Kapitel 10

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Wir lösten uns aus der Umarmung und er sah mir tief in die Augen.
Er kam immer näher, bis er mich schließlich küsste.
Mein ganzer Körper kribbelte. Diesen Moment hätte niemand kaputt machen können.

Auf einmal klingelte es, sodass wir auseinander schreckten.
Ich lächelte ihm nochmal zu und lief schließlich zur Tür.

"Hey. Du hast deine Sachen bei mir vergessen" sagte Shawn der vor der Tür war und mir meine Sachen entgegen streckte.
Ich wurde blitzartig rot im Gesicht und nahm die Sachen.

"Luke..." kam es von Shawn und Luke tauchte hinter mir auf.

"Was ist das Charlie?" fragte er verwirrt.

"Das sind ihre Sachen, die sie letzte Nacht bei mir vergessen hat" meinte Shawn provozierend zu ihm.

"Stimmt das Charlie?" fragte er mich prüfend.

"Keine Ahnung" sagte ich ihm und nahm die Sachen entgegen.

"Bye Shawn" meinte ich noch sauer zu ihm und schlug ihm die Tür vor die Nase zu.

"Können wir einfach das Thema wechseln und ihn ignorieren?" fragte ich ihn. Die Wirkung der Tablette schien nachzulassen. Mit diesen Kopfschmerzen wollte ich nicht weiter diskutieren.

"Ich muss jetzt wissen wo ich bei dir stehe, Charlie" meinte er nur niedergeschlagen.

Er tat mir leid. Er verdiente die Wahrheit.

"Es läuft nichts zwischen mir und Shawn" sagte ich ihn und ging ein Schritt auf ihn zu, doch er ging zurück.

"Bye" sagte er nur ruhig und küsste mich auf meinen Scheitel.

Ich hatte es komplett kaputt gemacht zwischen ihm und mir.
Schließlich beschloss ich mit meiner besten Freundin zu reden, da wir lange nicht mehr telefoniert hatten.

Ich schnappte mir das Telefon und tippte ihre Nummer ein. Nach ein paar Sekunden ging sie ran.
"Charlie, bin ich froh, dass du anrufst. Ich dachte schon du bist Tod!" meinte die aufgeregt.

"Was gibt's Neues in Louisiana, Hailee?" fragte ich sie und lachte.

"Cameron ist seit dem Ball mit Ally zusammen und es scheint gut zu laufen. Tut mir leid für dich." erzählte sie mir.

"Bin drüber hinweg. Ich hab jemanden kennengelernt" fing ich an.
Sie musste alles über Luke erfahren.

"Er heißt Luke und er ist der tollste Junge, dem ich je begegnet bin! Und er hat mich eben geküsst" meinte ich stolz und aufgeregt zu gleich.

"Hier sind echt tolle Leute. Elena ist eine Freundin von mir und sie ist mit Brian, einem Freund von mir, zusammen." erzählte ich ihr von meinen tollen Freunden.

"Ich hoffe du ersetzt uns nicht" meinte sie gespielt traurig.
Ich lachte nur.

"Du bist unersetzbar" meinte ich nur zu ihr und sofort war die Stimmung Tod.

"Ich vermisse euch alle!" gab ich zu.

"Wir dich doch auch! Aber erzähl weiter. Was ist dort noch so?" Sofort war wieder gute Laune da.

"Hier gibt es jemanden. Naja Shawn heißt er... Ich finde ihn ziemlich interessant, falls ich das so sagen kann" sie unterbrach mich sofort.

"Shawn wer?" fragte sie schockiert.

"Shawn Mendes" meinte ich total verwirrt.

"Nicht dein Ernst?" sagte sie nur und ich verstand sie nicht.

"Was ist mit ihm?" fragte ich immernoch komplett verwirrt.

"Shawn Mendes, der Junge der Vine's macht?" fragte sie mich aus.

"Ich weiß nicht, ob er Vine hat, aber er macht Youtube Videos" erzählte ich ihr nur.

"Charlie...sag mir nicht, dass du ihn davor noch nicht kanntest?" fragte sie gespielt enttäuscht, doch dann lachte sie.

"Weiß ich nicht. Nein, anscheinend nicht" sagte ich und lief einen gefühlten Marathon durch das ganze Haus.

"Besorgst du mir ein Autogramm?" fragte sie bettelnd. Ich fing an zu lachen und versicherte ihr ein Autogramm, wenn ich sie besuchen würde.
Es tat gut mit meiner besten Freundin zu reden und uns auszutauschen.

Nach unserem Stunden langem Gespräch, bin ich schließlich eingeschlafen, immernoch in Shawns Sachen, da diese ziemlich bequem waren.

*

Morgens wurde ich durch meine Eltern geweckt, die einfach in mein Zimmer gestürmt kamen.

"Happy Birthday to you..." sangen wurde gesungen und ich entdeckte eine Torte in den Händen meiner Mom.

Bitte nicht mein Geburtstag, bitte alles nur nicht mein Geburtstag.

Meine Eltern würden bestimmt eine Überraschungsparty organisieren. Aber nicht so eine mit tanzen und betrunkenen Teenager wie bei Mike. Nein, mit Pony's, Clown's und einem Pool mit Plastik Bällen.

Die letzten Jahre war es genauso und immer wieder wurde ich deswegen Monate lang aufgezogen.

Ich drückte mir mein Kissen vors Gesicht und stöhnte laut auf. Meine Mom stellte den Kuchen auf meinen Schreibtisch und zog meine Gardinen, die ich Abends zu gemacht hatte, auf, sodass die Sonne herein schien. Ich zog mir meine Decke über den Kopf.

"Geht raus" meinte ich zu ihnen und ich konnte meinen Dad lachen hören.

Als ich hörte das die Tür zu ging, krabbelte ich aus dem Bett, um mich fertig zu machen.
Ich versuchte irgendetwas zu finden, was von der Party ablenken würde.
Vergeblich. Ich zog mir einfach ein Top und einen Rock an, meine langen Haare ließ ich offen über meine Schulter hängen und ging runter in die Küche.

Niemand war in der Küche, was mich irritierte, da an einem Sonntag Mittag meine Eltern eigentlich immer in der Küche waren. Ich hörte Stimmen aus dem Garten und wusste sofort was los war.

Ich raste raus in den Garten und sah zu meiner Überraschung kein Kinder Geburtstag. Niemand war dort, ich stand alleine im Garten. Bis plötzlich zu meiner Überraschung viele Leute hinter Bäumen oder unter Tischen hervor kamen und "Überraschung!" schrien.

Mir fehlten die Worte und ich wusste nicht ob ich glücklich oder unheimlich sauer sein sollte, da meine Eltern wissen wie ich meinen Geburtstag hasse.

In der Menge konnte ich eine ganz bestimmte Person erkennen.

"Hailee!" schrie ich und rannte sie um.

"Charlie!" schrie sie zurück.

"Was machst du denn hier?" fragte ich sie und löste mich aus der Umarmung.

"Ich konnte doch nicht zulassen das deine Eltern deine neuen Freunde mit gruseligen Clowns verjagen" meinte sie und ich nahm sie wieder in den Arm.

"Jemand will dich sehen" meinte sie nur noch und zeigte hinter sich. Shawn stand mit Blumen da und schaute verlegen zu mir. Ich lächelte nur schief und lief zu ihm.

"Hey" meinte er.

"Hey" sagte ich ebenfalls zu ihm. Kurz herrschte peinliche Stille.

"Die sind übrigens für dich und Happy Birthday" meinte er dann und drückte mir die Rosen in die Hand.

"Danke" bedankte ich mich bei ihm.

"Willst du tanzen?" fragte er zögernd. Ich nickte und bewegte mich zu der Musik. Das war besser als ich gedacht hatte. Besser als die letzten Geburtstage. Daran könnte ich mich gewöhnen. Der Bass dröhnte in meinen Ohren und ich lachte über seine Tanzbewegungen. Sie waren nicht die besten, doch man merkte dass es ihm Spaß machte.

Es wurde immer dunkler und damit langsam auch immer weniger Leute auf der, bis wir schließlich allein waren. Die Musik war ruhiger.
Er legte seine Hände um meine Taille und ich legte meine um seinen Nacken. Wir schauten uns tief in die Augen. Ich merkte erst jetzt, wie sehr man sich in seinen Augen verlieren konnte und was für ein bezauberndes Lächeln er hat.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt