Es ist fast schon erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man einfach rundum mit seinem Leben zufrieden ist.
Ich bin inzwischen schon über ein halbes Jahr mit Julien zusammen.
Wir schweben immer noch auf Wolke sieben, sind glücklich und eigentlich könnte es nicht besser sein.
Okay, wir müssen weiterhin alles geheim halten, damit niemand etwas mitbekommt und das nervt schon ziemlich, aber solange wir trotzdem zusammen sein können, nehme ich das gerne in Kauf.Heute ist Sonntag und wie eigentlich jedes Wochenende übernachtet Julien entweder bei mir oder ich bei ihm.
Da ich mich gestern aber noch mit Luke und Resa getroffen hatte, um für die Schule zu lernen, sind wir dieses Wochenende bei mir zuhause.
Ich hatte Julien vor ein paar Wochen erzählt, dass ich Luke und Resa alles über uns erzählt habe.
Zum Glück hat er das ziemlich locker aufgenommen, weil er weiß, dass wir uns darauf verlassen können, dass keiner der beiden uns verraten würde.
Seit dem ist Julien auch öfter mal hier, wenn meine besten Freunde auch da sind.
Ich bin wirklich froh, dass die Drei sich außerhalb der Schule gut verstehen und es nie eine unangenehme Stille oder so etwas zwischen ihnen gibt.In vier Monaten fängt die stressige Zeit an.
Abschlussprüfungen.
Wie sehr ich mich doch darauf freue...
Aber das gute daran ist, wenn ich sie bestehe und damit meinen Abschluss in der Tasche habe und nicht mehr auf diese Schule muss, müssen Julien und ich uns auch nicht mehr verstecken.
Dann können wir unsere Beziehung endlich öffentlich machen!Julien hilft mir, aber auch Resa und Luke fleißig beim Lernen.
Es soll aber keiner denken, dass er uns dadurch bevorzugt!
Er unterrichtet uns praktisch wie ein Nachhilfelehrer, gibt uns Tipps, wie wir uns verschiedene Dinge besser merken können oder erklärt uns zum Beispiel Formeln noch ausführlicher.
Ja ich weiß, viele würden sagen, dass er uns dadurch trotz allem bevorzugt, aber drauf geschissen.
Schließlich geht es dabei ja auch um unsere Beziehung.
Fälle ich durch die Prüfungen und muss das Jahr wiederholen, müssen wir uns ein weiteres Jahr verstecken.
Und das möchte ich nicht!
Deshalb versuche ich auch in jeder freien Minute mit meinen Freunden zu lernen. Auch des öfteren ohne Julien.Inzwischen ist es schon früher Abend.
Nach dem Abendessen haben Luke und Resa sich verabschiedet und jetzt können Julien und ich endlich unsere Zweisamkeit genießen.
Wir liegen auf dem Sofa, bekommen von dem Film der läuft absolut nichts mit und Knutschen wie verliebte Teenie's miteinander rum.
Ich liege fast komplett auf Julien.
Seine Hände erkunden aufreizend meinen Oberkörper und vor allem meine Brüste, die inzwischen nur noch durch meinen grauen BH verdeckt werden.
Meine rechte Hand liegt auf seiner Erektion und massiert sie durch seine Jogginghose, während wir uns leidenschaftlich Küssen.
Gerade, als ich meine Hand in seine Hose gleiten lassen möchte höre ich, dass unsere Haustür aufgeschlossen wird.
Ruckartig stehe ich auf und kann mir gerade noch rechtzeitig wieder das Shirt überziehen, als auch schon meine Eltern in der Tür stehen.
"Mom, Dad. Was macht ihr hier?" Frage ich sie empört, obwohl ich mich auch freue, sie endlich mal wieder zu sehen.
Mein Vater steht einfach nur da und versucht zu begreifen, was Julien und ich hier gerade vorhatten, während meine Mutter bis über beide Ohren grinst.
Peinlicher kann es echt nicht mehr werden!
"Wir freuen uns auch, dich nach so langer Zeit mal wieder zu sehen, Schatz." antwortet Mom mir mit sakastischem Unterton und grinst mich weiterhin an.
Ich verdrehe lachend meine Augen und gehe auf beide zu, um sie zu umarmen.
"Natürlich freue ich mich darüber, aber ihr hättet ruhig vorher Bescheid geben können."
Erst jetzt fällt mir ein, dass Julien immer noch auf dem Sofa sitzt.
"Ähm, an Julien erinnert ihr euch sicher noch?" frage ich sie und kratze mich dabei verlegen am Kopf.
"Natürlich, wie könnte ich bloß einen so charmanten jungen Mann vergessen?!" schleimt meine Mutter gleich, tritt auf ihn zu und reicht ihm die Hand.
"Schön, dich mal wieder zu sehen." begrüßt sie ihn und wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man glatt denken, dass sie mit Julien flirtet.
Nachdem er auch meinen Dad mit einem Handschlag begrüßt hat, tritt er neben mich und gibt mir einen federleichten Kuss auf den Scheitel.
"Ich lasse euch dann mal alleine. Ihr habt euch sicherlich viel zu erzählen. Wir sehen uns morgen."
Ich begleite ihn noch bis zur Tür und verabschiede mich dort mit einem innigen Kuss von ihm.Meine Eltern und ich sitzen schon über eine Stunde zusammen im Wohnzimmer und unterhalten uns über alles Mögliche.
Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das irgendwas nicht stimmt. Mom verhält sich merkwürdig..
"Ist alles in Ordnung?" frage ich deshalb.
Meine Mutter, die die ganze Zeit über schon nervös zu sein scheint, schaut sofort in eine andere Richtung und meinem Dad kann ich ansehen, dass er nicht genau weiß, wie er seine nächsten Worte über die Lippen bringen soll.
Oh Gott, hoffentlich ist nichts passiert!
"Jetzt sagt schon! Ist jemand gestorben oder gibt es sonst ein Problem?!" hake ich nach.
Beide schauen sich kurz an, scheinen sich gegenseitig Mut machen zu wollen.
Und dann steht Mom auf und setzt sich neben mich.
"Hör zu, Schatz. Uns ist klar, dass es eigentlich der völlig falsche Moment dafür ist, weil du ja bald deine Prüfungen schreibst.
Wir haben lange darüber diskutiert, alle Möglichkeiten in Betracht gezogen, aber es geht einfach nicht anders." sagt sie einfühlsam und streichelt mir dabei über den Rücken.
Langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun! Wollen sie sich vielleicht trennen? Nein, bitte nicht!
"Mom, was ist los? Du machst mir Angst!" sage ich mit bebender Stimme.
"Wir hatten in letzter Zeit einige Probleme mit unserer Firma, deshalb waren wir auch so lange nicht mehr da." ergreift nun mein Vater das Wort und lenkt meine Aufmerksamkeit so auf sich.
"Okay. Und was bedeutet das nun? Haben wir kein Geld mehr? Das ist kein Problem, wirklich. Von mir aus suche ich mir einen Aushilfsjob." rede ich ihm dazwischen, aber er schüttelt gleich mit dem Kopf.
"Nein Schatz. Mit dem Geld hat das nichts zu tun. Wir haben vor zwei Monaten die Firma verkauft und das Geld gleich in eine andere investiert. Und ich glaube, das war das Beste, was wir tun konnten."
Was zum Teufel hat das jetzt mit mir zu tun?!
"Ich verstehe immer noch nicht was du mir damit sagen willst, Dad."
Auch er kommt jetzt rüber und setzt sich auf die andere Seite von mir.
"Das Problem dabei ist, dass unsere Firma nun ihren Sitz in Vancouver hat. Bisher konnten wir von hier aus alles leiten und klären, aber auf Dauer funktioniert das einfach nicht."
Ich schaue ihn völlig verwirrt an, weil ich mir immer noch keinen Reim darauf machen kann.
"Also geht es hier darum, dass ich euch in Zukunft noch seltener sehen werde?" rate ich deshalb drauf los.
Meine Mutter senkt den Blick und schüttelt den Kopf.
"Nein Schatz. Weißt du, es ist uns so schon schwer genug gefallen, das du die meiste Zeit auf dich allein gestellt warst. Vancouver ist nun noch weiter weg.
Deshalb halten wir es für das Beste, das du mit uns zusammen dort hin ziehst. Wir haben schon ein tolles Haus gefunden, mit Pool und es ist auch schon eingerichtet."
Nein, das kann jetzt nicht ihr Ernst sein!
"Warte! Wollt ihr mich jetzt wirklich aus meinem Umfeld, von meinen Freunden und von Julien wegzerren?! Und das kurz vor meinen Prüfungen? Das könnt ihr nicht machen! Ich bin die ganze Zeit wunderbar alleine zurecht gekommen, habe euch nie Ärger gemacht und jetzt wollt ihr mir das antun?! Das kann nicht euer Ernst sein!"
Ich bin inzwischen aufgesprungen, schreie sie wütend an und hoffe einfach nur, das das ein blöder Scherz von ihnen ist.
"Bitte beruhig dich, Schatz. Wir wissen, dass das schwer für dich und weiß Gott der schlechteste Zeitpunkt ist, aber glaub uns, es ist das Beste für dich. Für uns!" versucht Mom mich zu beruhigen, bewirkt aber das komplette Gegenteil.
Ich bin unglaublich wütend und enttäuscht und bevor ich jetzt in meinem Ärger etwas zu ihnen sage, das ich später bereue, renne ich einfach ohne ein weiteres Wort zu sagen unter Tränen nach oben in mein Zimmer und sperre mich dort ein.Das können sie doch nicht tun!
Dadurch verliere ich nicht nur meine besten Freunde, sondern auch Julien...!
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The Teacher who learns to love me
ChickLitAchtung! Auftreten von sexuellen Handlungen! Verbotene Liebe. Oder ist es überhaupt keine Liebe, sondern einfach nur der Reiz an dem Verbotenen? Diese Frage muss sich Charly stellen, als plötzlich ein neuer Lehrer an ihrer Schule auftaucht. Es da...