Kapitel 8

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Luke's Sicht:

"Kommt jetzt endlich!", ruft Arya durch die ganze Wohnung, "Und wer sagt immer; Immer muss man auf die Frauen warten? Jetzt seid ihr diejenigen auf die wir warten."

"Und wer fühlt sich in unserer WG wie zu Hause?", ruft Ian zurück, "Es ist ja auch nicht so, als würde Gin uns weglaufen."

"Ginny. Kein Alkoholgetränk.", murmle ich vor mich hin und bekomme dafür einen Seitenblick von Trixie zugeworfen. Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass wir jetzt zu dritt hier wohnen. (Man kann auch sagen zu viert. Arya quartiert sich hier praktisch selbst ein.)

10 Minuten später stehen wir unten beim Auto und Arya kommt in den Sinn, dass sie die Blumen vergessen hat. "Lass es sein Arya.", sagt Ian, "Wir kaufen einfach unterwegs ein neuen Straus." Doch wie sich herausstellt, sind wir zu dumm und finden keinen Blumenladen. Da ich aber einen guten Eindruck machen will, sage ich Ian, er soll zu meinen Eltern fahren. Dort angekommen gehe ich stinkfrech zum Blumenbeet meiner Mutter und pflücke mir einen Straus. Die andern lachen sich halb tot im Auto und ich weiß, dass es Ärger gibt, falls Mum je erfährt, wer es war.

Nach einer geschlagenen halben Stunde stehen wir im Krankenhaus vor Ginny's Zimmertür. Ginny's Mum wollte uns zuerst nicht reinlassen, doch Trixie überredet 'Grace'. Kein blassen Schimmer wieso sie sich kennen. Anscheinend lebten sie früher am selben Ort und Ginny habe oft mit Trixie gespielt. Nur, dass sie da noch 2 Jahre alt waren.

Als alles geklärt war, klopfte Ian zögerlich an die Tür und das gewünschte 'Herein' ertönt. Ian drückt die Tür auf und wir betreten nacheinander das Zimmer. Ginny sieht uns verwundert, verwirrt und leicht geschockt an.

Trixie's Sicht:

Wir haben das Zimmer betreten und schauen uns um. Hier drin ist es so hygienisch und so kahl. Gin sieht nicht sehr anders aus als Gestern, nur sehr müde.Weil ich nicht anders kann, gehe ich auf sie zu und umarme sie. Es fühlt sich an als kenne ich sie seit Ewigkeiten, als würde ich eine Schwester umarmen. Doch ich löse mich schnell von Gin als ich bemerke wie sie zusammenzuckt."Pass auf Trixie. Sie hat Schmerzen.", sagt Arya und tritt ans Bett.

"Wie geht es dir?", fragt Ian und stellt sich ans Fußende während Luke sich auf die linke Seite des Bettes stellt. "Gut. Mum übertreibt bestimmt. Was macht ihr eigentlich hier?", fragt uns Gin."Dich besuchen. Was sonst?", gebe ich lachend zurück. "Ja aber Wieso?", fragt Gin. Sie ist offensichtlich verwirrt.

Ich möchte gerade eine Antwort geben, doch Luke fällt mir ins Wort: "Du gehörst zu uns. Du hast gestern angenommen zu uns zugehören und so ist es auch. Dabei spielt es keine Rolle ob das seit Jahren oder erst seit gestern so ist."

"Und zudem kennt Trixie dich seid ihr Babys wart. Wusstest du das?", wirft Arya ein. "Nein, wusste ich nicht. Hab's wohl vergessen.", spaßt Gin. "Du kannst dich trösten, ich auch.", lache ich heraus.

Wir blieben ganze 4 Stunden bei Gin und sprachen über alles. Wie ihre Krankheit funktioniert und der all der andere Kram. Wie wir an ihren Blumenstrauß gekommen sind oder wie wir zu unserer Gruppe wurden. Am Schluss wusste Gin so viel Neues, dass sie sagte, ihr Kopf würde explodieren. Doch auch wir erfuhren viel über sie. Gin erklärte uns sogar wie sie Nahrung aufnimmt und demonstrierte uns das auch gleich noch. Sie gehört nun wirklich mit Haut und Haaren zu uns.Als wir gingen versprachen wir Gin jeden Tag vorbeizukommen und ihr Schulzeug mitbringen oder sonst was. Wir umarmten sie alle noch einmal vorsichtig und gingen dann.

Luke's Sicht:

Der Tag heute war wunderbar. Wir alle haben viel gelacht und Ginny sogar am lautesten.

Und ab heute kann ich es weder verdrängen noch leugnen; Ich habe mich bis über beide Ohren in Ginny verliebt.

Ginny's Sicht:

Der Tag heute war absolut genial. Zuerst dachte ich; 'Boden tu dich auf und verschling mich.' Doch ich änderte schnell meine Meinung. Ich habe gemerkt, dass ich hier wirklich Freunde gefunden habe.

Anscheinend auch gerade noch die verrücktesten der ganzen Welt. Denn ich habe noch nie gehört, dass jemand im Zeltlager, das selbst gebuddelte Klo in die Luft sprengt oder jemandem mitten in der Nacht die Haare abgeschnitten werden und jemand anderem die Schultasche randvoll mit pinker Malfarbe gefüllt wurde. Sie dachten sich immer die wohl besten Racheaktionen/Streiche aus. Auch ich habe viel über mich erzählt. Sie waren die ersten, welchen ich sagte, dass ich aus Rache einer blöden Tussi die Klamotten mit Juckpulver gefüllt habe und ihr roter Lidschatten mit Chilipulver vertauscht habe und dabei ungeschoren davongekommen bin. Sie waren auch die Ersten die wussten, dass ich meine verbluteten Klamotten immer auf meinem Balkon verbrenne.

Das Beste daran ist, sie lachten und lobten mich mit Witz. Sie akzeptieren mich wie ich bin. Bei ihnen muss ich mich nicht verstellen oder besser gesagt, fast nicht.

Vor Freude beginne ich zu Grinsen. Meine Eltern die mittlerweile das Zimmer betreten haben, beginnen vor Freude zu weinen und das erste Mal in meinem Leben seit meine Krankheit diagnostiziert wurde, habe ich kein schlechtes Gewissen mit dem was ich getan habe. Ich verspüre nur reine Freude.

(k)ein geplantes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt