Kapitel 20

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"Soll ich ein Geschenk mitbringen?" fragte ich Shawn, der mir dabei zu sah, wie ich meine Haaren zusammen flechtete.

"Nein, es ist ja keine Geburtstagsfeier" antwortete er und lachte.

"Hör zu, du musst nicht nervös sein" sagte er wieder und stand auf einmal hinter mir.

"Okay" flüsterte ich und  er fing an Küsse auf meinem Hals zu verteilen.

"Fährst du mich?" fragte ich nachdem ich fertig mit allem war.

"Klar" meinte er und sprang vom Bett auf.

"Mom, Dad, ich bin weg!" schrie ich noch ins Haus, bevor ich die Haustür hinter mir schloss.

Ich setzte mich auf den Beifahrersitz neben Shawn und wartete bis er den Motor startete.
Doch es tat sich nichts.

"Bitte glaub denen nicht alles was die erzählen Charlie. Broke ist ziemlich hinterlistig" begann er.

"Nicht du auch noch. Ihr Bruder ist gestorben, klar ist sie dann so" meinte ich nur und verschrenkte meine Arme vor meiner Brust.

"Bruder? Ich hab noch nie etwas von einem Bruder gehört. Broke ist Einzelkind" sagte er.

"Oh Gott. Ernsthaft?" fragte ich geschockt nach.

"Broke war schon immer Einzelkind" meinte er und startete den Motor.

"Willst du immernoch zu ihr?" fragte er wieder nach.

Ich war total aufgebracht, dass sie mich angelogen hat, doch ich wollte wissen, warum sie tat, was sie tat.
Mit einem Nicken bestätigte ich, dass ich trotzdem dort hin wollte.

Er ließ den Motor des Jeep's aufheulen und fuhr los.

Die Fahrt zu Broke dauerte lange und je länger wir fuhren desto unsicherer wurde ich.
Wir landeten in einer ganz anderen Gegend. Ein Stadtteil mit Villen und Marmor Brunnen. Es war eine reiche Gegend, wie in den ganzen Teenager Filmen.
Und ich wusste sehr gut, dass ich dort nicht hin passte.

Shawn hielt an und mir war relativ klar welches Haus Broke ihres war.
Das große, weiße, mit Statuen im Vorgarten. Ich hätte schwören können, dass die eine Statue aussah wie Broke.

Ich schluckte und schnallte mich ab.

"Wünsch mir Glück" meinte ich noch und küsste seine Lippen.

"Wann soll ich dich abholen?" fragte er bevor ich ausstieg.

"Gegen Mitternacht schätze ich" sagte ich und schloss die Autotür.

Er fuhr noch nicht, sondern wartete bis mir die Tür geöffnet wurde.

"Charlie, komm doch rein" kam es von Broke, die mich in ihre Arme schloss.

"Willst du was trinken? Oder essen?" fragte sie weiter.

Ihre gefälschte Freundlichkeit ging einen auf die Nerven, doch sie gab sich Mühe. Ich beneidete sie, das0s sie es so gut hin bekam.

"Nein danke. Wo sind die anderen" meinte ich und setzte mich auf das Sofa, dass bestimmt soviel wert war wie unser ganzes Haus.
Ich ließ mein Blick durch den Raum gehen und entdeckte ein paar Kinderbilder von ihr.

"Die haben abgesagt. Bleiben nur wir zwei" sagte sie und wühlte in einem kleinen Schrank herum, bis sie eine Glasflasche heraus zog.

"Meine Eltern sind weg, also haben wir das Haus und die Flaschen für uns" meinte sie wieder und setzte sich neben mich.

"Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist. Bin nicht in der Stimmung" sagte ich und senkte den Kopf.

"Was ist los?" Mich schockierte es etwas, das sie sich für meine Gefühle interessierte. Wären die anderen Leute hier, würde sie mich sicher runter machen, wie Elena gesagt hatte.

"Vergiss es" winkte ich ab.

"Komm schon" bettelte sie schon fast.

Tief in mir drin wusste ich, dass es die falsche Entscheidung sein würde, doch ich atmete tief ein und aus.

"Mein Leben steht komplett auf dem Kopf. Ich versuche etwas zu sein was ich nicht bin. Die perfekte Tochter. Die perfekte Freundin. Die perfekte Schülerin. Ständig wird mir weh getan" fing ich an.

"Ich wurde früher sehr gemobbt und die einzige, die für mich da war, war meine beste Freundin. Hailee. Ohne sie ist es wieder wie früher. Ich meine vor ein paar Wochen hast du versucht mich und Shawn auseinander zu bringen"

Warum ich ihr das alles erzählte und ihr vertraute wusste ich nicht, doch es fühlte sich so gut an alles los zu werden.

"Ich...ich wollte dich und Shawn nicht auseinander bringen...ich bin neidisch auf dich. Du siehst so selbstbewusst aus. Ich hab dich die letzten Wochen beobachtet. Wie gut du den Umzug hinkriegst" sagte sie und öffnete die Alkohol Flasche.

"Nimm ein Schluck und es wird dir besser gehen" meinte sie und streckte mir die Flasche lächelnd hin.

Ohne nachzudenken, nahm ich einen großen Schluck und mein Hals fing an zu brennen, doch ich fühlte mich besser.

"Mein letzter Freund hat mich betrogen. In Louisiana. Ich hab das Gefühl Shawn zu nah an mich ran zu lassen" bei den Worten musste ich etwas lachen.
Sie nahm ebenfalls ein Schluck und lachte mit.

"Jungs sind Schweine. Wollen alle nur das selbe" meinte sie.

"Denkst du Shawn auch?" fragte ich sie und trank weiter.

"Ja klar. Ich meine noch bevor du gehst, wird es geschehen und dann meldet er sich nicht mehr" sagte sie und legte einen Arm um mich.

"Wenn du wieder zuhause bist. Wird es dir sicher besser gehen. Dort gibt es bestimmt einen Jungen, der auf dich wartet" sagte sie quitschend und lachte.

Inzwischen lachten wir nur noch und es war ein tolles Gefühl. Ich vertraute ihr vollkommen und ich würde Shawn und Elena breit ins Gesicht grinsen und ihnen von diesem Erfolg erzählen. Was für ein guter Mensch Broke sein kann.

"Da gibt es tatsächlich jemanden" meinte ich und biss mir auf die Lippe.

"Omg wer?" fragte sie und lehnte ihren Kopf an Kissen auf dem Sofa.

"Cameron" sagte ich.

"Klingt heiß" meinte sie und zwinkerte mir zu.

"Ist er auch" flüsterte ich, obwohl es keinen Grund gab zu flüstern. Irgendwie fühlte es sich schrecklich an das laut auszusprechen. Ich fühl mich, als würde ich Shawn hintergehen.

"Ich an deiner Stelle würde zurück gehen und diesen Kerl..." fing sie an, doch ich unterbrach sie.

"Wow... nicht so schnell. Ich liebe Shawn" meinte ich, doch ich lachte immernoch.

"Stimmt. Wer tut das nicht" flüsterte sie kaum hörbar und vollkommen ernst.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt