Kapitel 18

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"Ich freu mich schon so darauf mit dir wieder shoppen zu gehen und nach der Schule Eis essen. Außerdem hat Cameron mit Ally Schluss gemacht, als er gehört hat, dass du zurück kommst und wartet schon auf dich. Ihr werdet das Traumpaar der Schule sein und..." sofort plapperte Hailee drauf los, als ich sie anrief.

"Hailee, beruhig dich. Cameron ist mir egal. Ich will hier bleiben" sagte ich und schloss die Augen.

In dem Bus zu telefonieren schien mir unvorteilhaft, da ich von allen Seiten angestarrt wurde.
Außerdem war es hier stickig und ich musste stehen, weil alle Plätze besetzt waren. Ich hoffte einfach nicht hinzufallen.

"Was?" fragte sie geschockt.

"Klar wäre es viel schöner, wenn du hier wärst, aber..." meinte ich.

"Aber was?"

"Hier ist Shawn und..." Sie wusste nicht das zwischen mir und Shawn inzwischen eine Art Beziehung war.

"Shawn Mendes? Was ist mit Luke?" fragte sie neugierig und ich wusste genau, dass sie in diesem Moment eine Augenbraue hochzog.

Beinahe hätte ich meine Haltestelle verpasst, da ich nach Worten suchte, um Hailee das mit Shawn zu erklären.

"Nun, ich und Shawn...wir sind zusammen" sagte ich schließlich.

"Warte mal. Wann wolltest du mir das erzählen?" sie lachte auf. Sie war froh, dass es Shawn war. Auch wenn sie vor ein paar Minuten noch von mir und Cameron geschwärmt hat. Ich kannte meine beste Freundin.

Auf dem Weg nach Hause erzählte ich ihr wie es dazu gekommen ist und schließlich war ich froh, dass ich auflegen musste, da meine Eltern mich wegen der Handyrechnung umgebracht hätten.

Und schon kam mir die Idee! Es gab in dem Zimmer meiner Eltern ein großen Hefter mit allen Umzugsdokumenten und wenn ich die vernichten würde, müsste ich auch nicht weg.

Charlie du bist ein Genie!

Meine Eltern standen in der Küche. Mom machte das Abendessen und Dad laß in der Zeitung.

Scheint als bemerkten sie mich nicht wirklich also ging ich die Treppen vorsichtig hoch.

Ich stoppte vor der Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern.
Schon irgendwie gruselig. Ich meine ich war dort noch nie drin, aber ich hatte auch noch nie einen Grund gehabt dort reinzugehen.

Ich legte meine Hand an den Türgriff und drückte ihn leicht runter.
Erwartet hatte ich einen knarzenden Türgriff, doch er gab kein Geräusch von sich.

Ich schaute noch einmal zur Seite, um mich zu vergewissern, dass niemand im Flur stand.

Das Zimmer war erstaunlich groß und moderner, als das restliche Haus.

"Man haben die es gut" plapperte ich vor mich hin und ließ den Blick weiter durch das Zimmer schweifen.

"Charlie?" kam es plötzlich von hinten.

Ich war dran.

Doch ich realisierte, dads es nur Shawn war, den ich ins Zimmer zog und die Tür lautlos hinter uns schloss.

"Was hast du vor?" fragte er und seine Hände wanderten in seine Hosentaschen.

"Was machst du hier?" stellte ich eine Gegenfrage, um nicht antworten zu müssen.

"Ich wollte dich sehen. Jetzt beantworte meine Frage" meinte er und sah mich auffordernd an.

Doch das ging nicht, da ich Schritte im Flur hörte und wie der Türgriff langsam herunter gedrückt wird.

Aus reinem Reflex nahm ich seine Hand und zog ihn in den Kleiderschrank meiner Eltern.
Er wollte etwas sagen, doch ich legte ihm nur den Zeigefinger auf die Lippen, doch er nahm ihn wieder weg.

"Hältst du das für eine gute Idee sich in dem Kleiderschrank, der eigenen Eltern zu verstecken" fragte er mich, doch seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten, da es ziemlich dunkel war.

"Du weißt, dass ich nicht von hier weg will und ich brauche die Dokumente" antworte ich schuldig.

"Aber, dass du so weit gehen würdest. Charlie, denk doch mal nach, wir können skypen, wir können schreiben, jede Nacht telefonieren bis wir am Telefon schließlich einschlafen und irgendwann werd ich kommen und alles wird wieder gut" meinte er und legte mir eine Hand an die Wange. Es tat mir leid, dass ich ihn da mit reinziehen musste. Mir kamen schon die Tränen.

"Ich verstehe dich" antworte ich. Ich hörte wie meine Mutter das Zimmer verließ und wir endlich raus konnten.

Die Luft im Kleiderschrank war ziemlich stinkig, weswegen ich sehr froh war endlich frische Luft schnappen zu können.

"Tut mir leid, dass ich dich mit reinziehen musste" entschuldigte ich mich.

"Schon gut lass uns hier raus" meinte er nur lächelnd und legte einen Arm um mich.

"Was macht ihr beiden denn hier" kam es auf einmal von der Tür. Meine Mutter stand im Zimmer und sah uns mit großen Augen an.

Ich brachte kein Wort raus und mir stockte der Atem. Auf der Stelle könnte ich einfach nur umfallen und hoffen das wäre Antwort genug.

"Wir haben etwas gesucht" sagte Shawn und ich war froh, dass er für mich antwortete. Shawn drückte meine Hand fester, da er wahrscheinlich meine Unsicherheit bemerkte.

"Warum sollte es sich in diesem Zimmer befinden?" fragte sie und verschrenkte die Arme ineinander.

"Ich dachte hier befinden sich vielleicht Babyfotos von mir" antwortete ich diesmal, doch ziemlich stockend.

"Tut mir leid Schatz, aber die sind bei deinen Großeltern in Louisiana" sagte sie und lächelte mir zu.

"Nicht schlimm" meinte ich und zog Shawn an der Hand aus dem Zimmer.

Als wir endlich in meinem Zimmer standen, konnte ich ruhig ausatmen.
Ohne weiteres sackte in seinen Armen zusammen.

"Nur noch ein paar Tage" flüsterte ich in sein Tshirt hinein.

"Wir machen das Beste daraus" flüsterte er zurück und küsste mich auf meinen Mittelscheitel.

Ich war so froh, dass ich Shawn habe. Endlich jemanden, der es Ernst meinte und dessen Gefühle für mich echt waren. Diesen Menschen musste ich jetzt wirklich wegen eines Umzugs verlassen.

him | s.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt