London:
Meine Güte muss man hier immer so lange anstehen und überall diese Jugendlichen.
Ist ja nicht mehr auszuhalten. Da küssen sich zwei und drei machen wie verrückt Selfies während die Restlichen fünf lauthals lachen. "Entschuldigen sie bitte Ma'am.", einer dieser unverschämten Jugendlichen ist nun tatsächlich zu mir gekommen und spricht mich auch noch an. (Obwohl er ja verboten gut aussieht und anscheinend, doch noch weiß wie man eine alte Dame behandelt.), "Es tut mir leid falls ich sie störe, doch ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn sie ein Foto von mir und meinen Freunden machen."
Ich lasse mir reichlich Zeit beim Überlegen, schließlich bin ich hier um die Aussicht zu genießen und möchte gerade sagen er soll doch gefälligst einen anderen fragen, als ich noch einmal einen Blick auf seine Freunde werfe.
Sie sind gar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Sie lieben sich, dass sieht man sofort, wenn man sich die Mühe macht richtig hinzusehen. Sie sind eher eine Familie, die immer füreinander da sind. Die einen stützt, emotional und körperlich.Da beginne ich mich zu schämen, nur weil ich nicht sehr begeistert bin von Jugendlichen, sind sicher nicht alle gleich.Beschämt schaue ich dem jungen Mann ins Gesicht und nehme die Kamera in die Hand, welche er mir zögernd entgegen hält.
Der Jüngling rennt zurück zur Gruppe und sie stellen sich hin. Das große, dünne Mädchen in der Mitte, der sportliche, große Junge beschützend dahinter und den Arm um den Jungen gelegt welcher mich gefragt hatte, das große, sportliche Mädchen an den Sportler gekuschelt und das zierliche Mädchen, welches so aussieht als möchte es alle umarmen rechts daneben. Und auch wenn sie alle so unterschiedlich sind, sind sie auch alle so gleich, denn ihnen ist die Liebe zueinander und die Freunde nur so ins Gesicht gemeißelt.
Und ich fühle mich geehrt, diesen Moment festhalten zu dürfen.
Deutschland:
"Aaaaaaaaaaaah!!!!", kreischt ein Mädchen hinter mir ins Ohr. Doch gleich danach schallt mir noch ein Lachen ins Ohr. So gut wie es eben geht drehe ich mich auf der Achterbahn um und sehe drei Mädchen und ein Junge hinter mir, die alle die Arme hochgerissen haben.
Ich bewundere sie dafür. Ich habe zwar keine Höhenangst, doch lebensmüde bin ich auch nicht. (Obwohl mir mein Freund immer wieder sagt, mir würde nichts passieren...) Nachdem die Bahn zum Stillstand gekommen ist, torkle ich hinaus. Das zurückblicken ist mir anscheinend nicht gerade gut gekommen. Thomas bemerkt, dass mir nicht wohl ist und führt mich zu einer Bank. Ich murmele noch ein 'Danke Schatz' bin dann aber auch still.
Etwa eine halbe Minute später kommen die vier vorhin aus der Bahn zu uns auf die Bank, nur das sie noch von jemanden begleitet werden. Das Schwarzhaarige Mädchen wird dabei von dem neuen Jungen gestützt. Anscheinend ist auch ihr schlecht geworden. Thomas bemerkt es ebenfalls und macht dem Mädchen platzt und sagt zu ihr: "Nimm den Kopf zwischen die Knie, das hilft." Doch sie schaut in nur verständnislos an und da bemerken wir, wie die anderen leise auf Englisch flüstern. Ausländer also. Thomas wiederholt sich, doch dieses Mal auf Englisch und die Mädchen schenken ihm ein freundliches Lächeln.
Wir bleiben noch eine Weile sitzen und stehen dann auf, da es mir wieder gut geht. Das Mädchen neben mir sieht jedoch immer noch sehr blass aus und gerade als ich ein freundliches „gute Besserung" und „Tschüss" sagen will, krümmt sie sich zusammen und erbrach sich auf dem Boden.
Die Arme. Also packe ich schnell mein Taschentuch aus und reiche es ihr. Als sie ein „Danke" flüstern will, erbrach sie sich noch einmal.Als sie sich schlussendlich ausgekotzt hatte, drehen sie sich um und geben mir das Taschentuch zurück, da es aus Stoff besteht und entschuldigen sich dafür, es ruiniert zu haben, danach gehen sie.
Doch ich bleibe verwirrt stehen. Erbrochenes konnte man leicht abwaschen, ich verstand also nicht warum es ruiniert sein sollte. Auch Thomas weiß nicht weiter und faltet es deshalb auseinander. Was wir dort entdecken schockt uns beide.
Es ist Blut.
Grace's Sicht:
Irgendetwas stimmt mit Ginny nicht, das spüre ich.
Ich versuche nun schon seit 13 Tagen 7 Stunden und etwa 28 Minuten herauszufinden wo sie ist.
Mache mir logischer Weise auch schon so lange unglaubliche Sorgen, doch jetzt stimmt einfach etwas nicht mit ihr.Dabei ist es zum verrückt werden, ich weiß was sie vorhat und doch weiß ich nicht wo sie ist.
Ich wollt die Polizei um Hilfe rufen, doch die weigert sich Ginny zu suchen, weil sie dagegen ist, was sie leider ausdrücklich in ihrem Brief erwähnt hat und da sie volljährig ist und gegen kein Gesetzt verstoßen hat, hilft mir auch sonst keiner. Auch Leo und Isabelle weigern sich mir zu helfen, da sie wollen, dass Ginny glücklich ist. (Als würde ich das nicht wollen.)
Das einzige was ich machen konnte, ist eine Facebook Anfrage, wer sie gesehen hat und darauf warten das die Polizei Hinweise über Trixie findet. Denn sie hat die Einzigen Eltern, welche mich unterstützen und ihr Kind suchen lassen (Da sie die Schule schwänzt - Ginny hat keine Schulplicht). Doch auch das erweist sich als schwierig da Trixie nichts bezahlt hat und alle Tickets über Ginny gehen.
Doch es ist mir egal. Ich werde nicht aufgeben. Auch wenn ich die Wüste durchqueren muss, den Everest besteigen und die Meere durchwühlen muss. Ich werde meine Tochter nicht aufgeben. Auch wenn sie der Meinung ist, dass richtige zutuen.Ich schrecke dennoch von meinen Recherchen auf, als das Telefon klingelt.
Es ist Trixie's Mum. Wir haben sie.
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(k)ein geplantes Leben
RomanceDer Sinn des Lebens? Viele würden sagen Liebe, Freunde, das Leben selbst, die Familie stolz machen, erfolgreich zu sein, der Genuss und die Freude. Meine Meinung zu dem Scheiss; Das Leben hat keinen Sinn, es zerstört die Menschen die man liebt...