Bravery

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Harry POV

15. Juli 2013

Die gesprochene Zeit steht still, ist die eine Sache, die durch meine Gedanken schießt. Von allem über das ich Nachdenken könnte, wählt mein Verstand dies zum Entspannen. Mein Verstand konzentriert sich auf dies, während ich alle vor mir sich mit schnellem Tempo bewegen sehe. Leute, die sich bewegen, Leute die gehen. Schrilles Geschrei und tiefgründige Gespräche. Ausgenommen von allem, was um mich herum passiert, ist die einzige andere Sache auf die mein Verstand schwört etwas, dass mich zutiefst zum Lachen bringt.

Die Zeit steht still, ist völliger Bullshit.

Wenn man mit einem Hindernis konfrontiert wird, das so groß ist, dass man fürchtet es nicht überwinden zu können, hält die Zeit nicht einfach an. Sie beschleunigt sich. Die Zeit hält niemals an. Die Sekunden ticken weiter, wie eine niemals endende Welle im Ozean und ich kann schreien wie ich will, um es zu verlangsamen, es wird mich niemals jemand erhören. Ich nehme an, dass ist Mutter Naturs Art zusagen, fick dich.

Und Junge, fühle ich mich im Moment gefickt.

Ich bin nicht länger von Menschen umgeben, sondern gerade sitze ich allein, starre auf den Bildschirm und fühle mich Meilen entfernt. Wie endete ich hier sitzend, mit dem Gefühl das ich nochmal alles von vorn verloren habe? Das kann nicht möglich sein, oder? Ich fühle mich, als hätte ich ein Händchen dafür, dass mich das Leben beschissen behandelt, aber ich spiele die Karten so wie sie kommen. Ich drehe mich nicht um und laufe in die andere Richtung, sondern drücke dagegen, mit all meiner Kraft. Ich weiß, ich bin schwach, aber ich bleibe stark für die um mich herum, die gemeinsam mit mir zusammenbrechen würden. Denn die Sache ist, ist  bin nicht bereit aufzugeben. Ich bin nicht bereit nachzugeben. Ich habe schon einmal alles in meinem Leben verloren und ich bin nicht willens es wieder zu tun. Nein, dieses Mal werde ich nicht verlieren. Jetzt bin ich dran auf der Zielgeraden und der eine den ich da haben will, damit er mich begrüßt, bittet um Hilfe. Selbst wenn er es gar nicht weiß.

Meine Hände bewegen sich schneller als mein Gehirn in dem Moment, als ich mein Handy raus hole. Ich öffne schnell die App, von der ich weiß, dass fast jeder unserer Fans sie eingeschaltet haben müsste und bete das sie es sehen und zu hören. Meine flinken Finger zittern, während ich einen Tweet tippe, sende ihn zu meiner breiten Palette von Followern.

Helft mir. Sendet eine Nachricht in die Kommentar Box und sagt ihm, er soll mich anrufen.

Kurz und auf den Punkt gebracht, ist alles was ich brauche, als ich meine Bitte verschicke. Ich warte nur ein paar Sekunden, bevor alles auf meinem Bildschirm explodiert. Fluten von Erwähnungen und Tweets. Ein Ausguss von Liebe und Treue von jenen die mich noch nie selbst getroffen haben, aber entschlossen sind zu helfen. Ich spüre wie, zum hundertsten Mal heute Abend, Tränen in meinen Augen brennen und ich schaue zurück zum Bildschirm. Ich beobachte Louis konzentriert, während er nach unten starrt und an der Hose zupft, die er trägt.

"Komm schon, Lou..", flüstere ich zu niemand bestimmten, aber ich musste es einfach sagen.

"Ich weiß, es ist bereits Zeit für mich zu gehen...", sagt er sanft. "Aber bevor ich das tue, würde ich euch gerne noch etwas zeigen, was ich bekommen habe... Ich hoffe, vielleicht ist es eine wunderschöne Erinnerung für euch und vielleicht finden ein paar von euch es sogar romantisch oder was auch immer...", er gibt ein simples Achselzucken, als er aufsieht mit seinem wunderschönen Tränen befleckten Gesicht.

"Wisst ihr, eine andere Sache bei der ihr Recht hattet, war die Sache über unsere Tattoos...", er lacht sachte. "Mann, euch Leuten ist echt nichts entgangen... Nichts entgleitet euch...", lächelt er in voller Zuneigung.

27 Minutes [l.s] • GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt