Kapitel 16

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"Charlie, warum hast du deine Sachen ausgepackt?" fragte mich meine Mutter, als sie die Treppe runter kam.

Ich tat so als würde ich sie nicht hören und schaute weiter Nachrichten.

"Charlie!" Sie schaltete den Fernseher aus und trat davor.

"Mom!" zischte ich ihr zu.

"Schatz wir fahren in einer Woche und du hast wieder ausgepackt?" fragte sie.

"Ich wusste nicht wann wir fahren" log ich kalt. Ich wusste eigentlich das wir bald fahren würden und bald hieß in maximal 2 Wochen.

"Nun jetzt weißt du es und kannst wieder einpacken" meinte sie nur und setzte sich neben mich.

"Mom, ich kann hier nicht weg!" sagte ich und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter.

"Warum? Hailee wartet schon auf dich und ich hab gehört du magst diesen Cameron" sagte sie und legte ihren Arm um meine Schulter.

"Hier hab ich Shawn" erklärte ich ihr knapp.

"Ist es was ernstes? Dein erster Freund?" fragte sie erfreut nach.
Sie wollte mich schließlich schon seit Jahren mit irgendeinen Jungen verkuppeln.

"Ja, ich schätze schon" meinte ich und musste bei dem Gedanken, mit Shawn eine feste Beziehung zu führen schmunzeln.

"Schatz, es tut mir leid, aber wir müssen trotzdem umziehen. Du bist noch jung und es gibt auch noch andere Jungs, die auch toll sind. Wenn du erwachsen bist, wirst du das verstehen" meinte sie.

"Vielleicht bin ich einfach nur ein Kind was liebt. Vielleicht. Aber, wenn es sich so anfühlt zu lieben, will ich niemals erwachsen werden!" sagte ich stumpf und verschrenkte meine Arme in einander. Sofort dachte ich an den Song den Shawn geschrieben hatte. 

Ich bin naiv und vielleicht stimmte es was meine Mutter sagte, das ich auch andere Jungs haben könnte, doch ich war bereit Shawn fest zu halten.
Er war nunmal der, der mich zu der Person machte, die ich bin.

"Geh schon zu ihm" meinte meine Mom und warf mich aus meinen Gedanken.

"Danke" Ich umarmte sie überglücklich.

"Wir veranstalten nächste Woche eine Abschiedsparty. Lädst du Shawn und seine Familie ein?" rief sie mir hinter her.

"Mach ich" rief ich zurück und ging rüber zu Shawn.

Ich war nervös und wusste nicht warum. Vielleicht war es wegen dem letzten Mal, als ich Luke getroffen hatte und er mir Sachen, die ich nicht verstand, an den Kopf geworfen hatte.

Schließlich öffnete mir Aaliyah mit einem breiten lächeln die Tür.

"Er hat auf dich gewartet" meinte sie nur lachend und ließ mich eintreten. In wie fern er gewartet hatte wusste ich nicht.

"Shawn! Du hast Besuch!" schrie sie hoch und setzte sich vor den Fernseher.

"Du kannst einfach hoch gehen" sagte sie kurz zu mir. Ich nickte ihr zu und ging die Treppen langsam hoch. So langsam, das ich Zeit zum überlegen hatte, was ich sagen soll. Ich meine es war eigentlich noch nie so, dass ich ohne Grund zu ihm kam.

Gerade als ich an seine Tür klopfen wollte, ging die Tür auf und Shawn trat heraus.

"Ich dachte schon, dass Brian hier ist" sagte er und lachte auf. Mir war heute um ehrlich zu sein nicht wirklich zum reden zu Mute, weswegen ich nichts sagte.

"Was ist los?" fragte er besorgt und ich ließ mich auf sein weiches Bett fallen.

"Nichts" gab ich als Antwort. Es muss ihm ungenehm sein, dass ich hier bin und nicht mit ihm rede. Das einzigste was er tat war, dass er sich ins Bett legte und mich zu sich zog. Er fragte nicht weiter nach, sondern schaute mir bloß in die Augen.

Sanft legte er seine Lippen auf meine. Er ließ nichts außer seine Lippen reden. Dies war die schönste Art zu kommunizieren. Wenn ich in Lousiana bin, würde es genau das sein, was ich am meisten vermissen würde.

"Ich vermisse dich jetzt schon" flüsterte ich, als wir uns lösten.

"Ich vermisse dich ständig. Auch wenn du hier bist. Dann vermisse ich dich schonmal im Vorraus" flüsterte er zurück und lächelte.

Ich muss sagen, heute war ich anders als sonst. Woran das liegt, wusste ich nicht.

"Hey, nicht weinen" flüsterte er und wischte mit seinen Daumen eine Träne weg.

Ich hatte nicht gemerkt, dass sich Tränen gebildet hatten. In letzter Zeit weinte ich zu oft. Das sollte ich mir abgewöhnen.
So eine Person war ich eigentlich nicht.

Um von der Trauer abzulenken küsste ich ihn wieder. Diesmal heftiger. Er zog mich auf den Schoß, ohne aufzuhören mich zu küssen.

Die Tür öffnete sich und Aaliyah kam rein. Wir schreckten auseinander und Shawn Wangen wurden leicht rot.

"Ouh...Mom meint es gibt gleich essen. Du kannst mit essen, wenn du willst" stotterte sie an mich gerichtet und ging wieder raus.

Ich biss mir verspielt auf die Lippe und legte meine Hand an seine rote Wange.

"Dann lass uns runter gehen, Shawnyboy" sagte ich und sprang auf.
Er folgte mir, bis wir schließlich unten standen.

Ich hielt die ganze Zeit seine Hand und zog diese nicht zurück, wie ich es sonst machen würde.
Seine Mom grinste, als sie uns Händchen halten sah.
Seine Schwester und sein Dad schienen ebenfalls sehr erfreut zu sein.

"Es ist offiziell?" fragte sein Dad ihn, als wir uns setzten und wir die jeweils andere Hand los ließen.

"Nun, ich schätze schon" meinte er und lächelte mir zu.

"Karen, hast du das gehört? Unser Junge hat eine Freundin" rief er zu seiner Frau und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

Ich löffelte die letzten Tropfen der Suppe aus und leerte somit den Teller.

"Es hat wundervoll geschmeckt Mrs Mendes" sagte ich.

"Danke Charlie, doch nenn mich Karen. Du gehörst doch jetzt zur Famile" sagte sie und lächelte mir entgegen.

Bald war ich nur weg und würde das alles hier verlieren.

"Darf Charlie heute hier übernachten?" fragte Shawn und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Wenn ihr morgen rechtzeitig aufsteht und in die Schule geht, ja" sagte sie und räumte den Tisch ab.

"Danke Mom" Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und lief mit mir hoch.

"Nichts unanständiges anstellen!" rief sein Dad uns noch hinterher, bis wir schließlich schon in seinem Zimmer standen.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt