(k)ein geplantes Leben

Kapitel 24

Erwacht bin ich auf der Landebahn in New York.

Jetzt sind wir auf dem direkten Weg ins Krankenhaus.Warum wir aber überhaupt hierhergekommen sind ist mir unklar.

 Also sehe ich Dad fragend an und er erklärt mir, dass Mum mich gegen meine Erlaubnis operieren lassen will und die New Yorker Ärzte in meinem Fall besser ausgebildet sind.Vor lauter Wut möchte ich davon stürmen, doch Izzy schaut mich an und sagt: "Das können sie gar nicht, du wirst also deinen Willen bekommen. Mach es doch bitte nicht schon schlimmer als es schon ist." Während Izzy das so sagt, fließen ihr die Tränen nur so übers Gesicht.

Sie haben also begriffen, dass ich bald sterben werde. Weil ich nicht weiß, was ich sagen soll, sage ich nichts. Ich schaue sie nur an.

23 Minuten später kommen wir an und die Ärzte stürmen auf uns zu. Doch Dad und Izzy stellen sich ihnen in den Weg, obwohl sie mich nicht verlieren wollen, stehen sie wie Arya, Ian, Trixie und auch Luke immer auf meiner Seite.

Also fragen die Ärzte mich: "Nein. Ich bleibe bei meiner Meinung. Keine Operation. Doch ich will meine Freunde sehen und ich brauche Stift und Papier. Sofort!"

Ich scheiss auf die bescheuerten Gesichter, wer weiß wie viel Zeit ich noch habe, also beginne ich so bald wie möglich.Nachdem ich mein Testament geschrieben habe, lasse ich die Besucher herein.

Zuerst kommen Mum, Dad und Izzy. Mum wollte ich erst nicht herein lassen. Doch so ein Mensch will ich nicht sein.Und ich muss mich korrigieren; Jetzt ist Mum gebrochen und dieses Mal hat sie begriffen, dass sie verloren hat.

Die drei stürmen auf mich zu und umarmen mich sanft, küssen meine Stirn und sagen mir wie sehr sie mich lieben. Nach etwa 3 Stunden habe ich die Möglichkeit mit Mum alleine zu sein und spreche mich mit ihr aus.

In den Filmen habe ich immer gelacht, wenn vor dem Tod wieder alle friedlich wurden. Doch ich begreife jetzt, wie es ist. Man möchte, wenn man stirbt, dass keiner ein schlechtes Gewissen hat, auch wenn es heißt etwas zu verzeihen, was man sonst nie tun würde. Schließlich bleibt Mum meine Mum und ich werde sie immer lieben - nur eben auf meine Weise.Also verabschiede ich mich von Mum und dann von Dad. Danach bitte ich Ian, Arya, Trixie, Luke und Izzy herein.

Und ich erzähle ihnen was ich geplant habe. Nur das dieser Plan funktionieren wird.Ich werde nicht hier sterben, das habe ich mir geschworen, also gehe ich zum Strand. Izzy muss Mum und Dad sowie alle anderen ablenken und Ian startet den Wage während die anderen drei mich zum Fenster raus und zum Auto bringen.

Izzy bekommt als Dank und Abschied mein Heft, welches ich für sie geschrieben habe und mein Testament liegt dort, wo man es nach meinem Tod findet.

Der Plan ist wasserfest.

Bevor wir starten nehme ich Izzy zu mir: "Iz! Hör mir gut zu. Ich weiß, dass alles muss unglaublich schwer für dich sein und ich verlange viel von dir. Doch du schaffst das und du wirst endlich, dass Leben bekommen, das du verdienst. Und du wirst es noch verstehen irgendwann. Sag Mum und Dad, dass das hier kein Verrat ist. Ich habe mich zwar verabschiedet, aber du bist die einzige die einen richtigen Abschied bekommst. Also bitte, vergiss nie; Ich liebe dich so sehr kleine Schwester, das werde ich immer. Egal wo ich dann seine Werde. Versprochen!"

Uns beiden laufen die Tränen herunter und als wir uns alle beruhigt haben und Ian das Startsignal gibt, geht es los.

***

Wir sind am Strand. An genau dem Strand, an dem wir unsere Freundschaft auf Immer und ewig besiegelt haben und nun werde ich hier sterben.

Wir liegen alle auf dem Rücken und Schauen zu den Sternen. Wir sagen nichts, wir halten uns einfach an den Händen und schauen hoch.

So wird es schön sein zu sterben und ich bemerke ich stehe kurz davor, ich spüre wie mein Herz langsamer wird, als Luke den Kopf zu mir dreht, in seinen Augen schimmern Tränen, das tun sie in allen und er flüstert mir leise zu: "Ich wollte nur, dass du weißt das ich dich schon immer geliebt habe und das werde ich auch immer." Seine Stimme bricht und ohne den Blick vom Himmel zu wenden, flüstere ich:

"Ich liebe dich mehr. Und irgendwann wirst du es verstehen und vielleicht daran denken, wenn deine Enkelkinder um dich herumtollen. Versprich mir das. Versprich es der Frau, die dich bis zu ihrem letzten Atemzug mit jeder Faser ihres Herzens geliebt hat."

Und ich spüre wie mein Herz aufhört zu schlagen.