Kapitel 1

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Kapitel 1: Der Umzug

Mia's P.O.V

Sonnenstrahlen kitzelten mir auf der Nase als ich langsam meine Augen aufschlug. Bei dem ganzen Stress von gestern hatte ich wohl vergessen meine Vorhänge zu zuziehen.
Meine Aufregung stieg als ich an die Geschehnisse von gestern dachte.
Meine Mutter hätte mich beinahe umgerannt als sie mir vor Freude tanzend mitteilte das ich die Wohnung, die ich umbedingt haben wollte letztendlich doch für mich gewonnen hatte.
Ich konnte mein Glück kaum fassen, zuerst bestand ich mein Studium mit einem ausgezeichneten Ergebnis und dann bekam ich obendrein auch noch meine Traumwohnung.
Konnte mein Leben besser werden? Oh nein!
Es war bereits perfekt.
Heute war es an der Zeit all meine restlichen Sachen zu packen um in mein neues Heim zu starten.
Ich dachte nochmal nach was ich gestern bereits eingepackt hatte, und was mir noch fehlte.
Föhn, Handtücher und neues Duschzeug.
Diese Dinge benötigte ich noch, doch die konnte ich auch auf den Weg zur Wohnung besorgen.
Ich stand also auf und ging noch immer etwas müde hinunter in die Küche. Dort kam mir bereits ein unwiderstehlicher Geruch entgegen.
Ich stellte glücklich fest das meine Mutter schon das ganze Frühstück aufgetischt hatte.
Mir lief das Wasser im Mund zusammen, dieses Essen sah einfach viel zu gut aus.
"Köstlich.",murrte ich mit vollem Mund meiner Mutter zu als ich die ersten Stücke in mich hineinstopfte. Ich war ziemlich verfressen wie man sah.
"Ich habe Herrn Feichtinger bescheid gegeben das du heute deine Schlüssel bei ihm abholst, er meinte das wäre perfekt er würde dich gleich zum Grillen mit deinen neuen Nachbarn einladen.",sie grinste weil sie wusste, dass ich das ungut fand, ich war ziemlich schüchtern neuen Leuten gegenüber.
Ich wusste bereits das dieser Abend genau so wie immer ablaufen würde wenn ich neue Leute kennenlernte. Ich saß da, redete kein Wort außer jemand fragte  etwas.
"Toll, kann ja nur peinlich werden.", ich lachte weil ich es mittlerweile schon gar nicht mehr peinlich fand, es war schon alltäglich für mich konnte man sagen.
Ich blickte auf die Uhr und bemerkte das es Zeit war zu gehen, in wenigen Minuten sollte der Wohntransporter ankommen und eine halbe Stunde später fuhr mein Zug.
"Mama? Würdest du mich zum Bahnhof fahren sobald der Wohntransporter beladen ist?", fragte ich sie und sah sie mit einem Hunde Blick an.
Ich konnte ihn zu gut und niemand konnte ihm wieder stehen.
"Mit dieser Frage hatte ich gerechnet, natürlich.",sie lachte, und ich liebte wie sie lachte denn ihre Mundwinkel zogen sich so hoch es nur ging und ihre Lippen umgaben beim lächeln kleinen Fältchen. Sie sah immer so wunderbar aus, so glücklich.
Ich stand also auf, holte meine Sachen und lud sie in den Transporter.
Seufzend wischte ich mir den Schweiß von meinen Händen als ich die letzte Kiste in den Transporter schob und die Türen verriegelte.
Eine große Tasche blieb mir über, ich hatte sie mir für die Zugfahrt bereitgestellt.
Nun war es soweit. Ich verließ den Ort an dem ich groß wurde, an dem ich seit 21Jahren lebte und hinterließ somit alle Erinnerungen die hier festsaßen.
Ich stieg zusammen mit meiner Mutter ins Auto, warf meine Tasche auf den Rücksitz und wir machten uns auf den Weg zum Bahnhof.
Viele Landschaften zogen an mir vorbei bevor wir endlich ankamen. Ich gurtete mich ab, griff nach hinten um mir meine Tasche nach vorne zu holen und stieg aus. "Ich melde mich sobald ich angekommen bin.", versicherte ich meiner Mutter und küsste sie auf die Stirn. Ich verlor die Sicht auf meine Mutter als ich hinter der Drehtür des Bahnhofes verschwand, ich war total aufgeregt.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis endlich das rollen eines Zuges zu hören war. Ich wartete ab bis der Zug vollkommen bewegungslos auf einer Stelle verharrte bevor ich einstieg.
Ruhig und gelassen schlenderte ich durch die Reihen und suchte meinen Platz und als ich ihn endlich fand ließ ich mich wie ein Stein in den gepolsterten Sessel fallen.
Ich kramte meine Kopfhörer aus der Tasche, startete mein Lieblingslied und sah aus dem Fenster.
Tschüss Wien, Hallo Köln!
Nach 2Stunden fahrt nickte ich ein.
Ich schlief seelenruhig bis mir jemand auf die Schulter tippte und ich hochschreckte.
Fahscheinkontrolleure.
"Hier, bitteschön.", ich hielt ihm mein gedrucktes Ticket und meinen Reisepass hin und wartete bis er mein Ticket entwertete.
"Dankeschön.",brummte der etwas kräftigere Mann und gab mir mein Ticket und den Reisepass zurück und schlenderte weiter durch die Reihen.
Ich war nun wach, es war unmöglich nochmals einzuschlafen. Der Bildschirm vor mir zeigte mir noch immer 6Stunden Zugfahrt an und ich seufzte.
"Ist der Platz noch frei?",brummte eine Stimme neben mir.
Ich sah zu der Person auf.
Rot-blondes Haar, markantes Gesicht, 3-Tagesbart und ziemlich schöne Augen.
"Klar.",sagte ich abweisend um ihm nicht wissen zu lassen das mir sein Aussehen gefiel.
Er saß bis zur Endstation neben mir und ich bemerkte im Augenwinkel das er mich immer wieder fraglich anstarrte.
Als der Zug in der Bahnstation in Köln anhielt wartete ich bis der Mann neben mir aufstand und nach draußen ging bevor ich ihm es nachahmte.
Doch plötzlich tauchte er vor meiner Nase auf grinste mich breit an.
"Möchtest du ein Foto? Ich hab gesehen wie du mich angestarrt hast als ich mich neben dich gesetzt habe. Na? Ein Foto für die #crimegang?",er war so enthusiastisch, doch ich verstand kein Wort von dem  was er mir sagte.
"Ähm tut mir leid, ich kenne dich nicht und ich habe keine Ahnung um was es hier geht, außerdem hab ich für sowas keine Zeit.", ich sah ihn an winkte ihm zu und verschwand dann zwischen der Menge.
Was zum Teufel sollte das?
Kopfschüttelnd winkte ich mir das nächste Taxi herbei und fuhr zu meiner neuen Wohnung.
Ich bezahlte bedankte mich mit einem lächeln beim Taxifahrer und stieg aus.
Hier war ich nun total verloren in dieser Großstadt.
Ich startete das Navi auf meinem Iphone und schleppte mich durch einige Gassen bevor ich endlich vor dem Gebäude stand in dem ich in Zukunft wohnen würde.
Es verschlug mir den Atem, es war viel Höher als ich gewohnt war.
Verwirrt suchte ich den Namen meines Vermieters.
Ich klingelte und wartete bis mir jemand durch die Sprechanlage antwortete.
"Hallo?",ertönte die raue Stimme die ich schon lange nicht mehr gehört hatte.
"Hallo! Hier ist Mia, ich würde gerne meinen Wohnungsschlüssel bei Ihnen abholen.", ich konnte meine Aufregung kaum verbergen.
"Klar, kommen Sie hoch.", antwortete mir der etwas ältere Herr.
Es ertönte ein Summen und ich drückte die Tür nach innen.
Das Stiegenhaus war riesig und wieder einmal war ich verdammt froh das dieses Haus einen Lift hatte.
Ich drückte den Knopf des Liftes und wartete bis sich die Türen öffneten.
Als ich aus dem Lift trat sah mir bereits das freundliche Gesicht des Herrn entgegen.
"Wie ich sehe sind Sie gut angekommen.",freundlich gab er mir seine Hand und ich ihm meine.
"Zum Glück haben wir Handys, sonst hätte ich mich bestimmt verlaufen.",lachend sah ich ihn an.
Er übergab mir meinen Schlüssel und erklärte mir nochmals einige Regeln die zu beachten waren.
"Und eines noch..es gibt hier einige Leute die es bevorzugen spät Abends noch laut zu sein, ich hoffe das stört Sie nicht besonders.",er sah etwas genervt aus als er dies ansprach doch mir machte das nichts aus ich war immerhin selbst eine kleine Nachteule.
"Meine Mutter meinte Sie hätten mich zum Grillen eingeladen.",sagte ich und blickte ihn an.
"Ach ja, fast vergessen! Das wäre morgen um 19:00Uhr im Innenhof, wir würden uns alle freuen dich begrüßen zu dürfen!",sagte er und lächelte mir zu.
"Ich werde da sein.",brummte ich etwas nachdenklich.
"Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß in Ihrem neuen Heim und wir sehen uns morgen!",verabschiedete er sich.
Ich bedankte mich, gab ihm zum Abschied nochmals meine Hand und verschwand dann wieder im Lift.
Glücklich betrachtete ich meinen Schlüssel und freute mich endlich ein neues Leben anzufangen.

Who are you? [Geschichte in Bearbeitung!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt