37. Teil

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*POV Max*

M: "oh Luca du bist wa-"
Ich drehte mich um und brach sofort ab zu reden. Es stand nicht, wie erwartet, Luca vor mir, sondern eine mir unbekannte Frau. Schätzungsweise war sie 20 und hatte helles Haar, welches locker zu einem Dutt hochgebunden war. Sie trug einen viel zu großen Pulli und eine dunkle Hose, die ihre schlanken Beine betonte. Im groß und ganzen war sie sehr hübsch.
M: "äh ich... w-wer sind Sie?"
F: "sorry ich wollte dich nicht erschrecken, aber die Tür stand offen und ich wollte wissen ob alles okay ist. Ich wohne nebenan. Julia"
Julia, scheinbar Lucas Nachbarin, streckte mir eine Hand mit dünnen Fingern und gepflegten Fingernägeln entgegen, welche ich nahm und leicht schüttelte. Ihr Griff war erstaunlich fest.
M: "Max"
Sie schien mit der Antwort noch nicht zufriedengestellt, wie ihr Blick es mir verriet. Ich ließ ihre Hand los, welche ehrlich gesagt etwas schmerzte.
M: "Lucas Freund"
J: "oh"
Sie lächelte freundlich, während sie ihre Hände in die Tasche ihres Pullis steckte.
J: "und wo ist Luca?"
M: "äh der liegt im Wohnzimmer"
Mit einer Handbewegung bat ich sie, mir zu folgen und führte sie zum Wohnzimmer, wo Luca auf der Couch lag.
J: "ich hör in letzter Zeit gar keine viel zu laute Musik mehr von Luca. Normalerweise hört der so laut, dass das ganze Haus bebt. Was ist denn mit dem"
Julia schien so offen und freundlich. Keineswegs schüchtern. Ich hielt meine Arme um meinen Körper. Meine Schüchternheit nervte manchmal echt.
M: "er ist in letzter Zeit ziemlich krank"
J: "oh wirklich?"
Ihr Lächeln verschwand und ihr Gesicht wirkte sehr besorgt. Ich nickte nur stumm.
M: "aber er müsste bald mal wieder auf die Beine kommen. Ich gebe mein Bestes"
Nun war ich derjenige der ein freundliches Lächeln lächelte. Sie schmollte zu Luca herunter und trat einen Schritt näher zur Couch. Julia zog eine Hand aus dem Pulli und strich ihm einmal durchs Haar. Die beiden schienen sehr vertraut miteinander zu sein. Obwohl ich wusste, dass es nichts brachte und vollkommen unnötig war, verspürte ich einen Funken Eifersucht. Sie setzte sich vor die Couch und streichelte Lucas Kopf.
J: "was hat er denn?"
Ich zog meine Arme etwas fester um meinen Brustkorb.
M: "Erkältung und so..."
J: "hm okay"
Ja, mir war bewusst, dass es Luca weitaus schlechter ging, aber ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Etwa, dass er wegen mir zu lange draußen war, furchtbar krank wurde, lange im Krankenhaus war und ständig zusammen bricht? Das wollte ich ihr ersparen, zu wissen. Sie seufzte und stand auf.
J: "kann ich dir irgendwie helfen?"
Ich verstand nicht ganz und legte den Kopf schief. Sie machte eine Handbewegung Richtung Luca.
J: "naja mit Luca"
M: "oh ähm Gesellschaft wär ganz nett"
Sie lächelte breit, woraufhin ich zurück lächelte. Wir gingen in die Küche und ich erklärte ihr, was ich versuchte zu kochen.
J: "lass mich mal machen"
Sie schob mich von der Arbeitsplatte weg und begann das Gemüse zuschneiden. Sie war vollkommen in ihre Arbeit vertieft, während ich nur daneben stand und staunte, wie gut sie kochen konnte. Mit Leichtigkeit schnibbelte sie das Gemüse, rührte nebenbei im Topf und schien dabei gar nicht angestrengt.
J: "Salz"
Wie elektrisiert drückte ich ihr das Salz in ihre Hand, die sie zu mir gestreckt hatte. Sie streute es darüber und kostete mit einem Löffel. Nach einer kurzen Pause, in der es still war, streckte sie mir wieder die Hand hin.
J: "Paprikapulver"
Ich suchte im Gewürzschrank, fand jedoch nichts.
M: "gibt's nicht"
J: "dann Pfeffer"
Julia war der reinste Kochroboter. Schnell gab ich ihr den Pfeffer und stand dann wieder nur still daneben. Irgendwann war ich neugierig, nahm mir einen Löffel und kostete. Es schmeckte unfassbar gut!
J: "ach du scheiße!"
Vor Schreck ließ ich den Löffel fallen, der mit lautem Klirren auf den Boden fiel.
M: "was? Was ist los??"
Julia griff nach meinen Handgelenken und riss meine Hände zu sich.
J: "deine Hände!"
Sie starrte auf meine entzündeten Wunden.
M: "oh ja das... vorher is was runtergefallen und ich hab mich geschnitten, aber is nicht weiter schlimm"
J: "nicht weiter schlimm? Max, das ist entzunden!"
Ich zog meine Hände zurück.
M: "halb so wild"
J: "doppelt so wild! Ich verarzte das"
Sie lief aus Lucas Wohnung und kam wenige Augenblicke mit einem weißen Kasten zurück.

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Schreibmood

snowflakes | MAUZ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt