Kapitel 42

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Langsam erwache ich aus meinem erholsamen Schlaf.
Ich reibe mir die Augen, strecke mich ausgiebig und drehe dann den Kopf zu meiner Linken, wo Julien immer noch friedlich schlummert.
Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und beobachte ihn, wie er gleichmäßig und ruhig ein und aus atmet.
Ich liebe diesen Mann so sehr..
Plötzlich kommt mir in den Sinn, das er, Resa und Luke heute wieder abreisen werden.
Sofort werde ich traurig und kann nur mit Mühe und Not meine Tränen zurück halten.
Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, genau das nicht zu tun!
"Hey, Baby. Was ist los? Nicht weinen!"
Julien zieht mich an seine Brust und hält mich fest in seinen Armen, während ich nun doch meinen Tränen freien Lauf lasse.
Der Schmerz und das Wissen, dass er und meine Freunde in vier Stunden schon am Flughafen sein müssen, schnürt mir die Kehle zu.
Ich möchte sie nicht schon wieder verlieren!
"Süße, alles wird gut, vertrau mir! Bitte beruhig dich." flüstert er und streichelt zärtlich über meinen Arm.
Tatsächlich beruhigen mich seine Worte und Berührungen so sehr, dass ich kurz darauf aufhöre zu weinen.
Wir bleiben noch eine gute halbe Stunde im Bett liegen, genießen unsere vorerst letzte gemeinsame Zeit zu zweit und Kuscheln einfach nur miteinander.
Und ehrlich gesagt, kann ich mir in diesem Moment nichts Schöneres vorstellen.

Als Resa und Luke gestern gegen Abend zurück gekommen sind, lagen Julien und ich schon wieder auf dem Sofa und haben uns einen Film angesehen.
Die Beiden haben sich gleich zu uns gestellt und do haben wir auch den restlichen Abend verbracht; auf dem Sofa, ein Film nach den anderen und leckeres Essen vom Italiener.
Wir haben über Gott und die Welt geredet, viel gelacht und einfach ausgeblendet, dass wir heute schon wieder Abschied voneinander nehmen müssen.
Schöner hätte ich mir unseren letzten gemeinsamen Abend nicht vorstellen können!
In der Nacht haben Julien und ich uns noch ein letztes Mal geliebt und uns dabei einen Liebesschwur nach dem anderen geschworen.

"Lass uns nach unten gehen. Resa und Luke wollen sicherlich auch noch etwas Zeit mit dir verbringen."
Julien hat Recht.
Deshalb hüpfe ich sofort aus dem Bett und ziehe mir eine Jogginghose und ein Shirt über meine Unterwäsche.
Julien tut es mir gleich und Hand in Hand gehen wir dann nach unten.

Drei Stunden später räumen Luke und Julien das Gepäck in meinen Kofferraum, während Resa und ich uns weinend in den Armen liegen.
Warum müssen Abschiede nur immer so schmerzhaft sein?!
"Gib mir die Schlüssel, ich fahre." sagt Julien sanft und streichelt meinen Arm.
Ich nicke und gebe sie ihm wortlos.
Ich bin gerade wirklich nicht im Stande, mich auf den Verkehr zu konzentrieren!
Während der ganzen Fahrt hält Julien meine Hand, streichelt sie und redet mir gut zu.
Ihm scheint das nicht so nah zu gehen, wie mir und meinen Freunden.
Einerseits kann ich das nicht wirklich verstehen, andererseits wünschte ich, mir würde es genauso gehen.

Julien parkt den Wagen wortlos in der Tiefgarage und nachdem wir alle nochmal durch geatmet haben, steigen wir aus.
Ich hole einen Wagen, auf den wir das Gepäck laden können und falle Resa dann wieder um den Hals.
"Ich vermisse euch jetzt schon wieder unglaublich. Wer weiß, wann wir uns wieder sehen können!" schluchze ich an ihre Schulter.
Sie drückt mich stumm an sich und streichelt beruhigend meinen Rücken.
"Lasst uns gehen."
Luke tritt von rechts zu mir und schlingt ebenfalls einen Arm fest um mich, während Julien das Gepäck schiebt.

Vor der Sicherheitskontrolle bleiben wir stehen.
Zuerst drückt Luke mich fest an dich, gibt mir einen zärtlichen Kuss auf den Scheitel und wischt mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Wenn du weinst, bist du richtig hässlich, hat dir das schonmal jemand gesagt?" zieht er mich auf und bringt mich damit sogar etwas zum Lachen. Aber die Traurigkeit überwiegt schnell wieder und lässt mich erneut Schluchzen.
"Pass auf dich auf und vergiss uns nicht. Ich hab dich lieb." sagt er liebevoll und umarmt mich ein letztes Mal.
"Wie könnte ich euch nur vergessen. Pass auf Resa auf und natürlich auch auf dich! Hab dich lieb."
Kaum habe ich ausgesprochen, wird er auch schon von Resa zur Seite geschoben.
"Verschwinde! Jetzt bin ich dran!" sagt sie angespannt und schniefend.
Ihre Augen sind, wahrscheinlich wie meine, ganz rot vom weinen und ihr Gesicht ist Tränen nass.
"Ich werde dich so vermissen! Du musst mir etwas versprechen! Versprich mir das wir, auch wenn wir mal ein paar Tage nichts voneinander hören, trotzdem immer beste Freunde bleiben! Wir werden dich nie vergessen und du uns nicht, hörst du?!"
Ihre Aussage klingt eher wie eine Drohung, aber ich weiß was sie meint.
Sie hat genau so viel Angst davor, dass wir uns komplett aus den Augen verlieren, wie ich.
Aber ich werde alles daran setzen, dass das niemals passieren wird!
"Ich verspreche es hoch und heilig! Luke und du, ihr werdet immer meine besten Freunde bleiben, egal wie viele neue Leute ich hier kennenlernen werde! Ehrenwort!"
Wir besiegeln unser Versprechen mit einer innigen, letzten Umarmung, als gerade ihr Flug aufgerufen wird.
Warum fällt mir dieser Abschied noch schwerer, als unser letzter?!

Luke und Resa winken und Lächeln mich ein letztes Mal an, entfernen sich dann von mir und ...
Moment...! Warum zum Teufel sieht es gerade so aus, als würden sie sich auch von Julien verabschieden?!
Jedenfalls sieht es so aus, denn Resa umarmt ihn und flüstert ihm etwas ins Ohr, das ich nicht hören kann und Luke reicht ihm brüderlich die Hand und klopft ihm auf die Schulter.
In welchem falschen Film bin ich denn jetzt?!
Wollen sie mir einen Streich spielen?!

"Ich hoffe, unser Abschiedsgeschenk entspricht deinen Vorstellungen! Hab dich lieb!"
Und mit diesen Worten treten Luke und durch die Schiebetür.
Ich bin völlig verwirrt!




So schwer es mir auch fällt, aber das war nun das vorletzte Kapitel... 😭😩😭

Ich hoffe weiterhin darauf, dass diese Geschichte (und auch meine anderen 😏) noch von einigen mehr als bisher gelesen wird und ihr viele Votes und Kommentare hinterlässt!

The Teacher who learns to love me  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt