Am nächsten Morgen schrecke ich geradezu aus dem Schlaf, da etwas runtergefallen und höchst wahrscheinlich auch kaputtgegangen ist. Schnell stehe ich auf und folge dem leisen Fluchen, dass man hört. Ich komme in die Küche und entdecke Maria, die wohl eine Schüssel hat fallen gelassen und die Scherben liegen nun quer durch den Raum verteilt auf dem Boden. »Oh je, warte, ich helfe dir.« Sage ich nur und gucke mich nach einem Besen um. Hinter der Tür finde ich ihn zum Glück und fege die Scherben schnell zu einem Haufen zusammen, die Maria dann mit dem Handfeger in den Müll fegt. »Danke Clara.« »Kein Problem.« Lächle ich sie an, als dann auch Mum, Lisa und Maria's Mann in die Küche kommen. Gemeinsam bereiten wir Frühstück vor und essen dann gemütlich gemeinsam. Dennoch kann ich nicht ganz ruhig sitzen, heute ist es so weit! »Ist alles okay bei dir Clara?« spricht mich Lisa schließlich darauf an. Ich will gerade antworten, als Mum mir zuvorkommt. »Sie trifft heute einen Freund, den sie sehr lange nicht mehr gesehen hat, und freut sich seit Wochen schon darauf.« Das stimmt zwar nicht ganz, aber vielleicht finden Maria, Lisa und ihr Vater das auch nicht so gut, jemanden zu treffen, den man noch nie vorher gesehen, aber schon im Internet kennengelernt hat.
Nachdem wir den Tisch abgeräumt haben, verschwindet Lisa wieder in ihrem Zimmer und Mum legt mir eine Hand auf die Schuler. »Ich bin froh, dass du nicht so bist...« flüstert sie, was mich lächeln lässt. »Na komm, ich fahre dich.« Erst bin ich leicht verwirrt, doch als ich verstehe, was sie meint, schleicht sich, mal wieder, ein breites Grinsen auf meine Lippen. Schnell ziehe ich mir meine Schuhe und meine Jacke an, warte, bis Mum auch fertig ist und dann gehen wir los zum Auto. Ich setze mich rein und versuche, ein bisschen runterzukommen. Leise summe ich, was mir immer hilft, wenn ich aufgeregt bin, so wie auch diesmal.
Da fällt mir etwas ein. »Mum? Wie erkennt Lukas mich oder ich ihn?« »Auf deinem Handy ist ein Foto von dem Rucksack und dem Pulli, den er anhat. Und die Sachen, die du heute anhast, habe ich dir ja rausgelegt. Das ist alles abgesprochen, jetzt mach'dir mal keine Sorgen, es geht schon alles gut.« Ich nicke und gucke aus dem Fenster, bis wir in der Nähe des Alexanderplatzes parken. »Gut, dann wünsche ich dir ganz viel Spaß, und ich hole dich dann in 3 Tagen wieder ab, ja?« Ich will etwas sagen, doch wieder sagt Mum nur: »Es ist alles abgesprochen, und jetzt los Clara, ich wette, er wartet schon.« Lächelnd gebe ich Mum einen Kuss auf die Wange, steige aus und hole mein Handy hervor. In der Galerie sind wirklich zwei Bilder, eines von einem Hoodie und noch eins mit einem Rucksack. Also Geschmack hat er auf jeden Fall. Wenn er mehrere hat, dann kann ich mir bestimmt mal einen klauen, hehe.
Aber jetzt laufe ich ein wenig orientierungslos über den Platz, mit meinem Handy in der Hand, auf der Suche nach einem Jungen mit einem hellblauen Hoodie und einem Lederrucksack. Als ich gerade aufgeben will und mein Handy wieder zurück in den Rucksack gepackt habe, fällt mein Blick auf einen Jungen, der sich immer wieder umguckt und in der Nähe steht ein weiterer Mann mit einem Handy in der Hand. Es wirkt so, als ob er den Jungen filmen würde. Könnte das Lukas sein, der auch so ein typisches Video drehen will, von wegen 'erstes Mal getroffen' oder so? Zögernd gucke ich den Jungen kurz noch an, doch als mir dann sein Hoodie auffällt, grinse ich. Das ist wirklich Lukas!
Ich fange an, auf ihn zuzulaufen und auf halbem Weg bemerkt auch er mich. Erst ist er wohl noch zögerlich, aber dann scheint er auch zu realisieren, dass das ich bin. Denn auch er läuft ein wenig auf mich zu, der Mann hinter ihm her, immer die Kamera auf uns gehalten. Als wir dann endlich beieinander angekommen sind, schließt er mich in die Arme und auch ich schlinge meine Arme um ihn. Direkt fühle ich mich geborgen und lehne meinen Kopf an seine Brust.
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Da sich ein paar beschwert haben, habe ich mich entschieden, jetzt jeden Montag und Freitag ein Kapitel hochzuladen. :)
~Lilly
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Through the Internet || Internetfriends
Teen FictionNachdem Clara von ihren besten Freunden verlassen wurde, weil diese wegziehen mussten, hat sie sich immer weiter zurückgezogen. Ihr einziger Freund: Lukas, ihr Internetfreund, den sie über Twitter kennengelernt hat. »Internetfriends are the best fri...