Kapitel 2

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"Wow, so geht es mir manchmal auch" meinte er beeindruckt.

Ich hätte wetten können das ich rot wurde. Die Schulglocke klingelte.

"Hast du nach der Schule Zeit?" fragte er mich plötzlich.

"Luke! Geh auf deinen Platz" sagte der Lehrer und sah in unsere Richtung.

Ich nickte Luke lächelnd zu und konzentrierte mich auf den Musik Unterricht.

Die erste Hälfte der Stunde verbrachten wir mit Musik-Geschichte, was ziemlich langweilig war und die andere Hälfte sangen wir verschiedene Lieder. Von Volkliedern bis zu Hits war alles irgendwie dabei. Dabei kam meist ein Schüler nach vorne ans Klavier oder an die Gitarre und sang das was er wollte. Die erste war echt nicht schlecht, sie hat ein Lied gesungen, welches mir ziemlich bekannt war, aber ich es nicht zuordnen konnte.

Diese Stunde gefiel mir recht gut, da ich einerseits nicht vor kommen musste und andererseits es etwas mit Musik zu tun hat. Der restliche Tag verging ziemlich schnell und ich konnte mich jetzt darauf freuen Luke zu sehen.

Ich wartete lange vor der Schule und hatte beschlossen nicht länger zu warten, da er mich wahrscheinlich nur verarscht hat. War nicht anders zu erwarten. Wer will schon was von mir?
Weswegen ich meine Sachen nahm und nachhause lief. Ich hatte wenig Lust nochmal mit dem Skateboard hinzufallen.

"Charlie!" rief mir jemand hinterher. Ich drehte mich um und sah Luke auf mich zu rennen.

"Wohin wolltest du?" fragte er und lachte. Ehm... Ich wurde rot, das konnte ich spüren. Eine entsetzliche Wärme war in meinem Gesicht zu spüren.

"Tut mir leid, ich musste noch was mit meinem Lehrer klären" meinte er und lächelte. Jetzt war alles klar, ich hatte gedachte er hätte mich abserviert.

"Was war los?" fragte ich und sah etwas Blut an seiner Nase.

"Nichts" antwortete er, worauf ich nicht weiter fragen wollte. Es herrschte peinliche Stille.

"Willst du ein Eis essen gehen?" fragte er plötzlich. Ich zögerte kurz, doch nickte dann. Für gewöhnlich redete ich nicht viel, weswegen ich mich gerne mit Songs ausdrücke.

Das Eis essen mit Luke war echt super, danach hat er mich sogar nachhause gebracht. Zuhause schmieß ich mich auf mein Bett und ließ mein Blick durch das große, weiß gestrichene Zimmer gehen.

Überall standen noch Kartons rum, da ich nicht vorhatte auszupacken. Das einzige, was da stand, war ein Kleiderschrank, mein Bett und der Schreibtisch, welche mein Dad aufgebaut hatte.

Ich holte meine Gitarre aus einem Karton, mit der Aufschrift 'Charlie'. Mit ihr setzte ich mich auf die breite Fensterbank, mit Sicht auf die anderen Häuser der Nachbarn und fing an ein paar Akkorde zu spielen. Nach etwa einer Stunde, merkte ich, das mich jemand beobachtete. Shawn.

Ich erschrak und versteckte mich auf den Boden. Wie lange war er jetzt schon da? Ich schloss die Gardinen und konnte leicht dadurch sehen, wie er anfing neckisch zu lächeln.

Die nächsten Stunden bekam ich es nicht auf die Reihe, ihn aus meinem Kopf zu bekommen. Warum beobachtete er mich?

Auf einer Seite, freute ich mich wieder in die Schule zu gehen und Luke zu sehen, doch auf der anderen Seite, war es Shawn, der das verhinderte. Ich wollte ihm auf keinen Fall über den Weg laufen.

Ohne weitere Gedanken an ihn zu verschwenden, ließ ich mich ins Bett fallen und schlief schnell ein.

*

Mit Gähnen und Sonnenstrahlen im Gesicht wachte ich auf und freute mich auf den Tag.

Mit strahlendem Lächeln ging ich runter in die Küche und drückte meinen Eltern mit einem "Guten Morgen" ein Kuss auf die Wange.

"Guten Morgen Liebling. Du bist ja heute gut drauf" sagte meine Mutter lachend. Ich holte mir Müsli aus dem Schrank, den ich in mich rein fraß, da ich schon spät dran war.

Mit Skateboard bewaffnet, ging ich aus dem Haus und sah Shawn ein Haus weiter, der vor der Haustür hockte. Ich verlor keine Zeit mehr und fuhr ohne darüber nachzudenken einfach weiter. Doch ich bemerkte, das er mir nach sah und sein Blick verriet mir auf irgendeine Weise, das er auf mich gewartet hatte.

In der Klasse angekommen, setzte ich mich auf den hintersten Platz und packte meine Sachen aus.

"Hey, Charlie oder?" kam es von einem Mädchen mit blondem Haar.

"Ja" sagte ich leicht lächelnd und schaute zu dieser.

"Hast du schon Leute hier kennengelernt?" fragte sie mich freundlich.

"Ja, alle hier sind sehr nett" meinte ich.

"Ich bin übrigens Elena" sagte sie und strahlte förmlich.

"Freut mich dich kennenzulernen, Elena" sagte ich.

Es würde mir nicht schaden auch weibliche Freunde zu haben.

Der Unterricht war langweilig wie immer. Ab und zu redete ich mit Elena, doch wurden auch oft von dem Lehrer ermahnt, was eigentlich nicht so gut war, da das meine erste Woche an der Schule war und ich einen guten Eindruck hinterlassen sollte.

Zur Mittagspause, ging ich mit Elena an die Frische Luft. Ich holte einen Apfel aus der Tasche und aß diesen genüsslich.

"Du wirst angestarrt" meinte Elena flüsternd und schaute zwei Tische weiter.

Shawn, wer den sonst.

"Er soll aufhören mich anzustarren" sagte ich und biss in meinen Apfel. Ich dachte kurz nach und blickte ihn kurz an.

"Erzähl mir was über ihn" meinte ich doch noch und lehnte mich über den Tisch.

"Die Legende besagt, er hätte noch nie eine Freundin gehabt. Außerdem spielt er Gitarre, hat eine großartige Stimme und sieht dazu noch gut aus" meinte sie lachend. Mehr brauchte ich nicht zu wissen.

Das nächste Fach hatte ich nicht mit Elena, dafür aber mit Luke. Mit einem lächeln betrat ich den Raum und wurde von Luke, mit einer festen Umarmung begrüßt. Ich hatte vor, ihn indirekt zu fragen, ob er mit mir rumhängen will.

"Hey, ehm... Ich bräuchte Hilfe in Mathe, könntest du mir..." Ich beendete den Satz nicht, da ich vermutete er wüsste was ich meine.

"Da musst du jemand anderes fragen, Babe, ich bin nicht so gut in Mathe" sagte er und ich musste lächeln, da er mich Babe genannt hatte. Aber mein Versuch etwas mit ihm zu unternehmen scheiterte.

Nach dem Unterricht war der Schultag auch schon rum. Schon wieder einen Tag geschafft. Ich beschloss, danach nochmal zu meinem Schließfach zu gehen. Ich packte die Schulbücher aus, die ich nicht brauchte und schloss mein Schließfach wieder. Nun stand er da, angelehnt an den ganzen Schließfächern, mit Augen auf mich.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt