Kapitel 11: Thea

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Irgendwie tat es mir weh Daniel so zu sehen, er schien sich verdammt viele Sorgen zu machen, auch gab er sich so viel Mühe und ich schickte ihn einfach so weg. Doch ich konnte das nicht, noch nicht.

Vielleicht würde ich mich auch nie wieder von ihm berühren lassen können, ich wusste es nicht und wollte momentan einfach nur alleine sein.

Kurz nachdem Dan mein Zimmer wieder verlassen hatte, nicht ohne mir noch einmal zuzusichern, dass er für mich da war egal wann, stiegen mir langsam Tränen in die Augen. Ich versuchte mich zusammen zu reißen und nicht zu weinen, ich hatte viel zu viel geweint in letzter Zeit und gebracht hatte es auch nie etwas. Um mich abzulenken stand ich langsam von dem Bett auf und ging langsam auf die Tür die zum begehbaren Kleiderschrank führte zu.

Wahrscheinlich würde ich schon ein bisschen besser aussehen, wenn ich nicht nur in diesen Fetzen hier sitzen würde.
Nachdem ich mich durch viel zu viele Klamotten gewühlt hatte, zog ich endlich ein Oberteil das lange Arme hatte hervor und noch dazu eine locker sitzende Jogginghose, wobei bei mir zu diesem Zeitpunkt wohl jede Hose ziemlich locker sitzen würde.

Wieder zurück in meinem Zimmer schlüpfte ich schnell aus den Sachen die ich anhatte und um danach vorsichtig in die Hose zu steigen, immer darauf bedacht mir selbst nicht mehr Schmerzen zuzufügen als wirklich notwendig waren. Gerade wollte ich in das vorhin gewählte Oberteil hineinschlüpfen als die Tür hinter mir mit einem lauten Knall aufflog und mich heftig zusammenzucken ließ.

Der Knall hallte wie der einer Pistole in meinem Kopf nach und versetzte mich in die Situation im Lagerhaus zurück. Jason hatte seine Pistole auf mich gerichtete und ich war der festen Überzeugung er würde jeden Moment abdrücken und eine todbringende Kugel würde mich treffen, doch nicht ich hatte schlussendlich die Kugel in meinem Körper, sondern Daniel. Überall war Blut gewesen, einfach überall!

Eine Gänsehaut hatte sich auf meiner Haut gebildet und ich versuchte den Gedanken soweit wie möglich von mir zu schieben und so schnell es ging in das Oberteil zu kommen, auch wenn es sicherlich schon zu spät war.

Als ich mich umdrehte stand dort eine völlig geschockte Skye in der Tür. Der Mund stand ihr wortwörtlich offen und ich erkannte wie ihre Augen von den nahenden Tränen leicht zu glitzern begannen. Oh nein! Was hatte ich da nur getan. Wäre ich doch nur ins Badezimmer gegangen jetzt hatte sie meine geschundene Haut gesehen und so wie ich sie kannte würde sie alles sofort Daniel erzählen und somit alles nur schlimmer machen, als es nun schon war.

„Was…was hat er dir alles angetan?“, schluchzte Skye und kam immer weiter auf mich zu, doch ich wich sofort zurück und hielt sie somit auf Abstand. „Bitte Skye, wenn dir auch nur ein wenig an mir liegt dann sag niemanden was du gerade gesehen hast, bitte, ich würde es nicht ertragen“, hauchte ich und erkannte wie ihr einzelne Tränen über die Wangen liefen. Ich fand es wirklich süß wie sehr sie sich um mich sorgte, wie auch ihr Bruder, aber ich brauchte einfach Zeit um damit klar zu kommen.

„Okay“, war das einzige dass ich noch von ihr hörte ehe sie sich umdrehte und aus dem Zimmer verschwand. Total erschöpft ließ ich mich auf das große Bett fallen und vergrub mich unter der Decke. Es war wirklich toll endlich wieder auf einem normalen Bett zu liegen und so fielen mir auch schnell die Augen zu. Doch auch im Schlaf hatte ich nicht das Glück mich entspannen zu können, denn Jason verfolgte mich bis in meine Träume und verstand es auch dort mich grausam zu quälen.

Wieder und wieder erlebte ich die verschiedenen Qualen die er mir zugefügt hatte, es war als würde es nie wieder zu Ende gehen.

The Passion of the MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt