Kapitel 10: Dan

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Der Weg hinunter zum Strand schien eine Ewigkeit zu dauern, alles was ich wollte war Thea wieder in meinen Armen zu halten, um alles was Jason ihr angetan hatte wieder gut zu machen. Am Strand warteten schon einige meiner Männer auf mich und auch Skye und ihre Freunde standen um Thea herum. Ich joggte auf die Truppe zu und mir wurde sofort der Weg freigemacht. 

Als ich Thea erblickte blieb ich wie angewurzelt stehen und betrachtete sie einen kurzen Moment. Ich breitete meine Arme aus und wollte sie in meine Arme zu ziehen doch sie schreckte zurück und im ersten Moment wusste ich nicht was los war. Doch dann dämmerte es mir. Jason musste ihr irgendetwas angetan haben, dass sie nicht berührt werden wollte. 

Zwar verletzte mich das und ich brauchte gerade diese Berührung, doch ich respektierte es. Dieses Mal betrachtete ich sie etwas genauer und entdecke hier und da eine Wunde. Shit ich werde dieses Arschloch von Bruder eigenhändig umbringen und wenn ich dafür einen Berg versetzen musste. 

Thea sah aus als würde sie gleich zusammenbrechen als deutete ich ihr mit mir zu kommen und gemeinsam gingen wir auf meinen Wagen zu. Ich öffnete ihr die Beifahrertür und wartete bis sie auf den Platz gerutscht war, um dann selbst auf der Fahrerseite einzusteigen. Die ganze Fahrt über redete Thea kein einziges Wort mit mir und irgendwie war ich froh darüber, sonst wäre ich wahrscheinlich sofort auf hundertachtzig gewesen. 

Ich trat das Gaspedal so durch, dass wir über die ganzen Kuppen der schlecht asphaltierten Straße sprangen und schließlich zu Hause ankamen. Thea öffnete ohne jegliche Kraft die Autotür und schleppte sich sofort zu ihrem Zimmer hoch. Scheiße am liebsten wäre ich ihr gefolgt, doch ich wusste, dass sie jetzt Zeit für sich brauchte. Sie musste erst all das was passiert war verarbeiten und erst dann konnte ich wieder auf etwas Anderes hoffen. 

Ihre Gesundheit stand jetzt an oberster Stelle. „Gabriela?", rief ich durch das Haus und hoffte sie würde sich hier irgendwo herumtreiben. Natürlich sollte ich recht behalten und sie stand schon wenige Minuten später vor mir. „Ja Mister Blake? Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte mich meine kleine Haushälterin und schaute zu mir auf. 

„Könnten Sie bitte für Thea ein Essen zubereiten. Denn dem Anschein nach hatte sie schon längere Zeit keine richtige Mahlzeit mehr.", bat ich sie darum, während sie schon auf dem Weg in die Küche war und anfing zu arbeiten. Was würde ich bloß ohne diese Frau machen? Wahrscheinlich würde ich in einem einzigen Saustall leben. Während Gabriela das Essen zubereitete saß ich auf dem Hocker an der Küchentheke und dachte über all das nach was Thea wohl passiert war. 

Verdammte Scheiß ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte außer für sie dazu sein, wenn sie mich brauchte. Nachdem Gabriela mir das ganze Essen auf ein Tablet gestellt hatte, nahm ich es an mich und wanderte die Treppe hoch zu Theas Zimmer. Da ich keine Hand frei hatte trat ich einfach ein ohne zu klopfen.

Bevor ich etwas sagte überzeugte ich mich davon, dass Thea wach war. „Hey ich habe hier etwas zu Essen für dich.", sagte ich zu ihr und stellte das Essen auf ihrem Nachttisch ab. Ich selbst setzte mich auf die Bettkante ihres Bettes und hoffte Thea würde mich ansehen, doch das Einzige was sie machte war sich aufzusetzen und sich an das Essen zu machen.

Aber kein einziger Blick wanderte zu mir. Wenn sie mich wenigstens ansehen würde und mir zeigen würde, dass es ihr gut ging.

Ich beobachtete Thea beim Essen und wartete, doch als sie nachdem sie fertig gegessen hatte immer noch nichts sagte ergriff ich das Wort: „Thea ich kann verstehen, dass du im Moment nur allein sein willst und das alles verarbeiten musst, aber ich bin für dich da wenn du mich brauchst.

Du sollst wissen, dass du zu mir kommen kannst wann immer du willst. Auch wenn es mitten in der Nacht ist und ich schlafe, aber ich bitte dich schotte dich nicht ab. Das würde ich nicht ertragen, denn ich liebe dich. Alles an dir."

Mir war klar, dass ich noch nie die drei Worte ihr gegenüber erwähnt hatte.

Doch eigentlich wusste ich vom ersten Tag an, dass ich sie liebte. Hoffentlich schottete sie sich wirklich nicht ab und ließ mich hängen. Das Letzte was ich wollte war, dass Thea sich jetzt zurückzog und mich nicht an sich ranließ (Ha! Es geht NICHT um SEX!).

Thea sah mich immer noch nicht an und ich musste tief durchatmen um sie nicht anzuschreien mich an zusehen. Es brach mir das Herz Thea so zu sehen. „Dan... Kannst du bitte gehen? Ich will jetzt einfach alleine sein.", vernahm ich ganz leise ihre Stimme und war erschrocken wie kalt sie doch war.

Shit was hatte dieser Bastard ihr nur angetan?! Meiner süßen Thea. Ich war von ihrer emotionslosen Stimme so erschrocken, dass ich mich erst nicht bewegen konnte und erst kurze Zeit später begriff was sie gerade gesagt hatte.

„Ja klar alles was du willst", antwortete ich und stand auf. Eigentlich wollte ich sofort das Zimmer verlassen, doch kurz bevor ich durch die Tür verschwunden war kehrte ich noch einmal um und ging wieder auf Thea zu.

Ich beugte mich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, als ich murmelte: „Ich liebe dich und bin immer für dich da."

Mit diesen Worten verließ ich den Raum und verschwand selbst in meinem Zimmer, um mich dort auf die Couch auf meiner Terrasse niederzulassen.

Verdammt! Am liebsten hätte ich meinen Bruder geköpft für das was er Thea angetan hatte. „Hey Antonio bitte find heraus wo sich mein Bruder herumtreibt. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen!", trällerte ich in mein Smartphone, kaum dass mein IT-Experte abgehoben hatte.

„Ja ich setzte mich gleich wieder vor den Laptop. Ich kann dir aber nicht versprechen, dass ich bald ein Ergebnis haben werde.", antwortete Antonio wahrheitsgetreu.

„Verdammt ist mir egal. Hauptsache er sitzt am Ende vor mir an einen Stuhl gefesselt!", sagte ich und legte auf. Heilige Scheiße hoffentlich fand er ihn bald sonst würde ich noch durchdrehen.

Ich fuhr herum als ich ein Schnauben hinter mir vernahm und entdeckte meine Schwester im Türrahmen. Sie sah mich mitleidig an und das konnte ich gerade gar nicht gebrauchen.

„Skye was gibt's?"  

The Passion of the MafiabossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt