Mit'nem Regenschirm unterm Dach

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'Ich weiß, ich komm dann. Danke♡' antworte ich ihr zum Schluss noch und reagiere dann auf die Nachrichten der anderen.

Um 14 Uhr klingelte ich dann bei Esma und sofort macht sie die Tür auf und nimmt mich in den Arm.

"Kind, mach sowas nie wieder! Ich habe mir echt sorgen gemacht. Hatte echt Angst um dich." "Ja ich weiß.. Es ist nur so das meine Eltern.. Gar nicht mehr aufhören wollen zu diskutieren. Sie haben mir nicht alles erzählt das weiß ich.. Doch ich habe das Gefühl das sie mir genau das wichtigste der Geschichte nicht erzählt haben. Das was man unbedingt wissen sollte um weiter gehen zu können. Als würde ich nur den Ansatz meiner Haare kennen aber nicht weiß wie lang und welcher haartyp und auch ob glatt oder lockig und alle das ganze. Verstehst du ?.." Berichte ich ihr von meinen Gefühlen als wir in ihrem Zimmer auf dem Bett saßen. Es war wirklich etwas kompliziert zu verstehen weshalb ich hinterfragte ob sie es auch tatsächlich verstand. "Ich verstehe. Deine Mutter hat bei mir angerufen und ich habe mit deinen Eltern telefoniert. Sie erklärten mir Bruchteile. Doch ich verstehe." Bestätigt sie mir und ich fühle mich gleich etwas besser.

Es ist gut das sie mit meinen Eltern schon darüber geredet hat, denn alles nochmal zu erklären und erzählen und darüber den Kopfzerbrechen, schaffe ich kein zweites Mal.

Ich schaue mich in ihrem Zimmer um. Ich liebte es. Ich liebe ihren Zimmer irgendwie ich weiß selber nicht warum. Manche Ideen habe ich ihr mehr oder weniger auch geklaut hihi. Ihr Zimmer ist ziemlich groß. Die Wände sind weiß bis auf eine Seite, die ist Lila und somit auch ihre Lieblingsfarbe. Dazu hat sie die perfekte Bettwäsche und einen Teppich den sie einmal in Lila hat und einmal in weiß. Der ist echt schön warm und kuschelig. Es fühlt sich so an als würdest du auf weichem Sand laufen ohne das es gar versucht unter deine Nägel zu gehen oder du nicht voran kommst das es- ach, es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl.😍
Esma ließt auch gerne und ziemlich viel. Sie ist nicht der Typ Person der zu Weihnachten ein Buch bekommt und sie ein Schmollmund zieht sondern sie wäre sehr zufrieden mit dem. Es ist aber trotzdem nicht so das das einzige was sie kriegt ein Buch ist denn das wäre schon ziemlich schade sogar für Esma. Sie hat um die 60 Bücher und alle samt in einem schwarzen Bücherregal, vor ihrem Bett auf der Linken Seite.

Nachdem wir ein bisschen gequatscht haben vor allem über andere Dinge, beschloss ich duschen zu gehen. "Sag mal Esma, ich geh duschen falls es kein Problem ist." Frage ich sie deshalb so halb halb. "Klar. Natürlich. Aber danach rufst du bitte Zuhause an und erzählst wo du steckst okay?" "Tmm (okay/Türkisch) aber erst muss ich duschen. Ich lag auf einem fremden Bett." Ich halte mir nach diesem Satz sofort meine Hand vor dem Mund und klatsche mir mit der selben auf die Stirn. Den Teil hatte ich ihr noch gar nicht erzählt. Als ich zu ihr nach hinten sah, sehe ich wie sie sich ein Buch schnappt. Zum Glück hat sie das nicht gehört. Mit leisen aber flinken Schritten, verschwinde ich hinter der Badezimmertür.

Ich nahm meine Tasche die ich beim reinkommen auf dem Boden schmiss und hole meinen Zeug raus den ich brauche. Danach ging ich ins Badezimmer, zog mich aus und ging duschen.

Es fühlt sich so an als würde ich all mein Leid und Schmutz von mir abwaschen. Als ich fertig war zog ich mich wieder an. Ich betrachte mich in dem Wandspiegel im Badezimmer. Ich sehe nicht mehr das glückliche Mädchen das ich einmal war. Ich sehe nur noch Schmerz. Immer mehr Schmerz und mehr Schmerz. Man sagt mit dem Glück ist es wie mit dem Regen. Die einen bekommen entschieden zu viel ab die anderen so gut wie gar nichts. Momentan stehe ich draußen unter einem Dach, mit einem Regenschirm. So dass ich ja nicht nass werde. Ich hoffe dies ändert sich irgendwann, denn ich fühle mich kraftlos auch wenn ich versuche es nach draußen aus zu strahlen.

Ich verließ das Badezimmer und ging zu Esma ins Zimmer. Ich weiß das ihre Eltern sehr oft lange arbeiten. Wir haben schon 17 Uhr. Esma war nicht im Zimmer. Ich meine den Fernseher im Wohnzimmer hören zu können. Im Wohnzimmer angekommen sehe ich Esma Vampire Diaries gucken. Einer ihrer Lieblingsserien. Daher merkt sie auch gar nicht das ich da bin. Ich schnappe mir ein Kissen und bewerfe sie damit. "Man Bella du hast mich echt erschreckt!:D" Nach dem ich mich zu ihr gesetzt habe fängt sie gleich dieses unangenehme Gespräch das ich vermeiden wollte an. "Bella, vorhin meintest du das du in einem Fremden Bett lagst. Hast du da etwa geschlafen? Und wie bist du dahin gekommen?" Ohh. Das ist.. Ich mein.. Hmm. Es war mir irgendwie peinlich ihr zu erzählen das ich bei Mert geschlafen habe. "Es ist so.. also Esma du tickst nicht aus. Ichwarbeimert. ABER WARTE BEVOR DU AUSRASTEST! Ich bin im Park eingeschlafen, und ehe ich mich versah lag ich am nächsten Morgen bei ihm im Bett. Ich bin dann auch gleich aus seinem Haus gerannt sobald ich das merkte." Die Sache mit Mert nuschelte ich beabsichtigt in der Hoffnung das sie das nicht versteht aber wir sind nicht um sonst beste Freunde. "Was?! Wie bitte ? Du warst bei diesem Penner der dich als Nutte bezeichnet?! Was fällt dem eigentlich ein dich zu ihm zu tragen?? HAT ER DICH ETWA ANGEFASST?" Reagiert sie so wie ich gedacht habe. War ja klar das sie ausflipt. "Bist du Bescheuert? Natürlich nicht. Aber ich muss noch Zuhause anrufen Esma" Wechsel ich das Thema da ich echt keine Lust hatte darüber zu diskutieren.

Esma gab mir das Telefon und ich wähle schon die Nummer von Zuhause. Ich rief einmal an und da ging niemand ran. Also versuche ich es erneut und diesmal mit Erfolg.

*Telefonat*

Sergio: Esma??
Ich: Hallo? Ich bins Bella.
Sergio: Bevor ich die Stimme meiner kleinen Princesa vergesse.

Erkenne ich Sérgio's Stimme am anderen Hörer so wie er meine Stimme erkannte.

Sergio: Aber Ana hör mal. Wo bist du? Wieso meldest du dich nicht? Und wo warst du?! Anabella. Sowas geht nicht. Du hast es bereits einmal gemacht. Jetzt ein zweites mal. Und beim dritten mal setzten wir die Polizei an das geht nicht jedesmal man. Du bist die kleinste von uns dir kann alles mögliche noch passieren. Wo warst du?!

Stellt er mir die Frage noch einmal. Ich weiß das Sie sich Sorgen machen. Aber ich konnte sie einfach nicht mehr sehen. Mir wurde klar das er es ernst meint als er meinen vollen Namen verwendete. Anabella.

Ich: Ist gut Abi (Bruder). Ich weiß ich hätte mich melden sollen und sowas passiert nie wieder. Es- ich wollte euch keine Sorgen bereiten wollte einfach nur raus um euch aber auch mir es wenigstens für kurze Zeit leichter zu machen-
Sergio: Falscher Ansatz Ana. Das war dumm von dir und bereitet uns nur Stress! Ich verstehe das du raus gehen wolltest und dann bist du draußen, hast dich beruhigt und kommst wieder rein. Nicht wie du das 2 mal hinter einander getan hast.
Ich: Tmm(ok). Abi? Gibst du mir Mama?
Mama: Komm nach hause mein Kind. So habe ich dich nicht erzogen. Enttäusch mich bitte nicht. Du musst verstehen das Mama und Papa 'Bei dem Wort musste sie schlucken' in einer Diskussion waren und dann kannst du dich nicht einfach zwischen uns stellen. Komm nach Hause.

Es tat mir irgendwie weh wie sie mit mir sprach. Sie war die ruhe selbst aber es geht nicht um den Ton, sondern.. sondern um die Wortwahl.

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Du & Ich - Für Immer oder nie WiederWo Geschichten leben. Entdecke jetzt