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Mik ( Darkviktory )

"Oh wenn das mal nicht mein Neffe und ein paar Freunde sind", als ich Richtung Tür staarte, konnte ich meinen Blick nicht mehr lösen.

Es war der Milchjunge von heute morgen.

Als er mich erblickte, wirkte er auch wie angewurzelt. "Hallo Tante Carolyn", er klang gefasst, ich denke er will die peinliche Situation umgehen. "Setzt euch doch draußen hin und genießt die Sonne, jemand wird gleich kommen und euch bedienen.", befiehl fast Carolyn ihren Neffen und diesen konnte ich jetzt beobachten, wie er aus dem Laden ging und sich auf die Außenterasse des Cafés mit seinen drei Freunden setzte. Er war schon echt süß, genau mein Typ, Mik halt, wär das nicht missbrauch von minderjährigen. Aber für ihn würd ichs tun. Ich gab ein ganz leises kichern von mir und wusste schon wen ich zu bedienen hatte.

An dem Tisch an der Außenterasse angekommen, zückte ich den Notizblock und wollte die Bestellungen der Vier aufnehmen. Ich konnte deutlich die Schamesröte in dem Gesicht des Braunhaarigen sehen. "Also vier Kaffee und zwei Erdbeerküchlein, kommt sofort", ich konnte sehen, wie die beiden Mädchen kicherten, als ich die Bestellung für sie wiederholt hatte.

"Gib mir mal die Rechnung von meinem Neffen. Die Bezahl ich, ich weiß, dass er kaum Taschengeld kriegt.", sie nahm mir die Rechnung ab und übergab mir die zwei Tablette. "Richte ihnen aus, dass es aufs Haus geht", was Carolyn sagte, musste ich befolgen und so ging ich wieder nach draußen.

"Hier geht aufs Haus. Gruß von der Cheffin", meinte ich und stellte die beiden Tablette ab. Ich kümmerte mich um die anderen Gäste, behielt aber immer unauffällig meinen Blick auf den Neffen meiner Cheffin. Als ich gerade an der Kaffeemaschine stand, kam mir die Idee, als ich Carolyn sah. "Sag mal, wie heißt denn dein Neffe eigentlich, nicht dass es mich interessieren würde.", sie seufzte. "Hatte ich das ganz vergessen zu sagen. Er heißt Kostas oder auch mit Zweitnamen Dennis", sagte sie flüchtig und machte sich auf die Kundschaft zu bedienen.

So langsam neigte sich meine Schicht dem Ende zu und Carolyn tippte mir leicht auf die Schulter. "Tut mir leid, dass heute so viel los war. Du kannst jedenfalls Feierabend machen.", sie öffnete ihren Zopf und ihre Haare fielen hinab. Ich zog mich anschließend schnell um. "Mik, hier nimm das noch mit, den hätt ich sowieso sonst wegschmeißen müssen", sie übergab mir zwei Stück Kuchen. Lächelnd nahm ich diesen an, zog mir meine Jacke über und verließ den Laden.

Mit zwei Einkaufstüten erreichte ich meine Haustür und kramte den Schlüssel heraus. Als ich aufgeschlossen hatte hörte ich geschreie aus dem Treppenhaus. Ich rannte wie im Impul die Treppen hinauf und sah eine Frau. Sie hatte sehr viel Ähnlichkeit mit Carolyn, daher denke ich dass es wohl ihre Schwester sein muss. "DU DRECKSWEIB GIB MIR MEIN VERDAMMTES BIER WIEDER", aus der Tür trat jetzt ein angetrunkener Mann, der sie attackieren wollte. Ich fasste meinen Mut und ging dazwischen und schubste ihn ein paar Meter weg von ihr. "Wagen sie es jar nicht dieser Frau etwas anzutun", fasste ich meine Stimme sicher. "Wasch willst du den", machte er mich an. Er stank, als hätte er sich mehrere Wochen nicht gewaschen. Er machte keine weiteren anstalten und schloss die Tür. Nun wand ich mich der Frau zu.

"Geht es ihnen gut?", ich versuchte sie nicht zu überrumpeln. "Es geht schon, mein Arm tut ein wenig weh, aber ich hab mein Schlüssel ist noch in der Wohnung. Mein Sohn kommt erst in ca. einer halben Stunde zurück", sie klang eigentlich ganz gefasst. "Danke", hängte sie noch ran. Sie wollte sich gerade auf die Treppen setzten und warten. "Wenn sie wollen können sie in meiner Wohnung warten. Ich kann es nicht sehen, wenn ich starke Frauen am Boden sitzend sehe", ich half ihr auf und sie folgte mir ein Stockwerk weiter hinauf.

"Das ist mir ja so peinlich", sagte sie als sie auf einem meiner Küchenhocker saß und sich die Hände um die Augen schlug. "Ach Quatsch, sie können doch schließlich nichts dafür.", ich reichte ihr einen Kaffee. "Sie sind doch sicher nicht für sein Alkoholproblem verantwortlich", während ich das sagte, packte ich meine Arbeitsschürze aus, die ich noch waschen müsste.

"Ja, aber das ist mein Ehemann und früher war er nie so.", meinte sie. "Ja, auch wenn er ihr Ehemann ist, ich würde mir das nicht ergehen lassen.", meinte ich kühl zurück. "Denken sie doch an ihren Sohn.", versuchte ich sie zu überzeugen. Sie hatte aber wohl ganz andere Gedanken im Kopf. "Danke, dass sie mir angeboten haben herzukommen. Ich sollte wohl mal meine Schwester anrufen.", sie ging kurz aus der Küche raus und telefonierte.

Ich seufzte, was soll denn bitte noch alles passieren. Ist das ein Zeichen von Gott, ich musste lachen. Dabei glaub ich nicht mal an ihn, würde es ihn wirklich geben würde er doch etwas gegen die aktuellen Situationen in der Welt tun oder?

Es klingelte an meiner Tür...

Kostory: Die Augenblicke des SommersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt