Versteck

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Versteck 

Erleichterung durchströmte Evelyn nachdem sie sich übergeben hatte und das komische Gefühl der Übelkeit verschwunden war. Die Blondine war sich ziemlich sicher, das es an diesem Fleisch gelegen hatte, das eh schon so anders gerochen und geschmeckt hatte, als die Nahrung, die sie von ihrer Familie gewöhnt war.

So rappelte sie sich nur langsam auf und beobachtete nachdenklich, wie die Fremden das Gehege wieder verließen. Sie war allein und die Sprache in der die beiden Fremden sich unterhalten haben...klang aufgeregt. Doch eins stand für Evelyn fest, sie konnte nicht hier bleiben...bei Fremden die sie verletzten wollten und ihr seltsame Nahrung gaben. Nein, sie musste zurück zu ihrer Familie...zu ihren Brüdern und Schwestern, das war es was zählte.

Entschlossen huschte Evelyn an der Wassetränke vorbei und stand wenig später vor der Tür, die aus dem Gehege hinaus führen würde. Es gab nur ein kleines Problem, als sie sich mit ihrem Gewicht gegen die geschlossene Tür drückte, passierte nichts. Sie stieß ein leises Schnauben aus und erinnerte sich dann daran, wie die Fremden ein paar Tasten gedrückt haben und dann hat sich die Tür geöffnet. Nachdenklich sah sie mit ihren grünen Augen nun zu dem Tastenfeld und stupste es vorsichtig mit dem Kopf an, um sicher zu gehen das es im Moment für sie keine Gefahr darstellen würde.

Langsam und vorsichtig nahm sie ihre Hand und legte sie auf die kleinen kalten Metallknöpfe. Sie erinnerte sich noch gut an die Zahlenkombination und drückte einige Sekunden später die entsprechenden Tasten. Ein leiser Ton war zu hören und mit einem Zischen öffnete sich die Tür. Evelyn zögerte nicht lange sonder rannte aus dem Gehege, in welchem sie für die letzten beiden Tagen gefangen war.

Ohne einen Plan zu haben, wohin sie rennen sollte, hatte Evelyn nach einigen Versuchen den Ausgang gefunden und rannte nun panisch und wütend über die Fremden einen Waldweg entlang. Sie wusste nicht wo ihre Familie war und gab ein paar schnatternde schnelle Laute von sich, bekam darauf jedoch keine Antwort. Also rannte sie weiter und blieb nach etlichen Minuten stehen...da war sie wieder...diese Sprache der Fremden...doch es mussten mehr von ihnen sein. Als Evelyn einen Blick an einem Blatt vorbei warf, erkannte sie das es ganz viele Fremde waren...auch Jungtiere die dort unterwegs waren. Ein Geruch lenkt die Blondine dann ab und sie kannte diesen Geruch gut...dieser erinnerte sie an den Geruch des Triceratops Babys. Warum waren diese gefährlichen Tiere...auch wenn sie noch so junge waren, in der Nähe der bösen Fremden?

So sehr Evelyn auch weiter wollte, so groß war auch die Neugier, die in ihr empor kam...sie wollte wissen wo genau diese Triceratops Junge waren und warum sie die Fremden nicht angreifen wollten. So überlegte die Blondine nicht lange sonder hatte ihre nackten Füße schnell aus dem Wald hinaus bewegt und fühlte den Beton Artigen Untergrund Sekunden später unter diesen. Es war ungewohnt und zu dem Geruch der Triceratops Jungen mischte sich noch ein anderer...der Geruch der Fremden, die ihrer Familie Schmerzen zu gefügt haben.

"SIE MUSS HIER IRGENDWO SEIN! LOS SUCHT SIE!"

Automatisch wich Evelyn einen Schritt zurück und flüchtete sich wieder in den Wald, aus dem sie gekommen war. Die Fremde Sprache klang wütend...sie wollte nicht wissen, was dieses Fremden machen, wenn sie wütend sind. So rannte das Mädchen immer tiefer vom Wald hinaus in den Dschungel hinein und merkte nicht, wie sehr sie sich vom Zentrum des Parks entfernte. Sie wusste nur eines, sie wollte nicht erneut den bösen Fremden begegnen, die ihrer Familie weh getan haben.

Während der Springens über einen Ast, hörte Evelyn Geräusche...die sehr eigenartig klangen und genau das veranlasste sie, für einige Sekunden inne zu halten. Es klang nicht wie die Sprache der Fremden....es klang eher...wie...das große gefährliche Baryonyx Weibchen...und doch so anders. Diesem Weibchen wollte Evelyn auch nicht begegnen, nachdem sie die Eier dieses Fleischfressers gestohlen hatte. Eine Weile lauschte sie noch und versuchte zu verstehen, um was es sich handeln könnte. Doch außer einem wütenden Brüllen kam nichts mehr.

So nahm Evelyn ihre Versteck Suche wieder auf, da sie spürte...das die Fremden..die so böse waren, ihr folgen würden. Nach einigen Minuten strauchelte die 16 Jährige allerdings und landete auf der Nase. Ein kurzer Schmerz breitete sich in ihr aus, doch sie wusste das sie nicht die nötige Zeit hatte, sich weiter Gedanken darüber zu machen...sonst würden die Fremden sie einfangen und ihr wieder Schmerzen zu fügen.

"DIE KANN DOCH NICHT WEG SEIN! SO SCHNELL IST KEIN MENSCH! NA TOLL DER TYP DER SICH FÜR WAS BESSERES HÄLT....GRADY"

Die Laute Stimme des Fremden klang nur äußerst verärgert und Evelyn konnte hören wie die Stimme des verärgerten Fremden vermischt wurde mit weiteren Stimmen, doch sie leckte sich nur einmal über die Lippen und schlich leise an diesen Fremden vorbei...irgendwo musste doch ein Versteckt sein....wo sie hin konnte und wo man ihr keine Schmerzen zufügen konnte.

Während sie also weiter durchs Unterholz schlich, bedacht darauf keinen Laut von sich zu geben, viel ihr ein großer Baum auf....er wäre gut wenn sie hoch klettern würde...so wie es damals bei der Jagt auf die Eier mit ihren Brüdern und Schwestern gemacht hatte. Als Evelyn das Geräusch einer Waffe hörte, zuckte sie einmal zusammen und die Panik machte sich breit, so das die Wut die sie während des Ausbruchs beherrscht hatte, nun verschwand. Also zögerte die Blondine gar nicht lange sondern kletterte, so schnell es ihr möglich war weit auf diesen alten Baum und versuchte sich dort zwischen ein paar Blättern zu verstecken.

Ihr Baum Versteckt hatte nur leider einen kleinen Hacken...der Ast auf welchem sie hockte war morsch und so hörte man wenig später ein lautes Knacken, was wohl die Aufmerksamkeit aller Anwesend auf sich zog. Evelyn war so geschockt davon, das der Ast unter ihr auf einmal kaputt ging, das sie ein Stück mit in die Tiefe gerissen wurde, allerdings konnte sie sich mit ihren Händen an einem anderen Ast fest krallen und verhinderte so einen unsanften Aufschlug mit dem Boden. Ihr Versteckt wäre nun nicht mehr sicher...sie müsste so schnell wie möglich von dem Baum runter....dieses lauter Geräusch des Astes konnten die Fremden unmöglich überhört haben und so nahm Evelyn einige Sekunden später ihre Stimmen war. Beim herunter klettern vom Baum zog sie sich einige Schrammen an den Armen zu , ignorierte dies jedoch.

Nachdem sie den Waldboden unter ihren Füßen spürte, nahm sie eine geduckte Haltung an und versuchte nicht auf zu fallen, während sie auf der Suche nach einem neuen Versteck war....allerdings wollte das auch nicht so gut klappen denn nach gerade mal zwei verstrichenen Minuten, stand ein Fremder mit dem Rücken vor ihr und sprach schnell und leise. Auch wenn Evelyn die Sprache nicht verstand, so wollte sie zurück. Trat dabei unachtsam auf einen Ast und es raschelte laut. Sekunden später war der Fremder auf sie aufmerksam geworden und wollte sich über sie beugen. Evelyn fauchte ihn an, schnappte drohend nach ihm, bevor sie sich dazu entschied aus dem Gebüsch zu springen.

Dort auf dieser Lichtung...waren viele von den Fremden die sich nun in einer großen Kreis artigen Formation um sie versammelt haben. Evelyn duckte sich, hob ihre Hände Raptoren Artig etwas abgewinkelt vor ihrem Bauch und stieß Sekunden weise drohende und panische Laute aus, während sie unruhig hin und her schritt. Hin und Her gerissen, ob sie nun eine Flucht wagen soll oder einen Angriff starten sollte.

AdoptiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt