Adoptiert

Rudel Leben (II)

  Rudel Leben (II)



Fast schon kritisch beäugte das Alpha Tier die gestohlenen Eier, roch an ihnen und wollte dazu ansetzen eines zu fressen. Doch das Geräusch des Helikopters ließ ihn inne halten. Langsam richtete der Anführer des Velociraptoren Rudels sich wieder auf und lauschte, woher dieses Geräusch kommen könnte.

Eines der jüngeren Tiere, die erst vor einigen Monaten geschlüpft worden waren, wollte sich den geklauten Eier nähern, vermutlich um daran zu schnüffeln. Als es einige spielerische Schritte auf eines der Eier, die auf dem Boden lagen zu gemacht hatte, richtete Evelyn ihre Aufmerksamkeit auf das jüngere Tier. Sie fixierte es mit ihren grünen Augen und trat einen Schritt vor, das beeindruckte das jüngere Tier nicht im geringsten, so das dieses weiter vorging.

Evelyn schnaubte kurz, ehe sie von dem jüngeren Tier nur einen wütenden Laut als Antwort bekam. Gerade als eben dieses jüngere Tier einen weiteren Schritt auf eines der Eier machen wollte, es mit der Schnauze anstupsen wollte, griff Evelyn ein, sprang zu dem Ei und schnappte nach dem jüngeren Tier.
Kurze Zeit später entstand eine kleinere Rangelei zwischen dem Mädchen und dem Jungtier. Sie versuchten sich gegenseitig zu beißen und weg zu drängen. Das sorgte dafür das in Evelyns Kleidung einige Löcher entstanden. Evelyn hielt für einige Sekunden inne und blickte das jüngere Tier abwartend an, als dieses zum Sprung ansetzen wollte, reagierte sie schnell und rannte auf das Jungtier zu, was zur Folge hatte, das der junge Raptor auf dem Waldboden landeten. Doch Evelyn krallte ihre Hände in den Waldboden und ließ den Blick nicht von dem jüngeren, es sollte lernen das diese Eier nicht von einem anderen Tier aus dem Rudel beschnuppert werden dürften, solange das Alpha Tier nicht seine Erlaubnis erteilt hat. Erneut schnaubte Evelyn und wartete darauf, das dieses Jungtier seinen Blick abwenden würde, doch es zappelte nur und stieß unzufriedene Laute aus.

"Hört auf! Folgt mir!"

Ein lauter fordernder Laut vom Alpha Tier, richtete sich an alle Mitglieder des Rudels und dieser Aufforderung war unverzüglich Folge zu leisten. Ein Großteil des Rudels rannte dem Alpha Tier schon hinterher, nur Evelyn und drei ihrer Raptoren Brüder und Schwestern warteten ab. Auch weil die Blondine immer noch das jüngere Tier auf den Boden drückte.

"Lass es! Komm!"

Mit schnellen Lauten und dem anstupsen mit der Schnauzen erreichten die anderen drei Raptoren schließlich, das Evelyn aufsprang und neben ihnen her rannte. Aus den Tiefen des Dschungels waren Laute zu hören, es klang fast so wie diese Fremden, die vor Jahren so leichte Beute gewesen waren...sie hatten so überrascht auf Evelyn reagiert, vielleicht würde diese Falle erneut funktionieren.

Hinter einigen Pflanzen versteckt warteten die Raptoren ab, beobachteten die fremden, die so leicht zu beeinflussen waren. Das Alpha Tier schnupperte kurz in der Luft und fixierte einen Mann der in der Nähe des Helikopters stand, welcher auf dem alten Landeplatz Isla Sornas stand. Es dauerte nicht lange, da kamen weitere dieses Fremden aus dem alten Gebäude und sprachen laut. Ein leises Schnattern galt den anderen Rudel Mitgliedern, als Zeichen dafür das sie abwarten sollten. Er würde das Zeichen zum Angriff geben, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war.

Auch wenn ihr Herz durch das rennen, springen und lauschen immer noch etwas schneller als normal schlug, kannte Evelyn diese Situation zu gut, wenn jemand einen Fehler machen würde, konnte der Alpha unangenehm werden, das wollte niemand riskieren. Während das Mädchen ebenso wie die anderen auf das Zeichen zum angreifen wartete, blickte sie zu diesen Fremden hinüber, die laut sprachen...ob das wohl das große gefährliche Weibchen, dessen Eier sie mit ihren Brüdern und Schwestern geklaut hatte, anlocken würde?
Sie hoffte das nicht, denn dieses Weibchen konnte sehr gefährlich werden. Es dauerte nicht lange bis einige der Fremden genau in ihre Richtung schauten und nun schwiegen. Einer der Fremden hatte etwas seltsames in der Hand, das ein knackendes Geräusch von sich gab, er hielt es direkt auf ihre Rudel Mitglieder.

Dem Muttertier, welches Evelyn damals mit in die Tiefen des Dschungels genommen hatte, miss viel diese Aktion gewaltig, so das sie sich vor ihre Ziehtochter stellte und ein leises drohendes Knurren von sich gab.

Ein Schuss ertönte und das gesamte Rudel gab warnende Laute von sich. Evelyn wollte los um ihre Familie vor diesen seltsamen Fremden verteidigen zu können, doch da dass Muttertier noch immer vor ihr stand, gelang ihr das schlecht.


"Du musst keine Angst haben, wir bringen dich weg von diesen Monster"

Einer der Fremden hatte sich an Evelyn gewandt, doch sie verstand seine Worte nicht. Als er dann auch noch diese seltsame Ding, das erneut klickte auf ihre Mutter hielt, knurrte Evelyn drohend, hielt ihre Hände nah am Körper und rannte los um den Fremden an zu greifen, niemand durfte ihre Mutter mit einem komisch klickenden Ding bedrohen.

Noch bevor der Mann überhaupt erahnen konnte, was das Mädchen vorhatte, rammte Evelyn ihm auch schon ihre Zähne in den Unterarm und versuchte ihn mit ihren Fingernägel zu verletzten. Das hatte natürlich zur Folge das der Mann aufschrie und seine Kollegen das Mädchen von hinten versuchten fest zu halten. Verbissen dachte Evelyn nicht daran von ihm los zu lassen, doch mit einem starken Ruck wurde sie weg gezogen, jemand von diesen seltsamen Fremden versuchte sie fest zu halten. Knurrend und fauchend versuchte die Blondine sich zu wehren und schnappte immer wieder in die Luft um sich herum.

"Wir nehmen sie mit, die zerfleischen sie noch...schießt die mit ein paar Betäubungspfeilen ab und gibt irgendwas damit sie sich beruhigt"

Erneut nahm Evelyn diese Worte, die in einer so komplett unverständlichen Sprache erklangen war, doch ihr Ziel war nur eines, sie musste sich befreien und von diesen Fremden weg kommen. Mehrere Schüsse waren zu hören und Laute von ihrem Rudel ließen die Blondine für einen Bruchteil inne halten, ehe sie zusammen zuckte und einen klagenden Laut ausstieß, da sie etwas spitzes gestochen hatte. Es dauerte nicht lange da gaben ihre Füße nach uns sie sank auf den Boden, ein Gefühl der Müdigkeit überkam sie und mit aller Kraft versuchte Evelyn die Augen offen zu halten, zu ihrem Rudel zu blicken, das sich mittlerweile langsam entfernte. Als Evelyn spürte wie man sie weg zog, fing ihr Herz schneller an zu schlagen, sie stieß panische Laute aus und blickte zu ihrer Mutter die sich immer weiter zu entfernen schien. Nein! Sie durften sie nicht von ihrem Rudel trennen, sie durften sie nicht von ihrer Familie weg holen. Ein letztes weinerlicher Laut verließ ihre Kehle, ehe Evelyn schwarz vor Augen wurde, so bekam sie nicht mehr mit wie die Fremden sie in einen der Helikopter trugen und zurück nach Nublar flogen.