»Und du bist dir sicher, dass das was wird?« fragt mich meine beste Freundin Anne jetzt wohl schon zum 20. Mal. Leicht genervt öffne ich mein Schließfach und hole die Sachen für das nächste Fach heraus. Chemie.
An sich ja ein echt cooles Fach, aber mit der Zeit und bei ständiger Wiederholung des selben Themas wird es dann doch langweilig, vorallem, wenn man das Thema schon in der ersten Stunde verstanden hat...
»Ja Anne. Ich bin mir sicher. Wie oft noch, es ist doch nur eine Freundschaft!« Da wird mir die Tür meines Schließfaches vor der Nase zugeschlagen und ich zucke zusammen. Neben mir steht Fynnja, eine kleine Möchtegerncoole. Leider nur hat sie Freunde, die ziemlich angsteinflößend sind, weshalb ihr niemand bei Irgendwas widerspricht. »Was für eine Freundschaft denn, meine Süße?« Ich zögere leicht. Fynnja mochte mich noch nie, schon garnicht, als ich mich mit Mike angefreundet habe, der aber letztes Schuljahr weggezogen ist. Sie war nämlich in ihn verliebt und konnte es nicht ab, wenn ein anderes Mädchen sich besser mit ihm verstanden hat als mit ihr...
»Eine Internetfreundschaft, falls du weißt, was das ist.« entgegne ich ihr nur und hake mich dann bei Anne unter. »Du weißt aber, dass das keine richtige Freundschaft ist, Clara?« ruft Fynnja mir noch hinterher, doch ich ignoriere es einfach.
Während wir uns also auf den Weg zu den Chemieräumen machen, guckt Anne mich immer wieder skeptisch von der Seite an. »Was ist? Habe ich was im Gesicht oder wieso guckst du so?« Sie schüttelt den Kopf. »Ich kann es nur immer noch nicht glauben, dass du das machen willst. Das bringt viele Gefahren!« Der Lehrer schließt die Tür auf und wir setzen uns auf unsere Plätze. Anne und ich sitzen ganz hinten, und als Herr Meier zum gefühlt tausendsten Mal das gleiche Thema anspricht, stupst Anne mich mit dem Ellenbogen an. »Ist ja gut... Also, ich finde, daraus kann sich eine gute Freundschaft entwickeln und manchmal, wenn man Sorgen oder ähnliches hat, kann man es der Person einfach schreiben, ohne sich dafür schämen zu müssen, wenn es einem peinlich ist. Sachen zu schreiben ist oft einfacher, als es dem Gegenüber ins Gesicht zu sagen.« Anne nickt nur nachdenklich und widmet sich dann doch dem Unterricht.
Nach der Schule gehe ich gemeinsam mit Anne zur Bushaltestelle. Denn sie muss mit dem Bus nach Hause fahren, ich hingegen kann nach Hause gehen. »Na gut, dann wünsche ich dir viel Glück, dass du einen guten Freund oder eine gute Freundin findest und nicht so einen komischen alten Sack...« »Das merkt man glaube ich am Schreibstil...« sage ich noch lächelnd, ehe Anne's Bus schon um die Ecke kommt und sie mich zum Abschied umarmt. Als sie im Bus sitzt und dieser abfährt, winkt sie mir noch einmal zu und ich winke zurück.
Dann mache ich mich auch auf den Weg nach Hause, wo ich meinen Rucksack einfach in die Ecke stelle und mich dann an den Tisch setze. Meine Mutter lächelt mich an und stellt mir dann einen Teller voller Pfannkuchen hin. »Wow, danke Mum!« grinse ich und fange an, zu essen. Mum setzt sich mit ihrem Kaffee mir gegenüber hin und mustert mich. »Alles okay?« frage ich nach einiger Zeit. »Naja, ich muss nächste Woche auf Geschäftsreise und dein Vater ist ja eh nichtzuhause...« »Ich schaffe das alleine Mum! Du weißt, ich bin 16!« »Das ist auchnicht das Problem, ich will nur sichergehen, dass das Haus danach nochsteht...«
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Diese Geschichte war ein seeehr spontaner Einfall, aber ich fand ihn ganz süß, weswegen ich ihn einfach mal hier veröffentlichen werde.
~Lilly
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Through the Internet || Internetfriends
Dla nastolatkówNachdem Clara von ihren besten Freunden verlassen wurde, weil diese wegziehen mussten, hat sie sich immer weiter zurückgezogen. Ihr einziger Freund: Lukas, ihr Internetfreund, den sie über Twitter kennengelernt hat. »Internetfriends are the best fri...