Mask

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Zeit.

Es ist von allem der Anfang: Zeit.

Sekunden, Minuten, Stunden zusammengedrückt, um eine Maske zu erschaffen, welche niemals fallen könnte. Eine Wand aus Stahl zu erschaffen, die nie gebrochen werden könnte. Ein Bild zu erschaffen, welches niemals verzerrt werden könnte.

Es war falsch, es war nicht richtig. Egal was sein Herz ihm sagte, es war falsch. Jedes kleine Flattern und Herzklopfen bedeutet nichts. Er ist nichts. Sie sind nichts.

Es ist gesagt worden das die am meist gebrochenen Leute es hinter einem perfekten Lachen verstecken können. Lachen und Witze kann eine Persönlichkeit ausmachen die niemals wirklich existiert hat.

Gelächter voller Lügen um die beschädigte Person zu verbergen, die einfach nur die Wahrheit sagen will. Einfach frei sein will von jeder Kette die ihn hält.

Aber die Ketten werden immer fester, verlieren niemals ihre Festigkeit. Würgen ihn von innen nach außen und packen ihn mit jeder trügerischen Sache in seinem Leben.

Bis alles stoppt.

Bis er aufhört zu kämpfen.

Bis er aufgibt.

Und nichts kann ihn dazu bringen umzukehren.

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Montag, 15. Juli 2013, 19:03 Uhr

Das war es.

Der letzte Strohhalm, der mich klick machen ließ. Das letzte was ich wusste war, dass ich stehen könnte um zu sehen. Der letzte kleine Anstoß, den ich brauchte um mich zu durchbrechen. Es war getan.

Ich konnte fühlen wie es an mir nagt, es krallte und fesselte sich in jede Faser meines Wesens. Auf der Suche etwas zu erreichen, um es zuhalten und es nie wieder loszulassen. Was war das? Schuld. Scham. Sehnsucht. Liebe.

Törichte Liebe.

Warum konnte ich nicht einfach vergessen? Alle anderen haben es. Warum kann ich nicht einfach weiter machen? Alle anderen haben es? Ich bin der einzige, der noch an etwas hält was niemals passieren würde. Und warum? Weil es falsch war. Falsch in ihren Augen. Widerlich, abscheulich, abstoßend.

Aber für mich? Es war so so wundervoll.

Er war wundervoll und wir könnten noch besser sein.

Aber er hat mich vergessen, so wie sie es getan haben. Er machte weiter, aber ich habe das nie getan.

Ich blieb, lauernd hinter dem Schatten der Vergangenheit, die nie meine Zukunft werden würde. Pläne längst vergessen und in den Staub geworfen.

Ich habe Harry nicht vergessen und ich verspreche, dass werde ich nie.

~~~~~~~

Langsam gehe ich bis zu meiner dunklen Wohnung, in dem Wissen das ich allein sein werde mit der Ruhe nach der ich mich so verzweifelt sehne.

Ich konnte jetzt niemanden in die Augen gucken, aus Angst das sie es sehen könnten. Sehen in meine Gedanken und das was ich vorhabe. Sie würden versuchen mich aufzuhalten.

Mit zittrigen Händen ziehe ich meinen Schlüssel aus meiner Tasche und öffne meine Tür. Alles sieht genauso aus wie ich es mir behalten hatte, aber als ich das Licht anknipste vernahm ich jedes Detail. Sie rückten in meine Erinnerungen, zusammen mit allen anderen Sachen die hier passiert sind.

Ein lächeln gleitet über meine Lippen als ich durch den Eingangsbereich gehe, in der Erinnerung an all die Ringkämpfe. All die zerbrochenen Vasen und Schimpfereien die wir bekommen haben für unseren Leichtsinn. Es war ein Wunder, dass wir nie ernsthafte Schäden von alledem hatten, aber es hat uns nie von dem Versuch abgehalten.

Das Wohnzimmer war schon immer mein Lieblingsort. Voll mit Erinnerungen an Filmabende, Popcornkämpfe und Übernachtungspartys. Es war ebenfalls der Ort an dem Geheimnisse geteilt wurden, aber solche Geheimnisse waren nicht unsere dunkelsten. Zu mindestens nicht meine.

Ich schweife über zu den Regalen und bleibe bei der Wand mit all den Fotos hängen. Schnappschüsse meiner Kindheit und dem besten Tag meines Lebens; unsere Band.

Der Moment als wir zusammen gesteckt wurden, war mit Abstand der beste Tag meines Lebens. Beim hören der Worte waren meine Arme sofort um diesen chaotischen Jungen geschlungen. Dieser Moment veränderte unser beider Leben in so vielen Hinsichten.

Meine Augen schweifen zu den nächsten paar Fotos, ich sehe alle monumentalen Momente unserer Karriere. Der Gewinn unseres ersten Brit Awards, der MTV Awards und unserer erstes Konzert im Madison Square Garden. All diese Momente tragen ein lächeln von mir, aber nur ein kleines wegen all der Gespräche und verstreckten Erinnerungen, die sie mit sich bringen.

Ich schüttle den Kopf frei von diesen Gedanken und mache mich auf den Weg nach oben, ignoriere den Rest meiner Wohnung auf meine Weise. Mit den Augen nach unten gerichtet mache ich mich in meinem Zimmer schnell auf die Suche nach einer kleinen Tasche. Ich platziere ein paar Sachen in ihr, bevor ich tatsächlich alles einpacke was ich eigentlich bräuchte.

Mein Kalender oder Tagebuch würde ich eher sagen. Geschrieben jeden Tag seit ich bei X Faktor vorgesungen habe. Ein Fotoalbum von jedem Foto zu dem ich eine besondere Bedeutung oder Zeit in meinem Leben fühle. Und schließlich mein Laptop, alles in meine Tasche gestopft, direkt neben den Sachen die ich dort über Monate versteckt hatte.

Stehend vernehme ich einen letzten seufzenden Blick auf mein Zimmer und ich schließe meine Augen. Noch mehr Erinnerungen kommen hoch. Lachen, sanft ausgetauschte Küsse und Liebe. So viel Liebe.

"Es ist das beste so.", flüsterte ich zu mir selbst bevor ich mir die Tasche schnappte und wieder nach unten gehe. Ich drehe den Knauf an der Tür und lasse meine Augen noch ein letztes Mal durch meine Wohnung wandern. Ich versuche mein bestes diesen Schutz über mein Herz zulegen um es davor zu bewahren meine Meinung zu ändern. Indem ich eine Maske über meine Gefühle stülpe, genau wie sie es mir gesagt haben. Zu jemanden zu werden, von dem ich wusste, dass ich das nicht war.

"Lebewohl Harry."

Und damit verließ ich die Wohnung, wissend das niemals zurück kommen würde.

27 Minutes [l.s] • GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt