"I do" (Epilog Part 2)

8.9K 706 297
                                    

Harry POV

Mein Herz hämmert gegen die Innenseite meiner Brust. Die Bewegungen sind so schnell und laut, dass meine Ohren pochen. Ich stehe da, starre in den bodenlangen Spiegel. Mein schwarzer Smoking sitzt perfekt an meinem Körper und meine brillant rote Krawatte sticht aus allem heraus. Eine weiche, weiße Rose ist elegant am Revers meiner Smoking Jacke befestigt. Louis hat einen perfekten Job dabei gemacht, mir alles rauszusuchen, nicht das ich weniger von ihm erwartet hätte.

Mein Verstand kann sich mit dem, was hier gleich ablaufen wird, nicht abfinden. In ein paar simplen Minuten wird sich mein Leben verändern. Louis war bereits das Zentrum meines gesamten Universums, aber ich wusste die ganze Zeit, dass es das ist, was ich wirklich wollte; verheiratet zu sein, mit der Liebe meines Lebens. Diese ewige Verbindung mit ihm zu haben. Die Sehnen in meinem Herzen greifen nach den Seinen und schlingen sich miteinander zusammen für den Rest der Ewigkeit.

Nein ich brauche kein einfaches Blatt Papier, welches jeden Moment weggewaschen werden könnte, um meine Liebe und vollkommene Treue zu Louis zu deklarieren. Es ist mehr als eine Beurkundung oder Deklaration an die Welt. Es ist mehr als ein paar simple Worte, die in einer Zeremonie gesprochen werden. Für mich ist es alles, was ich immer wollte. Louis in jeder menschenmöglichen Art zugetan zu sein. In der Lage zu sein, auf seine Hand zusehen und sein Symbol unserer Liebe dort für immer zu sehen. Für mich ist es der eigentliche Kern meines Daseins und was es weiterhin zusammen halten würde.

Ich weiß, dass mit dem dort draußen noch viel mehr Belastungen uns gegenübertreten werden. Ich weiß, dass uns die Leute nur noch mehr verspotten werden oder versuchen Schande über uns zu bringen, aber das tut nichts zur Sache, denn das hat es nie. Ich konnte mich selbst nicht dazu bringen mich darum zu scheren, was der Rest der Welt denkt, da in meiner Welt nur Louis und diejenigen, die uns lieben und akzeptieren, existieren. Eine Welt, die Louis und unsere Liebe nicht akzeptiert, ist sowieso keine Welt, in der ich leben will.

Bei allem was ich fühle und der Aufregung, die sich in mir aufbaut, kann ich nicht verstehen, wieso ich mich noch nicht dazu bringen konnte mich von dem Spiegel wegzubewegen und zum Garten zu gehen. Ich weiß, dass er dort steht und auf mich wartet, mit einem wundervollen Lächeln auf dem Gesicht, aber meine Füße wollen sich nicht bewegen. Sie sind an den Boden gebunden wie Stahlseile, zwingen mich dazu mich keinen Zentimeter zu bewegen. Mein Herz hämmert immer noch so schnell in meiner Brust, dass ich mir sicher bin, dass die einzige Möglichkeit, wie ich mich hier wegbewegen werde, der Notarzt sein wird.

"Harry?", ruft die sanfte Stimme meiner Mutter vom Türrahmen. Meine Augen finden ihre und das einzige was ich in ihnen Lesen kann ist pure Freude. Die Liebe meiner Mutter für Louis und ihre Akzeptanz von uns als Paar war niemals ein Geheimnis gewesen, geschweige denn ist sie jemals vor der Tatsache zurückgeschreckt, dass sie uns zusammen sehen will.

"I-ich kann mich nicht bewegen?", frage ich mich selbst, schüttle den Kopf bei meinem lächerlichen Ton in der Stimme. Die gesamte Nervosität hat sich ihren Weg an die Oberfläche gesucht und ich finde mich selbst dabei wieder, wie ich kaum in der Lage bin zu sprechen.

"Weißt du, ich erinnere mich an dem Tag, an dem du Louis mit nach Hause gebracht hast, damit er deine Familie kennenlernt,", sie bewegt sich, um vor mir zu stehen, richtete meine Krawatte, damit sie gerade sitzt. "Natürlich hatten wir ihn vorher schon kennengelernt, aber dieses Mal war es anders. Das warst du, der seinen festen Freund mit nach Hause bringt und ich erinnere mich, wie nervös du warst. Deine Augen schauten andauernd umher, um sicher zu gehen, dass jeder glücklich ist und Louis akzeptiert, aber noch wichtiger, bliebst du die ganze Zeit an seiner Seite, hast ihn sich niemals unwohl oder allein fühlen lassen.", lächelt sie sanft, schaut mir direkt in die Augen. "Ich konnte genau dann sagen, dass das dein für immer war, dass er dein für immer war und ich kann gar nicht anfangen zu erklären, welches Glück ich ab da in meinem Herzen fühlte."

27 Minutes [l.s] • GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt