Kapitel 17

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Leo's Sicht:

Ich schaue Ginny an und frage mich noch einmal, warum ich das hier überhaupt mache. Ginny hat sich mir anvertraut und ich weiß wie schwer es im Moment für sie ist und doch fahre ich jetzt gerade auf den Parkplatz der Selbsthilfegruppe.Ich schalte den Motor aus und warte bis Ginny aussteigt.

Doch sie stellt sich quer. "Bitte Dad! Bitte! Tu' mir das nicht an!", fleht Ginny mich an. "Du weißt doch Mäuschen, dass man gegen Mum keine Chance hat.", erwidere ich, doch werde unterbrochen: "Du hast es ja nicht mal richtig versucht." "Also bitte! Das letzte Mal habe ich so getan als wärst du gegangen obwohl du stur im Auto geblieben bist und ich kann nichts dafür das deine Mutter sich persönlich beim Kursleiter informiert, wie es gegangen war." Ich wollte eigentlich gar nicht so ausrufen, doch Ginny versucht ja gar nicht mich zu verstehen. Ich möchte ihr ja helfen, doch gebe ich ihr ihren Willen, bekomme ich riesigen Ärger mit Grace. Das will ich unbedingt vermeiden, da es ihr eh schon schlecht geht, weil Ginny nicht mehr lange bei uns bleibt.

Ich versuche noch einmal einen Versuch zu starten und drehe mich zu Ginny um, doch diese packt schon ihre Sachen zusammen und wirft mir einen bösen Blick zu: "In dem Fall bist du nicht besser als Mum!" Sie steigt aus und schlägt die Türe mit ganzer Kraft zu und bleibt kurz stocksteif im Regen stehen und wirft mir einen missbilligen Blick zu - bevor sie sich umdreht und wütend auf das Gebäude zumarschiert.

Und nochmals frage ich mich, warum ich das hier getan habe.

Ginny's Sicht:

Zum wohl tausendsten Mal frage ich mich jetzt, warum Dad mir das nur antut.

Ohne ihm auch nur einen weiteren Blick zu würdigen, drehe ich mich abrupt um und marschiere durch den Regen.Beim Eingang angekommen bin ich patschnass und hinterlasse eine nasse Spur durchs ganze Gebäude.Im Kurszimmer angekommen, bin ich fünf Minuten zu spät und werde dennoch freundlich begrüßt.Ich setzte mich auf den Stuhl, den sie mir anbieten und bleibe dort den Rest der Stunde teilnahmelos sitzen.

Trixie's Sicht:

Die Tage vergehen. Gin kommt mit jedem Tag trauriger und Zombiemässiger in die Schule. Mit uns spricht sie noch, doch jeder andere wird ignoriert. Sogar die Lehrer. Langsam mache ich mir wirklich große Sorgen. Deshalb versuchen Ian, Luke, Arya und ich uns irgendetwas einfallen zulassen, dass sie wieder aufheitert. Doch bisher hat nichts funktioniert.

"Arya. Arya! Aaarrryyya!! Olivia verdammt noch mal!!!", rufe ich nun mittlerweile und versuche die neugierigen Blicke zu ignorieren. "Was?", erwidert Arya erstaunt (sie ist wohl wieder in Gedanken), "Entschuldigung. Ich habe nur an Gin gedacht. Ich glaube, wenn sie noch einmal an solch ein Selbsthilfetreffen muss, verliert sie den Verstand." "Ich habe an das Gleiche gedacht. Schon neue Vorschläge?", ich klinge verzweifelt. "Nein. Sonst hätte ich es dir gesagt. Aber komm jetzt, wenn wir Gin ein neues Buch schenken wollen, sollten wir mal den Laden wechseln.", lenkt Arya ein.

Ginny's Sicht:

Schon wieder fährt Dad mich auf den Parkplatz. Doch ich habe es aufgegeben. Ohne ein Wort steige ich aus dem Auto und laufe davon.

Während dem Laufen packe ich mein Buch zusammen, welches ich von Arya und Trixie bekommen habe. Wahrscheinlich kaufen sie mir jetzt gerade schon wieder ein Neues. Doch ich finde es schön.

Der Haken ist, dass sie so viel Geld für mich ausgeben. Das ist blöd. Doch in meinem Testament, vererbe ich ihnen sowieso alle meine Bücher. So bekommen sie die Bücher wenigsten zurück.

In dem Moment, wo ich mich auf meinen Stuhl setzte, beginnt Jia auch schon mit der Begrüßung. (Was übrigens der Horror ist, da ihre Stimme unglaublich schrill ist und sie nur so Geschwulst redet)Und da ich das Gefühl habe, dass ich wegen diesen Treffen noch den Verstand verlieren werde, ist das der richtige Zeitpunkt, sich wie üblich, meinen Gedanken zu widmen.

Ich überlege gerade was ich Ian und Izzy verebben soll, als mir ein unglaublich unrealistischer und doch phänomenaler Gedanke kommt. Fast unmöglich zu schaffen - doch mit den richtigen Freunden - meine Chance auf eine schöne, letzte Zeit.

(k)ein geplantes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt