Kapitel 14

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"Was gibt's" fragte ich verwirrt.

"Wir werden zurück nach Louisiana ziehen" meinte sie und lächelte mir zu.

Mein Mund fiel auf und ich war in einer Art von Schock Zustand.

"Charlie?" fragte mein Dad und legte seine Hand auf meine Schulter.
Ich schüttelte aus Reflex den Kopf.

"Warum?" fragte ich immernoch geschockt.

"Nun...Wir sehen, dass es dir nicht so gut geht.." meinte meine Mom nervös.

"Und der wahre Grund?" fragte ich nach und zog eine Augenbraue hoch. Ich kannte meine Eltern und wusste wann sie logen.

"Dein Vater wird dort gebraucht. Hier ist er nicht spezialisiert" erklärte sie und senkte ihren Blick.

"Hätte euch das nicht früher einfallen können. Vielleicht vor dem ganzen Umzug?!" schrie ich meine Eltern sauer an, und rannte die Treppen hoch.

Ernst nehmen konnte ich die beiden nicht. Ich fand es absolut lächerlich. Was soll das auch auch für ein Grund sein wieder nach Louisiana zu gehen?
Klar vermisste ich meine Heimat, doch ohne Shawn fühlte ich mich nicht zuhause.

Ich sprintete in mein Zimmer. Mit lautem Knall, schloss ich meine Zimmertür und hatte das verlangen irgendetwas zu schlagen und zu schreien.
Mein Handy vibrierte und ich nahm es aus meiner Hosentasche raus.

Shawn: Schau aus dem Fenster.

Ich tat was er mir befohlen worden war und öffnte das Fenster.
Total kitschig, aber er stand unten mit seiner Gitarre in der Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Sofort verflog die Wut.

"I know that we just met
Maybe this is dumb
But it feels like there was something from the moment that we touched
'Cause its alright, its alright
I wanna make you mine..."

Ich erkannte den Song Text sofort. Es waren meine Zeilen die ich ihm im Unterricht gegeben hatte.

"Maybe I'm just a kid in love
Maybe I'm just a kid in love
Oh, baby
If this is what it's like falling in love
Then I don't ever want to grow up
Maybe I'm just a kid in love..."

So sang er den Song zu Ende und beendete ihn mit einem leichten Schlag auf die Saiten, die den Ton auffingen.

Ich klatschte und jubelte ihm zu.
Er lachte und verbeugte sich.

"Willst du hoch kommen?" fragte ich und setzte mich auf meine Fensterbank.

"Nein, ich muss gleich wieder los. Ich wollte dich nur kurz sehen" meinte und warf mir einen Luftkuss zu.
Ich nickte nur lächelnd.

Nachdem ich das Fenster schloss und mich zurück in mein Zimmer drehte, bemerkte ich die Kartons die in meinem Zimmer standen. Vor ein paar Tagen hätten sie mich nicht gestört oder jemals aufgefallen.
Nun taten sie es und ich packte sie aus.

Nach jeden Teil, was ich raus nahm, begann ich zu lächeln und mich an die schöne Zeit zu erinnern. Es flossen auch Tränen.

Schließlich war mein ganzes Zimmer eingerichtet und die Kartons endlich leer.
Dass das so lange dauerte, war mir nicht bewusst, doch als ich auf die Uhr schaute bekam ein ein Schreck.

Es war mittlerweile schon mitten in der Nacht und ich müsste morgen in die Schule.
Schnell machte ich ich Schlaffertig und lag auch schon im Bett.

"Shawn bleib hier!" rief ich ihm nach.
Ohne zu reagieren lief er weiter.
Ich rannte immer weiter, immer weiter ihm nach.

"Bitte bleib doch stehen!" rief ich ihm weiter nach.
Tränen bildeten sich in meinen Augen.

"Verschwinde!!" Er drehte sich zu mir um und schrie mich laut an.

Ich fiel zusammen und er ging.

Plötzlich wachte ich auf.

"Es war ein Traum" flüsterte ich mir selbst zu.

Ich spürte Nässe unter meinen Augen.
Anscheinend hatte ich im Traum geweint.

Es klopfte kurz an der Tür.
"Herein" rief ich während ich mir die restlichen Tränen weg wischte.

"Hey" sagte Shawn und kam ins Zimmer.

"Was machst du hier?" fragte ich und fiel ihm um den Hals.

"Ein überraschender Besuch am Morgen" sagte er und grinste.

"Ich muss mich noch umziehen" sagte ich ihm und suchte mir aus meinem Schrank Sachen raus.

"Kein Problem" meinte er und setzte sich aufs Bett.

"Du hast ja ausgepackt. Wie kommt es dazu?" fragte er und ließ sein Blick durch das Zimmer wandern.

"So ist es eindeutig besser" gab ich ihn als Antwort. So genau stimmte es ja nicht, da ich mich ja eigentlich gegen meine Eltern wenden wollte.
Doch ich konnte es ihm einfach noch nicht sagen.

"Umdrehen" meinte ich zu ihm, da ich mich umziehen wollte.

"Komm schon" bettelte er grinsend.
Ich schüttelte den Kopf und er verdrehte die Augen, bis er sich schließlich umdrehte.
So konnte ich mich in Ruhe umziehen.

Nachdem ich mit allem fertig war, eingeschlossen Frühstücken, ging ich mit ihm in die Schule.

"Du bist so ruhig" kam es nach der Hälfte des Weges von ihm.

"Kann schon sein" meinte ich zu ihm.

"Woran liegt das?" fragte er.
Vielleicht an meinem Albtraum, oder der Tatsache, dass ich bald weg bin.

"Keine Ahnung" meinte ich, ohne ihn anzuschauen. Er würde sonst merken, dass ich log.

In der Schule angekommen trennten sich unsere Wege.
Ich hätte jetzt mit Elena und Shawn mit Brian Unterricht.

Auf jeden Fall sollte ich mit Elena über den Umzug reden. Wie ich es Shawn sagen soll. Nun ich meine, ich werde mich bis zum bitteren Ende dafür einsetzen, das dieser Umzug nicht geschehen wird, doch erfahren muss es Shawn trotzdem.

"Elena, warte!" rief ich ihr auf dem Gang hinter her.
Sie drehte sich um und begrüßte mich mit einer Umarmung.

"Was gibt's?" fragte sie lächelnd.

"Können wir wo anders hin?" Sie nickte und wir gingen auf Toilette.
Dort versicherte ich mir, dass auch niemand zu hörte.

"Ich muss weg ziehen" sagte ich kurz und knapp.
Sie brachte kein Wort raus.

"Nicht, das ich es wollen würde, nur ich muss es Shawn sagen" meinte ich dann.

"Oh gott Charlie..." Sie viel mir sofort und den Hals.

"Ich brauch dich doch hier!" sagte sie und schluchzte. Kurze Geräusche kamen von einer Toilettenkabine, nur niemand kam heraus. Ich dachte mir nichts dabei und redete sofort weiter.

"Keine Sorge ich klär das schon mit meinen Eltern" tröstete ich sie.

Viel mit ihr reden konnte ich nicht, da sie mir auch nicht wirklich weiter helfen konnte.

Der Unterricht ging schnell vorbei und so konnten wir auch schnell zur Pause.

Dort entdeckten ich und Elena, Shawn und Brian, die uns zu sich winken.

Ich setzte mich gleich zu Shawn, der beschützend einen Arm um mich legte.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt