30. Teil

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*POV Luca*

-5 Tage später-

Ich packte mein Zeug, das Max mir die Tage davor gebracht hatte, zusammen und faltete noch die Decke auf dem Bett. "Ich muss mich schonen", hatten die Ärzte zu mir gesagt. Ich wusste eigentlich immer noch nicht so genau, was überhaupt passiert ist, das so schlimm war, dass ich hier her musste. Naja egal, jetzt ist es ja vorbei und ich kann nach Hause. Max war die letzten Tage von Anfang bis Ende der Besuchszeit bei mir gewesen. So wie mir, sah man ihm deutlich an, dass er geschwächt war. Er wurde von Tag zu Tag blasser, seine Augenringe wurden tiefer und dünkler. Seine Wangenknochen zeichneten sich ab und man sah ihm an wie er Gewicht verloren hatte. Irgendwie kam es mir vor, als musste er mehr leiden, als ich. Bis auf meine Schwindelanfälle und die Schwankungen zwischen heiß und kalt, fühlte ich mich gar nicht so schlecht. Echt übertrieben, dass ich ins Krankenhaus musste. Ich verließ also das Zimmer, meldete mich bei der Rezeption ab und ging aus dem grauen, ausladenden Gebäude. Ich drehte mich noch einmal um und betrachtete es. 'Könnte man ruhig etwas schöner machen' Plötzlich spürte ich wie sich zwei Arme um meine Hüfte schlangen. Zuerst erschrak ich, doch im nächsten Moment wusste ich, dass es Max war. Seine Berührungen, sein Geruch, sein Atem. Ich legte meine Hände auf seine Arme und streichelte sie sanft mit meinen Daumen. Still standen wir so da. Ich starrte an die leere, graue Fassade des Gebäudes und dachte an die letzten Tage zurück. Sie verliefen ruhig. Die meiste Zeit schlief ich, zwar nur sehr leicht, aber ich schlief. Max war jeden Tag bei mir gewesen und saß weinend an meinem Bett. Manchmal schlief er auch auf dem harten Plastikstuhl und dachte gar nicht daran, auch mal nach Hause zu fahren. Außer natürlich er musste, weil die Besuchszeit endete. Einmal kamen mich auch meine Eltern besuchen, was Max aber nicht merkte, weil er in diesem Moment geschlafen hatte. Es waren keine schönen Tage. Nein, ganz im Gegenteil...
M: "komm, wir gehen"
Max schob seine Hand in meine, verschränkte unsere Finger und ging mit mir zum Auto. Mein Zeug packte er in den Kofferraum, während ich schon mal einstieg und mich anschnallte. Die Kofferraumtür wurde zugeschlagen und Max stieg ein. Er fuhr sofort los. Während ich aus dem Fenster schaute, legte er vorsichtig seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelte ihn. Mit meiner Hand umgriff ich seine. Die Fahrt verlief eher still. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf ans Fenster. Irgendwann blieb das Auto stehen, woraufhin ich meine Augen öffnete. Ich schaute mich um und stellte fest, dass wir nicht zu Hause waren. Als ich gerade zu Max sah, stieg er aus. Er schloss die Tür und ging um das Auto. 'Hä' Schnell öffnete ich die Autotür.
L: "wohin gehst du?"
Max schreckte zusammen und sah mich an.
M: "oh, ich dachte du schläfst"
Er kam auf mich zu, küsste meine Stirn und strich über meinen Arm.
M: "ich hol schnell was. Bis gleich"
Er schloss die Autotür und ging. 'Okaaayy?' Leicht kopfschüttelnd lehnte ich mich zurück. 5 Minuten später öffnete sich die Fahrertür. Ich fuhr hoch. Als Max sich ins Auto setzte, atmete ich erleichtert aus und hielt meine Hand an meine Brust. In seinen Händen hielt er zwei Pizzakartons und stellte sie dann auf meinen Schoß. Geschickt schloss er die Autotür und schnallte sich an.
M: "ich dachte du hast vielleicht Hunger"
Ich begann zu lächeln. Auch wenn ich keinen Hunger hatte, freute ich mich, dass Max daran dachte. Die warmen Kartons wärmten meine erfrorenen Oberschenkel.
L: "danke"
Ich räusperte mich. Die letzten fünf Tage hatte ich kaum gesprochen und mein Hals fühlte sich rau an. Max lächelte sanft und startete dann das Auto.
Als wir bei Max Wohnung waren, stieg Max schnell aus, holte mein Zeug aus dem Kofferraum, öffnete meine Tür und nahm die Pizzen von meinem Schoß. Er streckte mir die Hand hin, um mir auf zu helfen, doch ich winkte ab. Ich hatte ehrlich gesagt wirklich etwas Schwierigkeiten beim Aussteigen, doch ich ließ mir nix anmerken.
M: "geht's?"
Ich nickte. Schwungvoll schloss ich die Autotür und folgte Max in das Wohnhaus. Ich starrte auf die Treppen, die ich jetzt gleich hochgehen musste. Mühsam schleppte ich mich hinauf und geriet leicht ins Schwanken.

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Niemals hat diese Story schon über 1k reads! Whaaaat? Dankeee <3

eure Flora :3

snowflakes | MAUZ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt