Kapitel 4

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Grace's Sicht:

Langsam komme ich ihn den Stress. Ich habe noch zehn Minuten, um Ginny von der Schule abzuholen aber stehe im Stau. Blödes Manhattan.Der ganze Tag war schrecklich.

Es begann damit das Ginny und Isabelle sich heute Morgen gestritten haben oder besser gesagt Isabelle hat Ginny die Schuld darangegeben, dass wir schon wieder umziehen mussten während Ginny nur dagestanden hat. Die nächste Katastrophe, ich fand das richtige Einkaufscenter nicht. Die Folge; verspätetes Mittagessen, was zu einem gestressten Ehemann führte und so ging es weiter. Ich fand die Dinge nicht, machte sie falsch oder vergaß sie komplett.

Wenigsten hoffe ich, Ginny hatte einen schönen Tag. Das ist das wichtigste.

Als ich nun endlich in der Schule ankam erwartete mich Ginny lachend auf dem Parkplatz mit vier weiteren Personen. Das schönste Bild, das ich je gesehen habe.Ginny verabschiedet sich von dem anderen und steigt ins Auto.

Als sie sich angeschnallt hat, frage ich sie wies in der Schule lief."Ok.", ist die Antwort. "Nicht mehr?", frage ich erstaunt. "Was soll schon gewesen sein?", werde ich angeschnauzt. "Sorry, Mum. War nicht so gemeint. Was hast du heute gemacht?" "Ach Spätzchen das willst du gar nicht wissen.", seufze ich.

Ich schaue wieder auf die Straße und überlege mir ein Gesprächsthema, um sie aus ihrem Loch zu locken, doch ein Blick auf Ginny und ich wusste, dass sie in ihrem Loch bleiben will. Somit gebe ich es auf, nerven möchte ich sie nicht. Der Rest der Fahrt verläuft still.

Ginny's Sicht:

Ich wusste, dass Mum traurig ist, weil ich sie einfach weggestoßen habe, aber ich konnte jetzt nicht mit ihr sprechen, ohne in Tränen auszubrechen oder sie anzulügen. Um beides zu verhindern, verschränke ich die Arme vor der Brust und schaue aus dem Fenster. Der Rest der Fahrt verläuft still.

Doch ich mache mir Gedanken, wie ich Mum auf den Moment vorbereiten kann, an dem ich nicht mehr hier bin. Ich überlege auch wie ich Arya, Ian, Trixie und vor allem Luke vor Trauer bewahren kann. Sie kennen mich erst ab heute, aber sie mochten mich und ich sie, das ist auch der Grund, warum ich so verschlossen bin. Ich habe schon wieder Mist gebaut. Noch mehr Menschen, die traurig sein werden, wenn ich nicht mehr da bin.

Mein Fazit darum: Das Leben ist scheiße!

Isabelle's Sicht:

Als Mum und Gin endlich da sind, sterbe ich fast vor Hunger. Ich hätte mir gerne etwas gekocht aber ich und Dad sind miserable Köche. Mum kochte mittelmäßig. Die Einzige, die gut kochen kann, ist Gin. Als wir noch jünger waren und nicht so verstritten, hatte Gin oft für mich gekocht. Es war wunderbar.Aber nun stritten Gin und ich uns nur noch. Ich liebe sie, ich hasse sie nicht. Ich weiß auch, wie schwer ihr Leben ist, aber wenn man seit seinem 3. Lebensjahr vernachlässigt wird, ist man verzweifelt.Dann hat sie auch noch eine Lebensrettende OP ausgeschlagen, nur um mehr Aufmerksamkeit zubekommen. Dafür hätte sie nur gesund werden müssen und ich wäre wieder beachtet worden und das wichtigste, wir hätten uns wieder so gut verstanden wie früher.

Leo's Sicht:

Isabelle hat gerade denn Tisch gedeckt, als Ginny und Grace zur Tür hereinkommen. Die Stimmung ändert sich schlagartig, Isabelles Mimik versteinert sich und die Temperatur scheint um 10 Grad zu fallen.Dafür hatte ich vorher mir extra viel Zeit genommen, um mit Isabelle etwas zu machen. Ich weiß, dass sie sich benachteiligt fühlt, aber sie versteht nicht, dass wir ihrer Schwester noch eine schöne letzte Zeit bereiten wollen und anstatt uns dabei zu helfen, kämpft sie mit allen Mitteln dagegen.

Um für Ruhe zu sorgen, gehe ich auf Grace zu und gib ihr einen Kuss, welchen sie erwidert aber nur halbherzig. Sie ist in Gedanken wo anders.Also gehe ich zum Tisch setzte mich und deute Isabelle, es mir gleichzutun.

Grace geht währenddessen in die Küche und Ginny setzt sich zu uns. Ginny murmelt ein leises Hallo und versucht Isabelle anzulächeln. Es blieb still, bis Ginny fragt: "Wie liefs in der Schule Izzy?" "Denks dir doch aus", kommt es zurückgefaucht. "Isabelle!", sage ich drohend. Sie weiß haargenau, dass ich es nicht dulde wie sie auf ihrer Schwester herumhackte. Sie schnaubt und schenkt mir einen mörderischen Blick, sagt dann aber doch noch etwas: "Gut. Nur, dass ich diese Stadt hasse und wir nur wegen dir hier sind, dass ich mir schon wieder neue Freunde suchen muss, weil du so unglaublich dumm und Mittelpunktsüchtig bist." "Das reicht Isabelle!", schrei ich sie an.Beide schauen mich geschockt an. Auch Grace kommt aus der Küche umzusehen, was los ist. Ich hatte noch nie in meinem Leben eines meiner Kinder angeschrien, noch nie.

Ginny's Sicht:

Mir stehen Tränen in den Augen. Dad hatte uns noch nie angeschrien und jetzt nur wegen mir. Damit man meine Tränen nicht sieht, stehe ich auf und mache mein Abendessen bereit (eine grünliche Paste, welche durch eine Nadel in meinen Bauch geführt wird). In der Küche beginnt der blanke Terror. Mum schreit Dad an, weil er geschrien hatte und Dad stellt Izzy zur Rede, warum sie so 'gemein' war, Izzy murmelt eine Verteidigung vor sich hin, welche gar nicht gehört werden sollte.

Doch ich verstand jedes Wort: "Ich sage nur die Wahrheit. Ihr ignoriert mich auch vollkommen nur weil Ginny Aufmerksamkeit will. Nur darum hat sie ihre Medikamente abgesetzt, sonst wäre sie ja gesund und bräuchte keine Aufmerksamkeit mehr."

Die Worte hallen durch meinen Kopf. Ich stehe da wie geschockt, ich kann mich nicht bewegen.Izzy versteht das komplett falsch. Ich habe die Medikamente abgesetzt, damit Izzy bald ein Einzelkind ist und die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Ich mache das doch nur für sie.Jetzt weiß ich, warum Izzy so sauer auf mich ist und da kommt mir eine Idee. Meine Starre löst sich auf und ich bewege mich langsam auf den Messerblock zu.

Wenn ich jetzt sterbe, belästige ich niemand mehr. Ich werde keine weiteren Menschen mehr verletzten. Mit diesem Gedanken nehme ich das Fleischmesser aus dem Block und bewege es mit der Spitze auf meinem Bauch zu. Ich ziehe es nach oben um es mit aller Kraft in meinen Bauch zu rammen.

Isabelle's Sicht:

Ich sitze am Tisch und werde schon wieder ignoriert obwohl es um mich geht! Es reicht!

Ich stehe auf und gehe und sie bemerken es noch nicht einmal. Ich will in mein Zimmer stürmen, um in einer vertrauten Umgebung zu sein (obwohl, vertraut ist es ja nicht, wenn man erst seit 2. Tagen mit dem Umzug fertig ist). Auf jeden Fall renne ich an der Küche vorbei, bleibe aber abrupt stehen.

Ich sehe wie Gin langsam auf den Messerblock zugeht. Ich ahne böses. Sie zieht das Fleischmesser raus. Es ist lang und sehr scharf und ich sehe wie sehr ihre Hand zittert und in diesem Moment begreife ich, dass sie nicht kocht, sondern sich umbringen will.Eigentlich könnte ich sie jetzt eiskalt sterben lassen und ich wäre mein größtes Problem los. Doch ich liebe meine Schwester und ich möchte sie und Aufmerksamkeit. Und in diesem Moment als ich das begriff flüsterte ich: "Nein, Gin. Tu das nicht."Ihr Kopf drehte sich ruckartig in meine Richtung und dann erstarrte sie. Die Augen vor Schreck und Kummer weit aufgerissen.

(k)ein geplantes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt