Kapitel 14 - Mein Lebenssinn

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Wenn ein Satz durch die Lippen viel dann um diesen zu halten, um ihn zu verwirklichen. Sätze gleichten Fluten, entweder konnten Sie uns in ihre Fänge ziehen oder aber sie könnten uns in den Lichtern der Monde beleben. Daher war es zu unseren eigenen Gunsten jedes einzelne Wort, dass aus den Lippen viel Gedacht auszuwählen. Und so hatte auch ich die Wörter "Ja, ich bleibe", anfangs in meiner Seele zum Leben gebracht und dann sie aus meinen Lippen in die Freiheit gebracht.

Auf diese Wörter waren mittlerweile schon sechs Stunden vergangen. Der Himmel war mit seiner Dunkelheit gekommen und die Sonne hatte sich in dieser Dunkelheit verborgen. Shirin, Firat und ich saßen bei Miran im Raum, als an der Tür geklopft wurde und die Krankenschwester aus dem Türspalt lächelnd in unsere Richtung blickte.

"Ich bringe das Abendessen jetzt", sagte sie verschwand und war in nicht mal einer Minute wieder im Erscheinungsbild. Sie lief mit dem Tablett in der Hand zu Miran. Während Shirin ihr Gesicht verzog und zur Krankenschwester blickte war ich dem Lachen nahe. Sie öffnete das Tablett und ließ es auf dem Tisch nieder.

"Guten Appetit Herr. Akıncı", halte ihre Stimme und verschwand dann aus dem Zimmer. "Guten Appetit Herr. Akıncı", hörte ich Shirins verstellte Stimme und lachte mit Firat los. Miran schaute lächelnd zu uns während dieser Zeit.

"Willst du nichts essen", fragte ich Miran, der an seinem Bett angelehnt war.

"Da ist doch nur ein Stück Brot mit einer Scheibe Käse drinnen. Die machen richtig einen auf Geiermodus. Mein Bruder braucht einen vollen Teller, in dem von A-Z alles enthalten ist."

"Lass doch was essen gehen", hörte ich Shirins euphorische Stimme. "Ich gehe fragen ob du raus darfst", leuchteten ihre Augen während sie in Richtung Miran sprach und aufgeregt aus dem Raum ging.

Ich lief in Richtung des Sofas nahm mir mein Handy aus der Tasche in die Hand und schaute auf die gekommenen Nachrichten.

'Wie geht es dir, alles in Ordnung ? Brauchst du was ?' laß ich die Nachricht meines Bruders Adems. Meine Herzklappen zitterten während die Freude sich auf meinen Lippen bemerkbar machte.

'Mir geht es sehr gut. Wie geht es euch ?' schrieb ich und legte mein Handy zur Seite. Als ich meinen Kopf erhob bemerkte ich, dass Mirans blicke auf mir ruhten. In diesem Moment kam Shirin mit der Ärztin herein, die in Mirans Operation war.

"Wie geht es Ihnen Herr. Akıncı ? Haben sie schmerzen ?"

"Danke der Nachfrage, ich fühle mich bestens."

"Ihre Schwester hat mich darum gebeten sie heute raus führen zu dürfen. Ich sehe auch ihren geht es gut. Ich muss sagen, die haben sich echt tapfer daraus gekämpft sagte die Ärztin lächelnd. "Deshalb erlaube ich Ihnen den heutigen Tag, strengen sie sich aber nicht an, dass ist meine einzige bitte, schließlich haben sie eine zugenähte Schusswunden."

Bei ihren letzten Satz zitterte mein Körper, wie jedes Mal wenn ich es hörte. Ich konnte es nicht ertragen. Als die Ärztin aus dem Zimmer ging lief ich zu Miran, der sich von seinem Platzt erhoben wollte.

"Abi dir geht es aber wirklich gut ne ?" wollte sich Shirin vergewissern.

"Alles gut." Shirin nickte lächelnd auf seine Antworthin und ging mit Firat aus dem Zimmer. Während ich alleine zurückgelassend mit Miran zur Tür blickte, wendete ich meinen Blick im selben Moment zu Miran, der gerade dabei war aufzustehen.

"Deine Mutter hat dir frische Klamotten gebracht", sagte ich als meine Füße mich in Richtung des Schrankes führten und ich diesen öffnete. Sofort stah mir der dunkel grüne Kaputzenpullover vor die Augen. Ich nahm mir diesen zur Hand und lief in Mirans Richtung.

"Zieh dir das darüber an."

Er beobachtete mich, seid dem ich zum Schrank gelaufen war und auch als ich mich vor ihm stellte ruhten seine Blicke auf mir. Er streckte seine Hand Richtung des Kaputzenpullovers aus.

"Warte ich helfe dir", sagte ich während er belustigt zu mir schaute.

"Ich werde den Pulli ausziehen."

Überrascht blickte ich zu ihm, ich hatte eher erwartet, dass er das Überziehen würde. Ich schloss meine Augen während ich wartete, dass er sein Pulli aus seinen Armen zog.

"Bist du fertig", halte meine ruhige Stimme.
"Ja", antwortete er woraufhin ich mein Blick zu ihm wendete. "Miran du hast doch nichts an", beschwerte ich mit roten Wangen als ich seinen Oberkörper sah und wendete ihm selben Moment meinen Körper auf die andere Seite. Ich hatte gedacht, dass er unter seinem dünnen Pullover noch etwas tragen würde.

"Am besten ich rufe Firat, alleine geht das nicht, die Stelle unter meinem Brustkorb schmerzt", sagte er und auch wenn ich es nicht sah, es entstand in der selben Stelle ein höllischer Schmerz. Mit einem mal drehte ich mich um und blickte mit besorgten Augen zu ihm.

"Miran wo tut es weh, hier ?" Meine Hand legte sich auf seinen nackten Oberkörper, unter die Stelle seines Brustkorbes in der die Kugel getroffen hatte. "Ist es schlimm ?" Meine Stimme zitterte bei der Frage. Der Scham war groß, doch der Schmerz, der in mir herrschte, war in diesem Moment viel größer. Er schaute geradewegs in meine Augen.

"Sage mir wenn du mich so anschaust, wie soll ich dann noch Schmerzen verspüren mahniya jiyana min (mein Lebenssinn)."

*

SchmerzensrufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt