Ich währenddessen stehe daneben und warte, bis das vorbei ist. Das zweite Mädchen umarmt Lukas nun auch und bei ihr leuchten seine Augen sogar richtig... Naja, ich muss zugeben, dass sie wirklich Meilen hübscher ist als ich. Sie hat einen perfekten Körper, ihre braunen Haare fallen ihr in leichten Wellen über die Schultern und ihre braunen Augen strahlen, als wäre sie eine dieser Sorte, die immer gut drauf sind... Sie umarmt ihn wieder fest und scheint mit ihm zu reden, als wäre es das normalste der Welt, und doch wirkt sie ziemlich selbstsicher. Ich atme etwas lauter aus und verschränke meine Arme, während ich auf den Boden gucke. Als ich dann kurz hochgucke, sehe ich, wie sie Lukas einen Kuss auf die Wange drückt.
Okay, ich muss hier weg. Schnell drehe ich auf dem Absatz um und gehe schnellen Schrittes, immer noch mit verschränkten Armen, zurück Richtung Innenstadt. Hinter mir kann ich zwar Lukas hören, der meinen Namen ruft, aber umdrehen tue ich mich trotzdem nicht. Als ich schließlich an eine belebte Straße komme, wird mir doch etwas mulmig, und immer wieder werde ich angerempelt. Dann fängt es zu meinem Glück auch noch an, zu regnen und ich habe nur eine leichte Jacke an. Auf dem Boden bilden sich immer größere Pfützen und die Leute um mich herum werden immer hektischer. Einmal läuft jemand gegen mich, sodass ich das Gleichgewicht ganz kurz verliere, mich aber gerade noch so fangen kann, ehe ich Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. Schließlich komme ich am Alexanderplatz an und versuche, mir in Gedanken den Weg zu Lukas' Zuhause zu suchen. Als ich mir halbwegs sicher bin, gehe ich los und komme bald darauf am Brandenburger Tor an. Von hier aus kann ich mir den Weg leicht zusammenreimen und stehe kurz darauf vor Lukas' und Marian's Haustür. Vollkommen durchnässt und zitternd vor Kälte klopfe ich an, und Marian öffnet mir gottseidank relativ schnell. Als er sieht, wie sehr ich zittere, zieht er mich sofort rein, schiebt mich in Lukas' Zimmer und kramt eine Jogginghose und einen Hoodie von Lukas hervor. Dann gibt er mir die Sachen und verlässt den Raum. Erst zögere ich noch kurz, aber dann ziehe ich mir meine nassen Sachen aus und Lukas' Sachen wieder an. Sie sind zwar etwas zu groß, aber das stört mich nicht wirklich, ich liebe zu große Sachen. Meine nassen Sachen hänge ich über die Heizung, die hier in seinem Zimmer ist und lege mich schlussendlich in Lukas' Bett. Auch wenn seine Sachen wirklich kuschelig und wärmend sind, ist mir dennoch kalt, weshalb ich mich zudecke und wohl kurz darauf eingeschlafen sein muss, denn als ich das nächste Mal meine Augen öffne, ist es draußen stockdunkel und das Licht ist ausgeknipst. Doch Lukas ist auch nicht im Zimmer, also schläft er entweder bei Marian oder im Wohnzimmer...
Leise stehe ich auf und tapse in das Nebenzimmer, was sich wirklich als Wohnzimmer herausstellt und tatsächlich, Lukas liegt dort zusammengerollt und mit verschränkten Armen auf dem Sofa. Seine Klamotten scheinen immer noch etwas nass und auch seine Haare sind nicht trocken. Als ich aus dem Wohnzimmerfenster gucke, bemerke ich, dass es draußen wirklich noch in Strömen regnet. Wenn er sich nicht aufwärmt, wird er sich mit Sicherheit eine schlimme Erkältung holen...
Ich hocke mich neben ihn und streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die noch nass an seiner Stirn klebt. Davon wird Lukas allerdings wach, und als er erkennt, dass ich vor ihm knie', setzt er sich sofort auf und guckt mich an. »W-wo warst du? Ich... ich habe mir Sorgen gemacht, du bist einfach... weggegangen, und ich konnte dich... n-nicht finden.« Ich setze mich neben ihn und lege eine der Decken um uns, die auf der Couch liegt. »Tut mir leid, aber das war in dem Moment zu viel. Du hast so glücklich ausgesehen, ich weiß selbst nicht, warum ich so reagiert habe... Das soll nicht so rüberkommen, dass ich mega eifersüchtig bin oder so, nur hatte ich noch nie einen Freund und es hat sich so komisch angefühlt, als du sie so selbstverständlich umarmt hast und als dieses Mädchen dir dann noch einen Kuss auf die Wange gegeben hat, war das einfach zu viel...Tut mir leid.«
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Through the Internet || Internetfriends
Teen FictionNachdem Clara von ihren besten Freunden verlassen wurde, weil diese wegziehen mussten, hat sie sich immer weiter zurückgezogen. Ihr einziger Freund: Lukas, ihr Internetfreund, den sie über Twitter kennengelernt hat. »Internetfriends are the best fri...