Ich öffnete die Augen und streckte mich. Ein Gähnen entwich mir und ich richtete mich auf. Ich war alleine im Zelt und hörte die Stimmen von Brian und Elena draußen. Ich zog den Schlafsack zurück und öffnete das Zelt um raus zu sehen.
"Endlich! Du bist wach" sagte Elena, als sie mich entdeckte.
"Wir wollten schon lange los, doch wir wollten dich nicht wecken. Du hast geschlafen wie ein Engel" sagte Brian.
Ich habe schrecklich geschlafen. So lange lag ich da und habe über das Gespräch von mir und Shawn nachgedacht.
"Wo ist Shawn?" fragte ich nach. Er und der Tisch waren nicht mehr da.
"Shawn und ich haben den Tisch abgebaut. Dann ist er weggefahren, weil er meinte er hätte noch was zu erledigen" erklärte mir Brian und scheuchte mich aus dem Zelt raus, um es abzubauen.
Nachdem Brian mit Mühe alles abgebaut hatte und wir ihm anstatt zu helfen, zugesehen haben, fuhren wir los.
Bei dem Gedanken, dass meine Eltern eine "Party" veranstalteten bekam ich Gänsehaut. Ich könnte mich auch im Keller verstecken und mir das alles ersparen. Vielleicht würden sie nicht bemerken, dass ich nicht anwesend bin.
Elena riss mich aus meinen Gedanken."Was wird das erste sein, was du dort machen willst?" fragte sie ohne den Blick von der Straße zu lösen.
"Euch vermissen" flüsterte ich, sodass es nicht hörbar war.
Elena ließ mich bei meinen Haus raus und versicherte mir bei der Abschiedsparty mit Brian aufzutauchen.
Nun stand ich vor meinem Haus und begutachtete es genauer. Der weiße Anstrich blätterte schon langsam ab und die Sonne schien drauf. Es war viel zu gutes Wetter für so einen Anlass.
Vielleicht wollte mich die Stadt einfach nicht."Charlie hilf uns beim Aufbauen" rief meine Mom mir entgegen, als ich rein kam.
Mein Dad stand schon fleißig draußen im Garten und baute den Esstisch auf.
Es klingelte an der Tür und ich sprintete hin, um dem Aufbauen zu entkommen.
Vor mir stand Familie Mendes."Hallo Charlie" kam es freundlich von Shawns Mom, die mich in eine herzliche Umarmung zog.
Ich ging beiseite um sie hereinzulassen."Ist dein Vater schon im Garten?" fragte Shawns Dad. Doch ich antwortete nicht, da ich meinen Blick nicht von Shawn lösen konnte. Seine Augen sahen direkt in meine. Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen und ihn küssen.
Er hielt seine Hand ausgestreckt und hielt ein eingepacktes Päckchen in der Hand. Shawns Eltern und Aaliyah waren inzwischen in den Garten geflohen.
Ohne den Augenkontakt zu unterbrechen, nahm ich es entgegen und fiel ihm um den Hals. Seine Arme warfen sich um meinen Körper und ich schluchzte in sein Hemd hinein.
Ich löste mich wieder von ihm und packte das Päckchen aus. Verpackt war es eindeutig von ihm. Es war nicht gerade das ordenlichste, weswegen mir ein Lachen herausrutschte.
"Wow" kam nur aus meinem Mund. Es war ein Buch und während ich darin durchblätterte, merkte ich das es Songs waren.
"Du schenkst mir deine Songs?" fragte ich nochmal nach. Es war einfach nur perfekt. Er nickte und lächelte. Seine Wangen färbten sich rot.
"Tut mir leid, was ich letzte Nacht gesagt hatte. Ich will nur, dass du dein Leben auslebst" meinte er und sah runter zu seinen Händen.
"Schon vergessen" sagte ich nur und nahm seine Hand in meine.
Ich stellte mich auf Zehspitzen um ihn zu küssen, doch er trat einen Schritt zurück und zog seine Hand weg.
"Das sollten wir nicht tun. Sonst fällt der Abschied noch schwieriger" flüsterte er nur ohne mich anzusehen. Ich brachte kein Wort über die Lippen. Das war wie ein Schuss ins Herz. Ich war geschockt. Aber er hatte recht, oder?
"Lass uns rausgehen. Alle warten bestimmt" meinte er und ging vorraus. Ich stand immernoch auf der Stelle und wusste nicht, was eben passiert war. Ich konnte es einfach nicht realisieren.
Meine Beine setzten sich in Bewegung und ich ging raus. Ich hatte nicht bemerkt das Elena und Brian auch schon da waren. Und einige Arbeitskollegen und Freunde von meinen Eltern waren auch hier.
Anders als in Lousiana war die Abschiedsparty in einer totalen fröhlichen Atmosphäre und saßen alle mit lächeln im Gesicht. Insgeheim wollen uns doch alle nur los werden. Warum wurde überhaupt an das Wort 'Abschied', 'Party' dran gehängt? Sollte es den Abschied leichter machen oder sollte man ihn feiern? Sollte man feiern alles, was man liebt zu verlassen.
"Charlie und Shawn, holt ihr noch ein paar Stühle aus dem Keller?" fragte meine Mom und ich warf ihr nur einen grimmigen Blick zu. Wie sollte ich Shawn jemals wieder in die Augen sehen? Wir standen auf und gingen gemeinsam runter. Schon immer fand ich Keller gruselig.
Ich suchte in jeder Ecke nach Stühlen, doch ich fand keine. Ehe ich mich versah, stand Shawn vor mir und küsste mich. Mein ganzer Körper kribbelte und ich versank in diesen Kuss.
"Du machst mich fertig" sagte er und löste sich kurz von mir, doch sofort legte er seine vollen Lippen wieder auf meine.
Langsam hörte er auf mich zu küssen und sah mir nun in die Augen.
"Ich dachte du wolltest mich nicht küssen" meinte ich grinsend und biss mir auf die Lippe.
"Das ich es nicht wollen würde, habe ich nie gesagt" sagte er und grinste ebenfalls.
"Ich glaube sie warten auf uns" meinte ich wollte an ihm vorbei, doch anstatt mich durch zulassen drückte er mich gegen die Wand und küsste mich wieder. Ich grinste in den Kuss hinein.
"Ich kann dich nicht gehen lassen, Charlie" meinte und legte seine warme Hand an meine Wange.
"Ich will es genauso wenig" sagte ich und ging an ihm vorbei.
Er folgte mir mit gesenktem Blick."Es sind keine Stühle im Keller" meinte ich zu meiner Mom und ließ mich ins Gras fallen.
"Ich weiß" sagte sie und lächelte Shawn Mom zu. Ich verdrehte die Augen und sah zu Shawn herüber.
Er lächelte und seine Wangen wurden rot.Eine halbe Stunde später war die Sonne untergegangen und ein großes Feuer wurde angemacht.
Nacheinander verabschiedeten sich die Leute, wünschten uns das Beste in Louisiana und gingen."Ich glaube, ich geh auch dann mal" kam es von Elena. "Ich werde morgen noch zum Flughafen kommen" sagte sie und umarmte mich fest.
Brian saß mit Shawn da und unterhielten sich leise.
Ich fragte mich, worüber sie sich unterhielten.Ohne aufzusehen, sah ich wie auch Brian ging und mir versicherte auch am Flughafen zu erscheinen. Er klopfte mir einmal auf die Schulter und ging.
Ich merkte wie Shawn mir immerwieder flüchtige Blicke zu warf und ich nicht anders konnte als diese zu erwidern.
"Lass uns gehen Shawn" meinte Shawns Dad und unterbrach somit unseren Augenkontakt.
"Kann Charlie mitkommen? Ich meine, sie kann ja bei uns schlafen. So muss sie auf keiner Luftmatratze oder so schlafen" Shawn warf seinem Dad einen flehenden Blick zu und er nickte nur.
"Darf ich?" fragte ich meine Eltern.
Meine Mom nickte nur, mein Dad schien nicht ganz damit einverstanden zu sein. Doch gegen meine Mom hatte er eh keine Chance. Nur ihre Meinung zählte.
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him | s.m.
FanfictionEr ist das was ich will. Niemand anderes. highest rank: # 148 IN FAN-FICTION