Kapitel 1: Thea

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Eine einzelne Träne tropfte hinunter auf den Boden und vermischte sich dort mit dem Blut, dass sich wie ein Teppich über den blanken Beton der Lagerhalle gelegt hatte. 

Für einen kurzen Augenblick war es totenstill geworden, nur die Hülse der Patrone kam klirrend auf dem Boden auf. Das Geräusch war so unnatürlich laut und hallte von den kahlen Wänden als Echo wieder, als wolle es mir mit jedem Nachhall noch einmal zeigen was da gerade passiert war.

Ich war auf die Knie gesunken und immer mehr Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen hinunter um dann auf den blutroten Boden zu tropfen. 

Wie automatisch legten sich meine Hände auf die Wunde, in dem verzweifelten Versuch die Blutung endlich zu stoppen. „Bitte bleib bei mir!“, schluchzte ich und konnte hinter mir Jason spöttisch auflachen höre.

Wie konnte man nur so herzlos wie er sein? 

Ohne mit der Wimper zu zucken auf seinen eigenen Bruder zu schießen, okay, eigentlich wäre die Kugel für mich gewesen und hätte sich Dan nicht dazwischen geworfen hätte sie mich direkt ins Herz getroffen. 
„Daniel, komm schon, bitte mach die Augen auf!“, versuchte ich es weiter, es schien als wäre die Wunde an seiner Schulter ein Springbrunnen so viel Blut quoll hervor und wenn er nicht jetzt schon in Lebensgefahr schwebte dann sicherlich dank des hohen Blutverlustes. Er durfte jetzt nicht sterben! Ich brauchte ihn! 

Kurz sah ich mich im Raum um da ich wissen wollte ob nicht einer von Daniels Männer endlich bei uns aufgetaucht war, doch dem schien nicht so zu sein. War ja auch klar, kaum brauchte man einen von diesen Hampelmännern dann war keiner da, doch sonst überwachten sie uns durchgehend. 

Plötzlich konnte ich hinter mir das klicken der Pistole vernehmen, was mich daran erinnerte das dieses Schwein immer noch hier stand und zwar mit einer nun wieder geladenen Waffe. 
„Sofort weg von ihm!“, fauchte Jason hinter mir, doch ich dachte nicht eine Sekunde daran diesem Befehl Folge zu leisten, er würde mich schon von Daniel wegzerren müssen. „Ich sagte WEG DA!“, schrie er wütend und ich wurde grob an den Haaren zurückgezogen. So viel zum Thema wegzerren! 

Panisch schnappte ich nach Luft als er die Pistole auf Daniels so schon leblosen Körper richtete. „Du hast nun die Wahl, entweder du kommst mit mir und machst verdammt noch einmal was ich dir sage, dafür verschone ich gnädiger Weise meinen kleinen Bruder oder ich darf ihm die erlösende Kugel in den Kopf jagen und du darfst dafür abhauen und du kannst frei leben“, dies war die wohl unfairste Entscheidung die ich je zu treffen hatte.

Der Gedanke frei zu sein und so leben zu können wie ich wollte locke sehr, bei meiner Mutter hatte ich diese Chance nie gehabt erst Dan hatte mir gezeigt wie dies war. Es war ein wirklich unbeschreibliches Gefühl für jemanden wie mich, der dies nicht gewöhnt war, doch es ging hier verdammt noch einmal um Daniels Leben, genau dem Mann dem ich diese freie Zeit zu verdanken hatte. 
„Entscheide dich!“, fauchte er bedrohlich und ich hob das erste Mal den Blick um ihm in die Augen zu sehen, meine Entscheidung war leider gefallen. 

„Ich komme mit dir…“, hauchte ich und kurzzeitig entglitten Jason seine Gesichtszüge, fast so als hätte er nie mit dieser Entscheidung gerechnet wahrscheinlich hatte er sich schon darauf gefreut Daniel eine Kugel in den Kopf zu jagen, doch ich würde das nicht zu lassen. Ich war Schmerzen gewöhnt, ich würde das schon aushalten, hoffentlich. 

Jason hatte sich anscheinend wieder gefangen und dieses abartige Grinsen hatte sich wieder auf seine Lippen geschlichen. „Braves Mädchen“, säuselte er und nahm endlich diese verdammte Waffe herunter. Als er auf mich zukam warf ich noch einmal einen Blick auf Dan der immer noch reglos dalag. „Zwei Sekunden“, knurrte er zu meiner Überraschung, das gab es doch nicht hatte er etwa doch so etwas wie ein Gewissen? Schnell rappelte ich mich auf ehe er es sich wieder anders überlegte und sank wieder neben Dan auf den Boden. 

„Alles wird wieder gut! Du wirst wieder gesund und kannst weiterleben, so als wäre ich nie dagewesen…“, flüsterte ich, wurde aber durch ein schluchzen unterbrochen „…danke, dass du mir wenigstens für diese kurze Zeit gezeigt hast wie toll e sich anfühlt frei zu sein. Ich liebe dich“ 

Ein letztes Mal legte ich meine Lippen kurz auf seine Stirn ehe ich wieder weggezogen wurde und nur darauf hoffte das sie Daniel so schnell es ging fanden und ihm endlich halfen.

Hallo ihr Süßen!!
Jaaaa, wir haben es geschafft! Endlich geht es weiter mit der Geschichte von Dan und Thea!❤
Wir hoffen euch gefällt das erste Kapitel und ihr freut euch schon auf die weiteren die folgen werden!! ❤

The Passion of the MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt