Kapitel 4

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Wir waren uns schon ganz nah, bis plötzlich ein lauter Knall kam und wir auseinander schreckten.

Shawn stand vor uns mit einer Tüte die er zum platzen gebracht hatte.
Was sollte das?
Er fing an zu lachen.

"Ich dachte die Tüte würde das aushalten" sagte er und lächelte zufrieden.

"Was soll das Mendes" meinte Luke sauer und ging auf Shawn zu.

"Ich weiß nicht was du meinst" sagte Shawn zu ihm, plötzlich tod Ernst.

"Jungs beruhigt euch" sagte ich und lief zu den beiden hin, um sie voneinander weg zu ziehen, bevor irgendjemand mit einer blutigen Nase nach Hause ging.

"Ich muss jetzt auch gehen" meinte ich und sah beide zögernd an.

"Okay, ich begleite dich" sagte Luke und löste seinen Blick von Shawn.

"Schon gut, das geht auch alleine" sagte ich ihm aufmunternd und lächelte.

Verträumt sahen wir uns in die Augen, bis Shawn fälschlicherweise hustete.
Ich umarmte Luke, er gab mir noch ein Kuss auf die Wange und so lief ich nach Hause.

"Lass die Finger von ihr, Mendes" rief Luke uns sauer hinterher und sah uns nach, worauf Shawn den Arm um mich legte und lachte.
Ich rammte ihn darauf leicht meinen Ellenbogen in die Hüfte und er nahm ihn wieder runter.

"Was willst du von Luke?" fragte er nach einer Weile.

"Warum?" stellte ich eine gegen Frage. Ich wüsste nicht was ihn das angeht.

"Er nutzt dich doch nur aus. Das merkt man doch" meinte er plötzlich.

"Warum sagst du sowas?" Ich blieb stehen und verschrenkte meine Arme vor ihm.

"Nun, es stimmt" sagte er und blieb ebenfalls stehen. Was fällt ihm ein sowas zu sagen?

"Tschüss Shawn" sagte ich zuletzt und ging mit schnellen Schritten.

"Sehen wir uns morgen?" rief er mir noch hinterher.

"Ich schätze nicht" sagte ich und ging ohne zurück zu schauen weiter.

Warum sollte mich Luke ausnutzen? Das verstand ich nicht. Shawn wollte mich doch verarschen.

Zuhause ließ ich mich nur noch ins Bett fallen und schlief erschöpft ein.

Mitten in der Nacht wachte ich auf, da mir übel war. Ich rannte schon beinahe ins Badezimmer und musste mich wohl oder übel übergeben.
Anscheinend muss ich morgen zuhause bleiben. Ich könnte mir auch die Zeit nehmen meine Kartons auszupacken.

Früh ging es mir nicht gerade besser, doch ich hatte glücklicher Weise ausgeschlafen. Nachdem ich duschte und was zum Frühstück aß, beschloss ich ein paar Youtube Videos zu schauen.

Nach ein paar mal runterscrollen, schoß es mir ins Auge. Shawn? Es war ein Youtube Video, in dem er sang und es war echt schön anzuhören. Plötzlich klopfte die Tür. Ich pausierte sofort das Video.

"Hey, deine Mom hat mich reingelassen" Shawn kam herein und setzte sich neben mich auf das Bett.

"Toll" sagte ich fälschlich lächelnd und versuchte meinen Laptop irgendwie aus seiner Sichtweise zu bringen.

"Was machst du?" fragte er und riss mir den Laptop aus den Händen.

"Shawn..." fing ich an.

"Mein erstes Cover" kam es von ihm. Er ließ es weiter spielen.

"Es ist nicht so wie es aussieht." meinte ich.

"Ich schätze es ist genauso wie es aussieht. Du bist ein Fan" sagte er und strahlte über das ganze Gesicht. Was hat er eben gesagt? Ich, ein Fan?

"Hä?" Ich war verwirrt.

"Du brauchst dich nicht zu schämen" meinte er dann.

"Ich bin kein Fan Shawn" sagte ich genervt.

"Also was machst du hier" fragte ich ihn und holte mir meinen Laptop zurück.

"Na ja du warst nicht in der Schule und ich wollte nachsehen ob alles okay ist" sagte er und lächelte.
Das war süß von ihm und sein Lächeln war bezaubernd.

Nein Charlie, du willst was von Luke! Hör auf von Shawn zu schwärmen!

Er ließ seinen Blick durch das Zimmer streifen und blieb bei meiner Gitarre mit dem Zettel, wo der Song drauf stand, hängen.
Sofort ging er hin und wollte den Zettel nehmen, doch ich kam ihm zuvor.

"Nein Shawn, das wirst du schön lassen" meinte ich und versteckte den Zettel hinter meinem Rücken.
Er war mehr als ein Kopf größer als ich.
Ich war dran, denn er packte mich so das ich Kopfüber über seine Schulter hing und mir das ganze Blut in den Kopf strömte.

"Lass mich runter!" schrie ich.

"Gibst du mir den Zettel" fragte er nach.

"Nein" sagte ich und wollte mich aufrichten, doch dies ließ er nicht zu.

Mir wurde wieder übel.

"Okay, okay. Lass mich runter!" sagte ich doch noch.

Er ließ mich also runter.
Ich gab ihm den Zettel, setzte mich aufs Bett und strich mir meine Haarsträhnen aus dem Gesicht.

"Wow, das hätte von mir kommen können" sagte er immernoch mit starren Blick auf das Blatt.

"Aber es ist nun mal mein Text" sagte ich stolz.

"Nicht ganz" meinte er und ich schaute ihn verwirrt an.

"Das ist mein Text" sagte er und zeigte auf die Zeile, mit dem Satz, den er mir hinterlassen hat.
Peinlich.

Er lachte und sah die röte in meinem Gesicht.
"Okay, darf ich dir was vorschlagen?" fragte er nach und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Wir schreiben den Song gemeinsam" meinte er nun. Das war gar keine schlechte Idee.

Ich nickte und lächelte. Kurz verlor ich mich in seinen Augen, doch ging sofort zu meiner Gitarre.

"Hast du schon einen Riff oder sowas ähnliches?" fragte er mich.

Da ich nicht wusste was er meinte, fing ich einfach an den Anfang zu spielen und schließlich die Melodie zu summen.

"Das ist unglaublich" kam es von ihm.
Ich strahlte Stolz aus und das brachte ihn zum lachen. Er ist gar nicht so schlimm wie ich gedacht hatte.
Ich meine wir verstanden uns gut.

"Hast du auch noch andere Songs?" fragte er mich.

"Nicht ganz, nur ein paar Zeilen von Text" antwortete ich ihm und ging mir durch die Haare.

Ich ging zu meinen Schulsachen, wo mein Block lag und gab ihm ihn in die Hand. Er zögerte kurz bis es ihn aufmachte. Es stand nicht viel da, doch er brachte kein Wort raus, was mich um ehrlich zu sein etwas verunsicherte.

"Das ist echt gut" sagte er und strahlte.
Er reichte mir seine Hand.

"Hallo neuer Song-Schreibe-Partner"
Ich schüttelte ihm die Hand und lächelte.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt