheitsteam ernst.

Die junge Schwester fuhr sich kurz mit ihrer Hand durch ihre Haare und versuchte nach zu denken, wie sie dem Sicherheitsteam am besten davon überzeugen könnte, ohne das sie sofort gehen würden.
"Sie benimmt sich komisch und...wir wissen nicht genau was wir machen sollen...vielleicht könnten Sie einmal einen Blick darauf werfen...", antwortete die Schwester und deutete mit einem Kopfnicken zu der Tür, welche zum Behandlungszimmer führte.

"Und was erhoffen Sie sich dadurch?"
"Kein Grund unfreundlich zu werden, na los werfen wir einmal einen Blick in den Raum, um die Situation zu beurteilen", erwiderte der Sicherheitsteam Leiter auf den kurzen, weniger freundlichen Kommentar seines Kollegen hin und nickte der jungen Schwester kurz zu, damit sie die Tür zum Behandlungszimmer aufschließen konnte. Mit leicht zitternden Fingern kam der jungen Schwester dieser Aufforderung nach und man konnte hören, wie die Tür aufgeschlossen wurde.

Unwissend, ob sie den Schilderungen der jungen Schwester glauben könnten, öffneten die Sicherheitsleute die Tür zum Behandlungsraum und duckten sich sofort, da ein Tacker auf sie zugeflogen kam.
"Was zum..", noch bevor einer der Sicherheitsleute etwas sagen konnte, flog ein Bleistift in ihre Richtung und ein Zischendes Geräusch ertönte aus der Richtung des Schreibtisches,der im Raum stand.
"Oh mein Gott..", brachte eine der Sicherheitsleute hervor und blickte in die Richtung, wo Evelyn hockte.

Das blondhaarige Mädchen hockte unter dem Schreibtisch und zischte erneut drohend, während es unter diesem Schreibtisch Schutz suchte.
Die Sicherheitsmänner schienen mit der Situation überfragt zu sein und verließen das Behandlungszimmer schnell, allerdings nicht ohne vorher die Tür zu schließen. Das war wirklich eine Situation, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, dennoch war es eine seltsame und komische Situation. Was sollte man nun beachten oder wie sollte man handeln? Die Verhaltensweise des Mädchens erinnert an ein panisches Tier...fast...nein, das ist unwahrscheinlich, vermutlich war die Blondine nur verschreckt.

"Nun...die Situation ist äußerst schwierig, wir konnten einen Blick auf das Mädchen werfen...es sitzt unter dem Schreibtisch und wirft mit Gegenständen, zu den Personen die in den Behandlungsraum kommen wollen, sie wirkt verängstigt, panisch und verhält sich...wie ein Tier...mir gefällt der Gedanken nicht...aber die Dinosaurier verhalten sich so, wenn sie jung sind...panisch", erklärte der Team Leiter der Sicherheit nachdenklich. Der Gedanke war absolut unrealistisch und dennoch sollte man darüber nachdenken.

"Sie wollen sagen...das sie sich wie ein...Dinosaurier verhält?", fragte die Schwester nach und blickte leicht besorgt zu der Tür.
"Sie haben gesagt, das dieses Mädchen den Arzt gekratzt und sie angefaucht hat...vielleicht sollten wir sie...vorerst in ein leeres Gehege bringen, auch damit sie sich beruhigen kann....sonst wird sie noch ihre Einrichtung um sich schmeißen", erwiderte der Team Leiter des Sicherheitsteams und seufzte leisen. Wenn man es so betrachten würde, wäre das Mädchen so sichere...außerdem war es nur eine Vermutung, sie wollten es vor sich selbst schützen.

"Das...wäre so vielleicht besser...ich meine sie wirkt wirklich verschreckt...was haben sie nun vor...um das genau um zu setzten?", meinte die junge Schwester vorsichtig nach einigen Sekunden und blickte den Teamleiter der Sicherheit fragend an.
"Ich werde Miss Dearing über diesen Schritt informieren lassen und nach einem freien...Gehege oder sicheren Raum schauen", mit diesen Worten nickte der Team Leiter einem seiner Kollegen zu, der daraufhin sein Handy zückte und das Gespräch suchte. Das Telefonat mit der Park Leiterin dauerte nicht lange und so hatte der andere junge Mann wenig später die Informationen, die man benötigt.

"Es geht in Ordnung, das Gehege 17 ist frei, man benutzt es als Freilauf für die Jungtiere, bevor sie in die Park Attraktionen kommen", lautete die Information, das dieses Vorhaben, das Mädchen vorerst in eines der Gehege unter zu bringen genehmigt worden war.
"Gut, haben sie irgendwelche Beruhigungsspritzen?", wandte sich der Team Leiter an die junge Schwester, die daraufhin nickte und dann kurz fort ging, um eine Spritze mit Beruhigungsmitteln holte.
"Danke...lasst es uns angehen....wir gehen rein, sie halten das Mädchen fest und verpassen ihr die Spritze, die Wirkung wird schnell eintreten denke ich...dann bringen wir sie ins Fahrzeug und fahren zum Gehege, in welches wir sie bringen werden", bedankte sich der Team Leiter und erklärte seinen Kollegen anschließend, wie genau er vorgehen wollen würde.

So wurde es gemacht, das Sicherheitsteam ging erneut in das Behandlungszimmer und man hörte eine Mischung aus Fauchen, Knurren und einem Schrei. Das Mädchen versuchte sich mit allen Kräften zu wehren, doch die Sicherheitsleute hielten sie bestimmt fest. Die Beruhigungsmittel wirkten sehr schnell und das hatte zur Folge, das Evelyn erneut einschlief. So war es für das Sicherheitsteam kein großes Problem, die Blondine in das Fahrzeug zu schaffen und fünfzehn Minuten später im Gehege 17 hin zu legen. So konnte wenigstens die schwierige Situation im Behandlungszimmer der Arztpraxis gelöst werden.  

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