Kapitel 17: Thea

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Es war eine wahre Wohltat so weit weg von Rio zu sein, ich hatte das Gefühl endlich den Kopf wieder frei zu haben und auch einen Teil des Schmerzes zurück gelassen zu haben. Hier schien alles so weit weg zu sein und mir kaum mehr etwas anhaben zu können und genau dieses Gefühl und das von Daniels Nähe schaffte es im Moment, dass ich das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder so etwas wie Geborgenheit und auch Glück in mir aufkeimte.

Kurz schloss ich die Augen und hörte nur meinen und Dans Herzschlag, die im selben Rhythmus schlugen. Plötzlich spürte ich wie mir jemand eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und ich schlug aus Reflex meine Augen schnell wieder auf. Daniel tat es sichtlich leid, dass er mich wieder so erschreckt hatte und er wollte auch schon die Hand wieder wegziehen wollte. „Nicht. Ich will versuchen ob ich es schaffe ohne das die Erinnerungen hochkommen", flüsterte ich ihm zu und auf seinem Gesicht breitete sich ein so stolzer Gesichtsausruck aus als er seine Finger noch einmal über die immer noch leicht geschwollene Stelle in meinem Gesicht gleiten ließ. Diesen Ausdruck in seinem Gesicht zu sehen brachte mich beinahe zum Weinen aber nicht, weil ich traurig war oder so, nein, weil es mich so sehr berührte wie er an mich glaubte und immer versuchte es mir recht zu machen.

„Kleines, ich weiß das es sicherlich schrecklich war für dich und du noch Zeit brauchst, aber... ich bin immer für dich da und wenn du einfach jemanden zum Zuhören brauchst... ich bin jederzeit für dich da", meinte Daniel plötzlich, beinahe so leise wie ich zuerst und nachdem ich eine Weile mit mir gerungen hatte setzte ich mich so hin das ich ihn ansehen konnte, dabei fehlte mir sofort der Körperkontakt, was mich ziemlich wunderte aber auch erfreute, denn das war schon einmal ein gutes Zeichen.

„...Es war wirklich schrecklich, ich war in einem Raum ohne Fenster oder sonst etwas eingesperrt und... und immer, wenn Jason kam hat.... hat er...", ein schluchzen entkam meiner Kehle und schüttelte mich durch, sofort nahm Dan meine Hand in seine und drückte sie kurz. „Du musst nicht..." „Doch! Ich... ich will es wenigstens versuchen!... Er hat mich verletzt und... und berührt, ich habe mich so schmutzig gefühlt...", eigentlich wollte ich ihm noch davon erzählen wie Jason mich erpresst hatte und das ich ihm bei meiner Flucht mit einem Messer attackiert hatte, doch ich beschloss das dies wohl nicht so schlau war und auch konnte ich kaum noch reden da ich schon wieder angefangen hatte am gesamten Körper zu zittern.

Daniel wollte mich in seine Arme ziehen, doch das schaffte ich im Moment immer noch nicht und auch wenn er mir versicherte da es nicht so schlimm war konnte ich sehen das er gehofft hatte das ich schon wieder so weit war. Nachdem ich ihm nun das erzählt hatte und aufgehört hatte zu weinen, blieben wir noch einige Zeit und genoss einfach die Ruhe um uns herum und das wir zusammen waren, bis mir beinahe die Augen zufielen und da ich mit ihm auf dem Quad fahren musste beschlossen wir, dass es besser war, wenn wir fuhren.

Wieder bei dem Haus angekommen stellte er sein Gefährt in der Garage ab und wir nahmen die Helme ab, ehe wir hoch gingen ins Schlafzimmer. Zwar hatte Daniel die Wunden schon gesehen, doch ich scheute mich immer noch davor meine Klamotten auszuziehen. Als mir Dan sein Shirt hinhielt blieb mir nichts anderes mehr übrig und ich zog mir meine Sachen aus, immer wohl darauf bedacht meine Wunden nicht zu sehr zu berühren.

In Daniels Shirt gekleidet legte ich mich ins Bett und wenig später kam auch schon Dan zu mir unter die Decke. Wie letzte Nacht schon legte ich meinen Kopf auf seine starke Brust und ich ließ es sogar zu das er seinen Arm um meine Taille legte. Zwar kostete es mir einiges an Selbstbeherrschung, doch ich schaffte es dann doch die Augen zu schließen und alle schlechten Gedanken von mir weg zu schieben.

Leider wachte ich auch diese Nacht wieder von einem Alptraum gequält auf, doch nachdem Dan mich wieder einigermaßen beruhigt hatte schaffte ich es noch einmal einzuschlafen und wir wachten erst wieder kurz vor Mittag auf. Es war so ein schönes Gefühl in den Armen des Menschen den ich liebte die Augen zu öffnen und er somit das erste war das man am Morgen sah. Ein unbeschreiblich tolles Gefühl.

Nachdem wir zusammen ein halbes Buffet als Frühstücksersatz und Mittagessen vorbereitet hatten und uns davon satt gegessen hatten meinte Daniel ich solle mir Outdoorsachen anziehen weshalb ich in eine schwarze Leggins schlüpfte und ein lockeres Shirt überzog damit es nicht auf meinem Rücken scheuerte. Nachdem ich fertig war ging ich wieder hinunter und dort traf ich schon auf einen fertigen Daniel. Auf die Frage hin was wir denn nun tun würden meinte er nur ich solle mich überraschen lassen.

Wir waren schließlich wandern gegangen bis wir zu einer Lichtung kamen, diese befand sich bei einem Wasserfall und dort beschlossen wir zu picknicken und einfach den Tag zu genießen. Auch diesmal überwand ich mich und ließ Daniel wieder näher an mich heran und er erzählte mir sogar was es mit dieser Rosalie auf sich hatte, die Jason erwähnt hatte. Es war eine wirklich traurige Geschichte und Daniel hatte schon einiges hinter sich wie ich auch noch erfuhr, dass mit seinem Vater, dem Training und der Mafia. Anfangs wollte er es mir nicht erzählen, irgendwie verständlich, aber da ich auch immer wieder versuchte alles was geschehen war zu verarbeiten und mit ihm darüber zu sprechen hatte er es mir dann doch noch anvertraut.

Ich war ein wenig überrascht, sogar geschockt gewesen da ich so einen „Beruf" nicht bei Daniel vermutete hatte, er war so ein herzensguter Mensch und ich konnte mir das auch immer noch nicht vorstellen.

Abends kuschelten wir uns dann, von dem Ausflug müde zusammen auf die Couch und ich schaffte es das erste Mal mich von ihm wieder so richtig in die Arme nehmen zu lassen, ohne gleich durchzudrehen. Dafür schaffte ich es anscheinend immer noch nicht eine Nacht durchzuschlafen, da mich Daniel wieder aus einem Alptraum wecken musste. Doch auch diesmal schafften wir es wieder einzuschlafen, bis uns am Morgen das Läuten der Türglocke unsanft aus dem Bett riss.

Hallöchen ihr Süßen!!
Hier ist es oder besser gesagt war es, das gestern versprochene, neue Kapitel! Ich hoffe euch hat es gefallen, lasst es mich gerne wissen! ❤️
Falls ihr es noch nicht gesehen habt ein Kapitel zuvor habe ich eine kleine Werbung eingebaut für zwei tolle Autorinnen, falls wer nach einer Herz zerreißenden aber lustigen Story sucht seid ihr da genau richtig! Also schaut auf jeden Fall rein! ❤️
Das war aber jetzt von mir! Man liest sich in den nächsten Kapitel 😉
Eure Vonsii

The Passion of the MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt