42. Teil

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*POV Max*

Nachdem ich die Treppen gerdankenverloren, verwirrt und etwas wütend hinuntergegangen war, schmiss ich die Wohnhaustür zu, hörte aber nicht das laute Knallen, das ich hören wollte, wenn die Tür ins Schloss fiel. Stattdessen ertönte nur ein gedämpfter Knall und als ich mich umdrehte, sah ich wie Julia im inneren des Hauses war und sich den Kopf rieb. Sie saß am Boden. Ich hatte ihr offensichtlich die Tür draufgehauen. Schnell rannte ich zur Tür zurück, öffnete sie und zog Julia an den Armen hoch.
M: "wow sorry"
Sie klopfte sich die Hose ab und machte mit den Händen dann eine abweisende Geste.
J: "nicht so schlimm"
Ich steckte meine Hände in die Jackentaschen und schaute etwas beschämt zu Boden.
J: "Luca hat mega Fieber"
Mein Kopf schnellte nach oben. Julia zuckte leicht mit den Schultern.
J: "wahrscheinlich ist er deshalb so ausgeflippt"
Sie legte die Hand auf meine Schulter.
J: "mach dir nichts draus"
Süß, wie sie mich aufmuntern wollte. Weil ich sie wirklich gern hatte und sie von Anfang an nett zu mir gewesen war, zog ich sie dann in eine feste, freundschaftliche Umarmung.

*POV Luca*

Ich wischte mir über die Augen und rappelte mich auf. Um einen freien Kopf zu kriegen und mich wieder einzukriegen, beschloss ich eine Runde an die frische Luft zu gehen. 'Hab ich überreagiert?' Ein schlechtes Gewissen plagte mich. 'Ach komm, wieso tut der auch so blöd!' Puff, da war es wieder weg. Ich zog die Jacke über meine Arme und schlüpfte in meine Schuhe, griff nach meinem Schlüssel und verließ meine Wohnung. Ich ging zu den Treppen und ließ meine Hand das Geländer runterrutschen. Ich war nicht viele Treppen gegangen, als ich inne hielt und mich über das Geländer beugte, weil ich da jemanden gehört hatte. An der Tür sah ich wie Julia und Max eng umschlungen standen. Die Wut in mir brodelte wie verrückt. Ich starrte die beiden einfach eine Weile an und ich schwöre euch, wenn Blicke töten könnten, wären die beiden aber sowas von tot. Mittlerweile kämpfte ich schon mit den Tränen, als Max plötzlich zu mir aufsah. Er tippte Julia an und flüsterte ihr etwas zu, woraufhin sie auch zu mir raufschraute. Vor Wut schnaubend, trampelte ich die Treppen wieder nach oben und konnte noch ein leises, aber intensives "scheiße" von Max hören. In meiner Wohnung, schmiss ich die Tür mit so einer Wucht zu, dass ich dachte ich hätte sie kaputt gemacht. Der Klang musste im Stiegenhaus verdammt stark nachhallen. Meine Jacke warf ich achtlos auf den Boden und meine Schuhe strampelte ich ab. Wutentbrannt ging ich in meiner Wohnung Kreise. 'Ach soll der halt sie nehmen!' 'Da kann er sie doch auch gleich ficken' 'so ein Idiot!' Ich merkte gar nicht, dass ich, während meines Wutausbruches, begann zu weinen, bis sich ein tränengetränkter Fleck auf meinem Shirt abzeichnete. Irgendwann ließ ich mich dann mitten im Raum, auf die Knie fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. 'Ich war zu hart' 'er sagte doch es geht ihm nicht gut' 'niemals würde er etwas mit ihr anfangen' 'aber sie ist doch so hübsch und nett. Genau sowas hat Max verdient' Ich rappelte mich auf und schleppte mich verzweifelt zum Bett, auf welches ich mich plumpsen ließ.

-Zeitsprung 4 Tage-

Seit diesem Vorfall hatte ich kein Wort mit Max gewechselt, geschweige denn ihn gesehen. Ich hockte nur einsam in meiner Wohnung rum, ging hin und wieder, wenn es dunkel war, nach draußen und stopfte Schokolade in mich hinein. Mit Max zerstritten zu sein, war furchtbar. Doch ein Gedanke plagte mich besonders... 'Er sagte es ging ihm nicht gut. Was wenn er schlimm krank ist?' Die Verzweiflung und Sorge wuchs und wuchs. Sie schien nicht zu stoppen und fraß mich von innen auf. Bei dem Gedanken, dass Max schwerkrank, hustend im Bett lag, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Er brauchte doch jemanden, der ihn um ihn kümmert. Andererseits war es mir egal, da er ja Julia hatte. Ja verdammt, ich war so unfassbar eifersüchtig, dass sie sich so gut verstanden.

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snowflakes | MAUZ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt