"Charlie du kannst die Schule nicht schon wieder schwänzen. Genieß die restlichen Tage doch mit deinen Freunden" meinte meine Mom, als sie mit einer Tafel Schokolade in das Wohnzimmer stolzierte. Es war vielleicht 1 oder 2 Tage her, das Broke mich lächerlich gestellt hatte.
"Ich werde mich sicherlich nicht nochmal vor der ganzen Schule blamieren" meinte ich und drückte mir mein Kissen vors Gesicht.
"Und was ist mit Shawn?" fragte sie und setzte sich neben mich auf die Couch.
"Er hasst mich. Er denkt bestimmt ich hab in Lousiana schon einen neuen" murmelte ich in das Kissen hinein und nahm ein Stück von der Schokolade.
"Ich meine sonst wäre er doch bei uns aufgetaucht oder hätte angerufen" fügte ich noch hinzu.
Denn restlichen Tag ließ mich meine Mom in Ruhe und durchlöcherte mich nicht mit Fragen über Shawn. So gern ich ihn sehen wollte, wollte er es bestimmt nicht.
Und ehe ich versah wäre in 2 tagen die Abschiedsparty. Die Zeit verging viel zu schnell und ich hatte immernoch nichts von Shawn gehört.
Ich hörte mein Handy klingeln und nahm seufzend ab.
"Hallo?" sprach ich in den Hörer.
"Hey hast du heute Zeit?" fragte Elena erfreut.
Wenigstens ignorierte sie mich nicht und rief ab und zu mal an, doch über das Ereignis in der Cafeteria hatten wir nicht gesprochen.
Wir verabredeten uns im Einkaufszentrum und beschlossen ein letztes Mal shoppen zu gehen."Brian ist so süß. Er hat mir eine Kette mit einem Herzanhänger geschenkt und mich danach zum Essen ausgeführt. Wie toll kann man nur sein?" schwärmte sie. Ich nickte nur und lief weiterhin stumm durch die Straßen.
"Was gibt's so neues bei dir und Shawn?" fragte sie neugierig, jedoch sehr vorsichtig.
"Ich meine, er ist zurzeit aus der Stadt" meinte sie und sofort hatte sie meine Aufmerksamkeit.
"Warum?" fragte ich nach.
"Irgendwelche persönlichen Gründe. Mehr hat er dazu nicht gesagt" murmelte sie und blieb vor einem Schaufenster stehen.
"Was ich noch fragen wollte. Hast du Freitag eventuell Zeit?" Sie sah mir direkt in die Augen und wartete auf meine Antwort.
"Schätze schon" sagte ich nur und setzte mich wieder in Bewegung.
Ich musste die ganze Zeit an den Tag denken an dem Broke mich fertig gemacht hatte. Ob Shawn deswegen weg war? Er wollte der Abschiedsparty sicherlich entfliehen.
Nach so einer Aktion wäre ich auch nicht gekommen."Was war eigentlich passiert nachdem ich aus der Cafeteria gerannt bin?" traute ich mich schließlich zu fragen. Ich bereute diese Frage keines Wegs.
"Ich hätte beinahe auf sie eingeschlagen" sagte sie lachend und ich stieg in ihr Lachen mit ein.
"Was hat Shawn gemacht?" fragte ich zögernd und versteckte meine Hände in meiner Jackentasche.
"Eigentlich nichts. Er aß weiter und unterhielt sich mit anderen. Alles normal" meinte sie und setzte sich auf eine Bank.
Auf so eine Antwort war ich nicht vorbereitet. Ich hatte was anderes erwartet. War es ihm egal? Hatte er mich schon aufgegeben?
Weiter fragte ich nicht nach und wir schlenderten den restlichen Tag durch die Stadt.Meine Mom sollte mich eigentlich abholen kommen, stattdessen stand ich am Straßenrand und wartete auf den Wagen. Immer wieder blickte ich auf mein Handy. Ob meine Mom sich einfach nur verspätet oder mich vergessen hat?
So gedankenversunken war ich, dass ich nicht mal den Wagen mitbekam, der vor mir stehen blieb.
"Hallo Charlie. Sollen wir dich mitnehmen?" fragte Karen, die auf meine Antwort wartete. Ihr Mann fuhr und Aaliyah und Shawn saßen auf der Rückbank.
Shawn.Ich blickte nach rechts und links ob irgendwo meine Mom zusehen ist, doch ich entdeckte nichts.
Vorsichtig nickte ich und setzte mich neben Aaliyah.
Shawn würdigte mich mit keinem einzigen Blick, sondern starrte auf sein Handy.
Aaliyah rammte ihm ihren Ellenbogen in die Rippen und deutete dann auf mich. Er lächelte mir zu und sah wieder weg.
"Soll ich einen Kuchen am Samstag mitbringen?" fragte Karen an mich gerichtet.
"Gerne" antwortete ich, doch es war mehr ein flüstern.
Immerwieder schaute ich in Shawns Richtung."Danke fürs mitnehmen" sagte ich beim aussteigen.
Mit schnellen Schritten lief ich zur Haustür.
Ich wollte der Realität entfliehen und mich solange zuhause verstecken, bis wir weg fahren würden."Charlie! Warte!" rief mir jemand hinter her.
Langsam drehte ich mich um und Shawn stand vor mir."Du hast deine Tasche vergessen" sagte er und ich wurde etwas rot.
Ohne ein Wort hing ich sie mir über die Schulter und wollte weiter gehen.
Doch Shawn hielt mich am Handgelenk fest und zog mich zu ihm.
Lange hatte er seine Arme um meinen Körper und Tränen stiegen mir in die Augen."Hör zu. Ich glaube Broke kein Wort was sie gesagt hat" begann er, als er mich los ließ.
"Ich weiß, das du so nicht bist" meinte er wieder und legte seine Hand an meine Wange.
Stürmisch umarmte ich ihn wieder."Ich muss gehen" flüsterte ich in sein Tshirt hinein.
Langsam ließ ich ihn los und ging. Alles wurde aufeinmal schwerer. Jeder Schritt. Jedes blinzeln. Jeder Atemzug.
Er glaubte mir.
Ich glaubte es nicht. Er ist zu gut zu mir. Womit hatte ich ihn nur verdient?*
"Charlie mach schneller!" rief Elena mir von unten zu.
Ich wusste nicht wohin sie mit mir wollte, aber ich tat es ihr zu liebe.
Morgen hätte ich wegen der Abschiedsparty keine Zeit und Sonntag wäre ich nicht mehr da."Noch eine Minute!" schrie ich zurück. Ich zog mir noch mal mein Lippenstift nach und zog mir meine weißen Chucks an.
Ich rannte schon beinahe die Treppen runter und musste aufpassen nicht nach vorne zu fliegen."Na endlich!" sagte sie erleichtert und tippte irgendetwas auf ihrem Handy.
"Wir sind dann mal weg" sagte ich meinem Dad, noch bevor die Haustür hinter uns ins Schloss fiel und wir zu Elenas Auto liefen.
Es war um ehrlich zu sein etwas traurig, dass alle meine Freunde ein Auto hatten, nur ich nicht.
"Willst du mir sagen wohin wir fahren?" fragte ich nach.
"Eigentlich nicht" murmelte sie und schnallte sich an.
"Entführst du mich?" fragte ich.
"Kann sein" sagte sie und lachte.

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him | s.m.
FanfictionEr ist das was ich will. Niemand anderes. highest rank: # 148 IN FAN-FICTION