The Teacher who learns to love me

Kapitel 5

Nach dieser unglaublichen Begegnung gestern Abend, bin ich gleich nach Hause.
Resa und Luke sind noch geblieben, aber ich wollte einfach nur da raus, um das Geschehene besser verarbeiten zu können.

Nun sitze ich mit Kopfschmerzen, weil ich die halbe Nacht nicht geschlafen habe, in der Küche und stochere in meinen Nudeln rum, die ich mir gekocht habe.
Ich bin ja schon der Typ, der gerne flirtet und mit Fremden tanzt, aber wie gesagt, so was wie gestern habe ich bisher noch nie erlebt.
Ich habe mich in seiner Nähe so wohl gefühlt und irgendwie war da auch etwas vertrautes, als hätten wir uns gekannt.
Und genau das ist es, was mich so verwirrt!
Aber es bringt nichts, mir weiter darüber den Kopf zu zerbrechen.
Ich kenne weder seinen Namen, noch könnte ich ihn wiedererkennen, schließlich trug er ja diese blöde Maske...
Es war einfach ein schönes Abenteuer und damit hat es sich..

Um mich abzulenken, stelle ich meinen fast noch vollen Teller in die Spüle und gehe wieder nach oben, um meine Hausaufgaben zu machen.
Mathematik und Politik, oh wie toll..

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Am Montagmorgen begrüßen Luke und Resa mich wir üblich an der Treppe.
"Warum warst du am Samstag so schnell weg? Ist dir einer auf die Pelle gerückt?" bombardiert Luke mich schon gleich zur Begrüßung.
Aber das ist etwas, was ich toll an ihm finde.
Er kann noch so sehr mit einem Mädchen beschäftigt sein, wenn etwas mit Resa oder mir wäre, würde er sofort alles stehen und liegen lassen um uns zu helfen.
"Nein, alles gut. Ich hab plötzlich starke Kopfschmerzen bekommen, deshalb bin ich so früh nach Hause." rede ich mich raus.
Zum Glück hat keiner von den mitbekommen, was wirklich vorgefallen ist!
"Ach so. Aber Leute, wir müssen da unbedingt nochmal hin! Der Club ist echt der Hammer!" meint Resa aufgeregt und ich kann an ihren Augen sehen, dass sie wohl wieder einen Typ kennengelernt hat.
"Also hattest du eine erfolgreiche Nacht?"
Eigentlich will ich ja keine Einzelheiten wissen..
"Aber sowas von! Ich hab einen richtig heißen Kerl kennengelernt! Er war zwar schon siebenundzwanzig aber hey, wen kümmert es! Jedenfalls sind wir irgendwann zu ihm nach Hause und was soll ich sagen?! Das war die beste Nacht aller Zeiten!" schwärmt sie, während wir zu unserem Klassenzimmer gehen.
"Wir haben Nummern getauscht und wollen uns nochmal treffen." fügt sie ziemlich leise dazu.
Moment! Was?!
"Was ist denn mit dir los? Sonst verstößt das doch völlig gegen deine Prinzipien, dich ein zweites Mal mit einem Kerl zu treffen?" stellt Luke irritiert fest und schaut sie an.
"Ja, ja. Danke das du mich daran erinners, aber das weiß ich selbst! Ich weiß auch nicht, irgendwie ist Philipp anders. Er war übrigens derjenige, der nach meiner Nummer gefragt hat!"
Das wird noch sehr interessant!
Ich habe noch nie so ein Funkeln in ihren Augen gesehen, wenn sie über einen ihrer One Night Stands redet!
Da Mister Murphy schon an seinem Pult sitzt, unterbrechen wir nur widerwillig unsere Unterhaltung und setzen uns auf unsere Plätze.

Mister Murphy lässt mich den ganzen Unterricht über nicht aus den Augen.
Ständig liegt sein Blick auf mir, wenn er redet und wenn alle anderen gerade etwas aufschreiben, lächelt er mich andauernd an.
Was ist nur los mit diesem Kerl?!
Aber auch wenn ich es nicht gerne zugebe, es gefällt mir!
Ich genieße seine Aufmerksamkeit und kann nicht verhindern, dass sich in meinem Bauch einige Schmetterlinge ausbreiten.
Aber ich darf einfach nicht vergessen, dass er mein Lehrer ist! Egal, wie sehr mir seine Blicke gefallen und welche Hintergedanken er dabei hat, es ist falsch und sogar strafbar!
"Charly?" reißt mich seine Stimme aus meinen peinlichen Gedanken.
Ich spüre sofort, dass ich rot werde, denn sein amüsierter Blick lässt erahnen, dass er genau weiß, wo meine Gedanken gerade waren.
"Ja?" frage ich kleinlaut und rutsche auf meinem Stuhl immer weiter nach unten.
Luke und Resa neben mir, kichern.
Na toll!
"Ich wollte dir nur mitteilen, dass du nach der Stunde bitte noch dableiben sollst. Die nächste Unterrichtsstunde fällt für dich aus, weil ich deine Hilfe brauche!" wiederholt er sich noch einmal für mich und grinst mich dabei an.
"Klar.. Ja, natürlich!" stottere ich herum.
Gott, peinlicher geht's echt nicht mehr!

Als es kurz darauf zur nächsten Stunde klingelt, verlassen alle den Raum, nur ich bleibe sitzen.
Resa und Luke können sich, als sie an mir vorbei gehen, ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen. Darauf ernten sie von mir nur einen tödlichen Blick.
Erst, als alle den Raum verlassen haben, kommt er auf mich zu und setzt sich direkt vor mich auf meinen Tisch.
Einen langen Moment beäugt er mich einfach nur und sagt kein Wort.
"Warum bin ich hier?" frage ich mit fester Stimme, was mich selbst überrascht.
"Komm mit." sagt er mit belegter Stimme, holt seine Tasche vom Pult und wartet dann darauf, dass ich mich erhebe.
Als mir bewusst wird, dass ich ihn anstarre, sammel ich schnell alles von meinem Tisch zusammen, stopfe es in meinen Rucksack und gehe dann auf ihn zu.
Warum bin ich in seiner Gegenwart nur so schüchtern?!

Ich folge ihm bis zu dem kleinen Park, der sich direkt hinter unserer Schule befindet.
Während dem Unterricht ist es hier immer menschenleer.
Mister Murphy führt mich durch einiges Gestrüpp zu einer etwas abgelegeberen Wiese und stellt dort seine Tasche ab.
Ich tue es ihm gleich und frage mich, was wir hier wollen.
"Nachdem ich eure Choreographie gesehen habe, sind mir noch ein paar Dinge eingefallen, die dazu perfekt passen würden. Leider seit ihr nur Mädchen, was das Ganze etwas schwieriger macht, aber dann ist mir was eingefallen." erklärt er mir aber ich verstehe kein Wort.
"Ich habe keine Ahnung, was sie gerade von mir wollen." gestehe ich und warte auf eine Erklärung.
Wieder lacht er erfreut auf und kommt mir immer näher. Dabei verliere ich mich komplett in seinen Augen, die mich fixieren.
"Auch wenn ich ein Lehrer bin, heißt das nicht, dass ich spießig und altmodisch bin. Ob du es glaubst oder nicht, ich gehe sehr gerne aus und kann, wie du vielleicht bei unserem Training gesehen hast, auch gut tanzen."
Wieder kommt er einen Schritt näher. "Deshalb habe ich mir gedacht, dass ich nicht nur euer Trainer sein muss, sondern auch aktiv mitmachen könnte.
Wie bereits gesagt, fehlt euch ja wie du weißt ein männlicher Leatänter. Diesen Part würde ich gerne übernehmen." erklärt er mir und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass er gerade auf eine seltsame Art und Weise versucht, mit mir zu flirten.
Ich schüttel kaum merklich über meine eigenen Gedanken den Kopf und konzentriere mich wieder auf unser Gespräch. Das geht aber nur, wenn ich ihm nicht mehr so nah bin, deshalb trete ich zwei große Schritte nach hinten.
"Okay. Und wie genau sind Sie auf diese Idee gekommen?"
Ich versuche meine stimme desinteressiert klingen zu lassen, bin mir aber nicht sicher, ob es mir gelungen ist.
"Nun ja. Mir sind einige richtig gute Ideen in den Sinn gekommen. Diese können aber nur durch die Hilfe eines männlichen Tänzers umgesetzt werden. Und ich denke nicht, dass du so schnell einen auftreiben kannst, sonst hättet ihr ja schon längst einen." Mit einem siegessicheren Grinsen schaut er mich an und wartet auf meine Reaktion.
Irgendwie kommt mir dieses Grinsen bekannt vor... Aber woher?
"Und das konnten Sie nicht später im Training mit mir besprechen?" frage ich ungläubig.
"Doch das wäre auch gegangen, allerdings dachte ich es wäre eine gute Gelegenheit, schon mal etwas zu üben. Es ist doch viel schöner mit mir hier draußen in der Natur, als jetzt in einem Klassenzimmer sitzen zu müssen, oder?"
Da hat er auch wieder recht..
"Okay, dann lassen Sie mal sehen, was Ihnen so eingefallen ist!" fordere ich ihn heraus.
Grinsend kommt er wieder auf mich zu, bis er erneut nur wenige Zentimeter von mir entfernt ist.
"Ich denke, außerhalb des Klassenzimmers ist es in Ordnung, wenn du mich einfach Julien nennst. Muss ja keiner wissen, aber mir wäre das viel lieber. Mister Murphy klingt, als wäre ich ein alter Sack.."
Hat er mir gerade ernsthaft angeboten, ihn zu dutzen?!
"Ich warte, Mister Murphy!" ich betone extra seinen Nachnamen, weil ich genau weiß, dass ihn das ärgern wird.
Er fängt laut an zu lachen und dreht sich von mir weg, um mit ein paar Dehnübungen zu beginnen.
"Du wirst noch früh genug Julien zu mir sagen!" glaube ich verstanden zu haben, bin mir aber nicht sicher. Deshalb ignoriere ich es einfach und schließe mich seinen Übungen an.
Dann bin ich jetzt mal auf seine Ideen gespannt! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich das schon sehr bald bereuen werde...