Zwei Tage später darf ich endlich das Krankenhaus verlassen!
Julien war so lieb und ist mich sofort abholen gekommenen, als ich ihm geschrieben habe, dass ich entlassen werde.
Nun sitze ich alleine zuhause.
Julien musste leider gleich wieder zurück in die Schule.Mit Luke habe ich vor zwei Tagen über zwei Stunden telefoniert und dabei versucht, ihm sein schlechtes Gewissen auszureden.
Das war gar nicht so leicht, aber letztendlich habe ich es doch geschafft.
Hätte er gewusst, dass ich hinter ihm stehe, hätte er niemals so reagiert!
Für den Rest der Woche wurde ich zu meinem Bedauern noch krank geschrieben.
Hier alleine rum zu sitzen ist tierisch langweilig. Da wäre ich lieber in die Schule gegangen!
Aber was soll's, heute ist ja zum Glück schon Donnerstag!Ich habe Resa vorhin geschrieben, dass sie und Luke nach Schulschluss gerne bei mir vorbei kommen können.
Jetzt mussten sie eigentlich auch schon gleich kommen.
Da ich genau weiß, dass die beiden eigentlich immer Hunger haben, habe ich schon einen Nudelauflauf vorbereitet, der schon längst im Backofen steht und gleich fertig sein müsste.Keine fünf Minuten später klingelt es auch schon an der Tür.
Als ich sie öffne, springt Resa mich schon fast an und freut sich unglaublich, dass ich wieder daheim bin.
Lachend erwidere ich ihre Umarmung und lose mich anschließend wieder von ihr, um auch Luke zu begrüßen.
Er steht hinter Resa und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
Er ist ziemlich nervös!
Ich gehe auf ihn zu und nehme ihn einfach fest in den Arm, ohne etwas zu sagen.
Zögerlich erwidert er sie und langsam taut er endlich auf, denn sein Griff um mich wird fester.
"Charly.. Es tut mir so leid! Ich wollte das nicht!" fängt er an aber ich unterbreche ihn sofort.
"Stop! Luke, ich möchte kein einziges Wort der Entschuldigung mehr von die hören! Ich weiß, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast und ich gebe dir absolut keine Schuld daran! Liam ist derjenige, der sich Vorwürfe machen sollte, aber ganz sicher nicht du! Und jetzt Abmarsch in die Küche, essen ist fertig!"
Ich scheuche die zwei in die Küche und hole den Auflauf aus dem Ofen.
Es ist zwar etwas schwierig, weil ich durch das linke Auge immer noch nicht richtig sehen kann, aber es wird langsam besser.
Mein Gesicht an sich allerdings, ist wirklich grün und blau.."Guten Appetit!" wünsche ich uns und dann hauen wir hungrig rein.
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Endlich darf ich wieder in die Schule!
Heute ist Montag und ich bin gerade dabei, mich fertig zu machen.
Da es heute etwas kühler draußen ist, entscheide ich mich für eine schwarze Röhrenjeans, einen hellblauen, dünnen Pullover mit
V-Ausschnitt und Turnschuhe.
Das war ja schon mal ganz einfach.. Jetzt muss ich mich noch so gut es geht schminken..
Zum Glück ist mein Auge schon wieder abgeschwollen, sodass ich wieder richtig sehen kann, aber die Blutergüsse sind immer noch sichtbar.
Ich decke es so gut es geht mit Schminke ab und tusche mir ansonsten nur noch etwas die Augen.
Aus der Küche hole ich mir noch mein übliches Frühstück, dann mache ich mich auch schon auf den Weg.An der Schule angekommen, muss ich sofort an Julien denken.
Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde haben wir uns nur zwei Mal gesehen.
Er meinte, er hätte einiges für die Schule zu erledigen und hätte deshalb leider so wenig Zeit.
Ich glaube ihm das zwar nicht so ganz, aber was bleibt mir anderes übrig..
Ich gehe sofort zu Resa und Luke und versuche so gut es geht die Blicke und das Getuschel meiner Mitschüler zu ignorieren.
War ja klar, dass ich jetzt Gesprächsthema Nummer eins bin.. Als hätten sie alle nicht selbst genug an sich, worüber man reden könnte!"Guten Morgen, Hauptthema! Es ist wirklich interessant, wie viel Fantasie einige von denen haben!
Mir kam schon zu Ohren, dass du von deinen Eltern verprügelt wirst, du überfallen und ausgeraubt wurdest, aber der Brüller war, dass du dir das selbst zugefügt hast, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen! Die können hier echt alle ziemlich gruselig sein.." bringt Resa mich gleich auf den neuesten Stand.
Ich kann darüber nur Lachen.
Wie viel Langeweile kann man eigentlich nur haben?!
"Das interessiert mich nicht die Bohne. Spätestens bis Mittwoch gibt es etwas interessanteres worüber sie reden werden. Dann hab ich wieder meine Ruhe."
Zusammen machen wir uns auf den Weg zum Unterricht und mein Herz fängt sofort an schneller zu schlagen, als ich nur an Julien denke."So Leute. Es gibt Neuigkeiten wegen der Klassenfahrt!" begrüßt er uns grinsend und sofort sind alle still.
"In zwei Wochen geht's los. Wir werden insgesamt sechs Tage weg sein, also von Montag bis Samstag. Wohin es geht, erfährt ihr erst am Flughafen, ich möchte es ja etwas spannend machen."
Bei diesen Worten grinst er frech und alle beschweren sich.
"Aber dann wissen wir ja gar nicht, was wir einpacken sollen!" beschwert sich eins unserer Püppchen.
Aber recht hat sie ja!
"Ihr braucht keine Winterklamotten, ansonsten packt bitte Badesachen und geeignete Kleidung zum Wandern mit und hält so das übliche."
Naja, sehr informativ war das jetzt aber auch nicht wirklich...
"Am Ende der Stunde bekommt ihr noch einen Brief mit, wo alles nochmal genau drin steht. Da nur unsere Klasse fährt, habe ich mich dazu entschieden, als einzigster Lehrer mitzufahren. Wir verstehen uns ja alle gut, deshalb sollte das genügen. Lasst mich diese Entscheidung bitte nicht bereuen! Und nun fangen wir mit dem Unterricht an."Da ich noch nicht ganz fit bin, darf ich leider noch nicht am Sportunterricht teilnehmen, demnach fällt auch das Tanzen im Moment noch flach.
Weil ich aber trotzdem auf Resa und Luke warten möchte, setze ich mich in den kleinen Park, in dem ich mit Julien trainiert habe.
Es ist zwar nicht sonderlich warm, aber es reicht um trotzdem in der Natur sein zu können.
Ich habe es mir an einem der Picknick Tische bequem gemacht und mache meine Hausaufgaben.
Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Schultern und ich zucke automatisch erschrocken zusammen.
"Hey, ich hab dich eben hier hin gehen sehen und wollte dir etwas Gesellschaft leisten."
Julien setzt sich lächelnd zu mir und scheint mit einem Auge meine Aufgaben zu kontrollieren.
"Hast du heute nichts für die Schule zu erledigen?"
Meine Frage kommt etwas barscher rüber, als eigentlich beabsichtigt, aber was soll's. Er kann ruhig merken, dass ich etwas sauer bin.
Eigentlich habe ich dazu überhaupt kein Recht und trotzdem ist es so..
"Ich suche mir das auch nicht so aus! Es ist eben auch ein bisschen Arbeit, ein Lehrer zu sein oder glaubst du ich muss für den Unterricht nichts vorbereiten?! Ich muss den Unterricht planen und Arbeiten zusammenstellen und korrigieren. Das ist nicht mal eben in zehn Minuten erledigt."
Sein Tonfall ist zwar ruhig aber trotzdem merke ich ihm an, dass er etwas wütend ist.
"Tur mir leid, aber mir kam das so merkwürdig vor.." entschuldige ich mich kleinlaut, obwohl ich eigentlich der Meinung bin, dass ich das gar nicht müsste.
"Kann ich später noch bei dir vorbei kommen?"
Als ob..! Jetzt habe ich auch mal keine Zeit!
"Nein, Luke und Resa übernachten heute bei mir."
Ist zwar gelogen, aber er soll sehen, dass ich nicht immer so springe, wie er das möchte.
"Okay, dann ein andermal. Ich muss dann auch los. Wir sehen uns."
Er gibt mir einen kleinen Kuss auf die Lippen und verschwindet dann einfach.
Der kann ja auch zickig sein...
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The Teacher who learns to love me
Literatura FemininaAchtung! Auftreten von sexuellen Handlungen! Verbotene Liebe. Oder ist es überhaupt keine Liebe, sondern einfach nur der Reiz an dem Verbotenen? Diese Frage muss sich Charly stellen, als plötzlich ein neuer Lehrer an ihrer Schule auftaucht. Es da...