Schweizer Reisebüro:
"Also ihr möchtet weiter nach Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Russland? In genau dieser Reihenfolge?", frage ich.
Ich wundere mich immer wieder, was für spezielle Wünsche die Leute haben.
Dieses Mal habe ich es mit fünf jungen Erwachsenen zutun und doch gehen alle noch zur Schule, haben sie mir erzählt.
Das Mädchen vor mir nickt leicht amüsiert."Und ihr wollt je 5 Tage dort verbringen?" Nun ergreift das Schwarzhaarige Mädchen - Ginny heißt sie - wieder das Wort: "Dabei übernachten wir in einem 5 Sterne Hotel, Essen dort aber nur am Morgen. Somit brauchen wir Beschäftigung für den ganzen Tag und eine Karte auf welcher die wichtigsten Orte verzeichnet sind." "Die Beschäftigungen sollten aber nicht zu anstrengend sein!", warf jemand aus dem Hintergrund ein. Während Ginny ihm einen genervten Blick zuwarf und mit den Augen rollt, lächle ich.
Ganz offensichtlich ist er bis über beide Ohren in sie verschossen und sie bemerkt es nicht oder möchte es auf jeden Fall nicht wahrhaben.Doch ich räuspre mich und straffe die Schulten, schließlich soll ich arbeiten und nicht plaudern. (Obwohl ich eh schon unbezahlte Überstunden mache, weil mein Chef ein Schwein ist. - Eigentlich sollte ich vor Gericht gehen.) Also frage ich sie weiter aus und nach 4 Stunden und etwa 25 Kaffees (über die Hälfte ich alleine) waren wir fertig.
Nun sitzen wir zusammen und sie erzählen mir, was sie alles erlebt haben, von ihren Abendteuer auf der Reise und wie sie abgehauen sind. Beinahe halte ich ihnen eine Predigt, dass man so was nicht macht, doch dafür habe ich zwischen meinen Lachanfällen gar keine Zeit.Schlussendlich verabschieden sie sich doch noch, weil ihr Hotel sonst schließt und als sie durch die Tür gehen, schaue ich ihnen noch eine Weile nach, bis sie nicht mehr zu sehen sind.
Irgendwie bin ich dich froh diese Überstunden gemacht zu haben. Es war etwas an das es sich lohnt, sich zu erinnern.
Ginny's Sicht:
Es ist unser zweitletzter Tag in der Schweiz.
Danach gehen wir mit dem Zug weiter nach Frankreich. Bis jetzt hat es mir hier am besten gefallen. Es ist so klein aber bei weitem nicht so schmutzig uns so chaotisch wie Zuhause. Hier geht es mir gut, auf jedem Fall so gut wie es einem geht, wenn man am Sterben ist.
Dennoch gehören diese Momente zu den schönsten in meinem Leben. An den Abenden, wenn wir alle gemeinsam in einem unserer Zimmer hocken und einfach nur Quatsch machen uns die Fotos vom Tag ansehen und den anderen auslachen, weil er darauf unvorteilhaft aussieht.
Doch es bleibt mir vergönnt in der Vergangenheit zu schwelgen. Ich muss an die Zukunft denken, dass ich bald tot sein werde. Zuerst wollte ich alles was an mich erinnert, zerstören. Doch ich habe bemerkt, dass sie mich nicht vergessen werden, weil sie es nicht wollen und weil Ian, der wohl größte Volldepp, sich unser Freundschaftssymbol auf den Oberarm tätowieren lassen hat und die andern es ihm nachgemacht haben. Und genau, weil ich es begriffen habe, möchte ich ihnen alles schenken. Jeder den ich geliebt habe, wird etwas von mir bekommen, egal wie viel.
Nun von meinen Gedanken angetrieben, bemerke ich gar nicht, dass Arya stehen geblieben ist und laufe volle Kanne direkt in sie hinein. Fragend sehe ich sie an, doch sie alle reagierten blitzschnell und schoben mich in den Hintergrund.Ich verstand es einfach nicht bis ich die Stimme meiner Mutter hörte.
Sie klang ganz ruhig, nicht wie erwartet wutentbrannt: "Ginny. Schätzchen, komm zu mir. Wir gehen nach Hause." "Doch Mum's ruhige Stimme beruhigte mich nicht! Ich war fuchsteufelswild.
Ich stieß meine Freunde so sanft wie möglich zu Seite und schritt auf meine Mutter zu. Sie lächelt, glaubt sie habe gewonnen, doch ich bleibe vor ihr stehen und schreie sie an: "Du Miststück! Ich dachte du liebst mich und lässt mich mein Leben so leben, wie ich will. Aber Nein! DU LÄSST MICH NIE IN RUHE!! DU BESTIMMST ÜBER MICH UND WILLST DAS ALLES NACH DEINER NASE TANZT!! HAST DU SCHON MAL ÜBERLEGT, WAS ICH WILL!!" Ich schreie noch eine Ewigkeit weiter, sage ihr wie sehr ich sie hasse und blicke ihr dabei ins Gesicht.
Sie ist gebrochen, doch ich weiß ich habe dennoch verloren, sie wird mich versuchen mitzunehmen. Also renne ich hoch in mein Hotelzimmer und ignoriere die Leute um mich herum. Die andern folgen mir während Arya sich schützend vor mir aufbaut.Auch sie wissen, dass wir verlieren, doch für mich versuchen sie dennoch den Kampf auszufechten.Als ich zur Tür hinaustrete wartet dort meine Mutter, doch jetzt ist die Polizei da und hält Luke, Ian und Trixie fest. Dabei bedeuten sie Arya ihre Verteidigung aufzugeben und beiseitezutreten, was sie auch tut, nachdem ich es ihr zugeflüstert habe.
Ärger bis zu einem Grat konnte ich ihr zumuten aber Ärger mit der Polizei wollte ich ihnen nicht antuen. Meine Mutter tritt auf mich zu und nimmt mir die Tasche weg. Ich lasse sie gewähren, doch mit meiner nächsten Reaktion hat niemand gerechnet.
Ich schubste meine Mutter beiseite, kämpfe mich aus dem Griff der Polizisten und stürme die Treppe herunter und laufe auf die Straße. Nur habe ich einmal nicht daran gedacht, dass mein Körper ein Krüppel ist und falle mitten auf dem Gehweg zu Boden.
So viel zu einem Geplanten Leben.
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(k)ein geplantes Leben
عاطفيةDer Sinn des Lebens? Viele würden sagen Liebe, Freunde, das Leben selbst, die Familie stolz machen, erfolgreich zu sein, der Genuss und die Freude. Meine Meinung zu dem Scheiss; Das Leben hat keinen Sinn, es zerstört die Menschen die man liebt...