Fassungslosigkeit

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Fassungslosigkeit

Ein leises schmerzhaftes Keuchen entwich Evelyn und sie schloss ihre grünen Augen schnell. Das Gefühl welches sie überkam, war ihr fremd...sie konnte sich nicht daran erinnern, dieses seltsame Gefühl schon einmal gespürt zu haben...doch es gefiel der Blondine absolut nicht...ihr Bauch schmerzte und ihr war unheimlich schlecht. Ob es wohl an der Nahrung lag, die sich zu sich genommen hatte? Als sie ein neuer schmerz durchfuhr, zuckte Evelyn zusammen und kauerte sich hinter dem Gebüsch zusammen.

Nach zehn Minuten öffnete sie ihre grünen Augen wieder und musterte ihre Umgebung unsicher. Sie hörte, wie sich die Tür öffnete und die Fremden herein kamen. Auch wenn ihr Bauch immer noch schmerzte und dieses Gefühl, welches man wohl auch als Übelkeit bezeichnen würde, immer noch stark vorhanden war, mochte sie es gar nicht...das die fremden nun wieder hier drin waren. Nur langsam richtete das Mädchen sich auf und blickte aus ihrem Versteckt, in die Richtung der Tür, wo die beiden Fremden standen.


"Also schaut Miss Dearing über die angebrachten Kameras zu....gut...wo ist sie?"
"Keine Ahnung, hat sich bestimmt versteckt"
"Ey...Mädchen komm raus!"
"Ja, komm mal her!"

Die lauten unfreundlichen Stimmen der beiden Fremden waren für Evelyn so laut und unangenehm, das sie kurz das Gesicht verzog und sich nicht aus ihrem Versteckt wagte. Als einer der Fremden diesen seltsamen Gegenstand hervor zog, den Evelyn mit dem Schmerz und dem anschließenden Schlaf verband, fixierte sie den Fremden wütend, oh nein sie würde nicht erneut zulassen, das der Fremde ihr mit diesem Ding...Schmerzen zu fügen würde.


"Vielleicht schläft sie ja...wir konnten ja noch nicht mit ihr reden
und sie in das Hotel bringen...aber wenn man ihr Verhalten bedenkt...ist es schwierig..."
"Ach nee...vielleicht sollte man sie in ein Krankenhaus bringen"
"Ja..wofür hast du eigentlich die Waffe?"
"Falls die uns nochmal zu nahe kommen sollte...und mehr im Sinn hat, als uns nur an zu greifen...ne reine Sicherheitsmaßnahme"
"Ergibt Sinn...komm schon raus Mädchen...sonst denkt Miss Dearing noch, das wird das alles nur erfunden hätten!"

Immer wieder unterbrochen von dem Gefühl, das Evelyn fremd war, schlich sie von hinten auf die beiden Fremden zu. Zu gerne hätte die Blondine einen schnellen Angriff gestartet und ihre Zähne im Fleisch der Fremden versenkt, um sie zu verletzten. Doch dieses seltsame Gefühl lies Evelyn keine Gelegenheit die beiden Fremden nicht zu attackieren. So blieb sie nur stehen und gab keinen Laut von sich...die beiden Fremden sollten sich ruhig noch sicher fühlen...außerhalb jeder Gefahr...ehe sie dann zuschlagen würde...auch wenn sie das nur eingeschränkt tun könnte.


"Die kommt nicht...wir müssen Miss Dearing wohl die Videos zeigen, die die Kameras aufgenommen haben, das wird wohl reichen...um unsere Behauptungen zu unterstreichen"
"Ja, schade eigentlich...vielleicht hat sie sich ja beruhigt"
"Aber schon komisch...das gerade Amanda diese Information zum richtigen Zeitpunkt genannt hat oder?"
"Und was willst du damit sagen? Das was daran dran sein könnte?"
"Ja, ich meine es wäre doch des Zufalls einfach passend, damals ist so nen Helikopter auf Sorna gelandet...alle tot und ein kleines Baby war mit der Familie unterwegs"
"Klingt nach einer schlecht erfundenen Story wenn du mich fragst..aber naja"
"Lass uns zurück in das Büro des Geheges und Miss Dearing die Videos zeigen...wenn das Mädchen schon nicht rauskommt"
"Na dann lo...."

Als die beiden Männer sich umdrehten, um zurück zur Tür gehen wollten, blieben sie wie angewurzelt stehen. Denn Evelyn stand ihnen direkt gegenüber, blickte sie nur emotionslos an. Die beiden Mitarbeiter blickten sich unsicher an...planlos was sie nun machen sollten und starrten dann einfach nur weiter.

Plötzlich bewegte Evelyn sich, fletschte ihre Zähne und fauchte die beiden Fremden an, während sie bedrohlich auf sie zuging. Das Mädchen fixierte lediglich den Fremden, der die Waffe in der Hand hatte und wollte nach vorne springen, um ihn an zu greifen. Doch nach dem ersten Schritt zurück, viel sie ungeschickt auf die Knie und stieß ein wütendes Geräusch aus, ehe sie anfing nach den beiden Fremden zu schnappen.
Da dies nur mäßig funktionierte , schleppte sie sich zu einem der Verstecke und legte sich wieder auf das Gras, ehe sie sich übergeben musste. Allerdings ging es ihr danach besser und auch dieses seltsame Gefühl verschwand anschließend.

Die Mitarbeiter sahen sich erneut an und beschlossen einfach, schnell das Gehege zu verlassen. Die Fassungslosigkeit stand nicht nur den beiden Mitarbeitern sondern auch Claire, die alles über die Kameras verfolgt hatte ins Gesicht geschrieben. An der Vermutung war etwas dran und die Frage war nun, wie man damit am besten um zu gehen hatte.

1. Prolog2. Todesmeldung3. Leichtgläubige Touristen4. Nutzungspläne5. Rudel Leben (I)6. Rudel Leben (II)7. Rettungsversuch8. Besprechung9. Fremde Umgebung10. Schwierige Situation11. Verstecken12. Sandwich13. Recherche und gestohlenes Fleisch14. Stille Beobachtung15. Unglaube16. Fassungslosigkeit17. Besprechungsbedarf und ein Ausbruch18. Versteck19. Ganz ruhig20. Kratzer21. Sie missachten meine Anweisungen?22. Vertraut und doch so fremd23. Klappernde Eimer24. Bernstein Augen25. Sprache26. Analyse27. Keine Vegetarierin28. Epilog

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