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Am nächsten Tag weckte mich Ryder.

"Was ist?", murmelte ich in mein Kissen, während er sanft an meiner Schulter rüttelte.

"Aufwachen, Schlafmütze, es ist schon 7 Uhr und du willst heute doch noch in die Schule, oder?"

"Hmpf", machte ich in mein Kissen, was Ryder wohl als Bestätigung nahm, sich auf mein Bett setzen zu dürfen.

"Komm schon", ertönte es in voller Lautstärke nah an meinem Ohr.

"Mann, Ryder!", brüllte ich und hob meinen Kopf aus den Kissen, um Angesprochenen müde anzublinzelnd.

Er war schon angezogen und wirkte ungemein selbstzufrieden. Warum auch immer!

Moment mal, 7 Uhr? So lang schlief ich doch sonst nie!

Dienstage waren ganz offiziell doof.

"Ich will nicht aufstehen", seufzte ich.

Ryder grinste diabolisch und plötzlich befand ich mich in der Luft.

Erschrocken japste ich: "Hey!". Meine Arme umklammerten ihn schon längst.

"Na? Willst du jetzt vielleicht?", wollte er belustigt wissen.

Ich seufzte leise.

Sein Grinsen wurde breiter, dann trug er mich in mein Badezimmer.

"Was wird das?", wollte ich misstrauisch wissen.

Er sah kurz zur Dusche, aber als ich zu zappeln und zu kreischen begann, setzte er mich ab.

"Woah! Ist ja schon gut! Aber mach dich fertig, ja?", gab er lachend von sich.

Ich nickte und schob ihn bestimmt aus meinem Bad, um mich fertig zu machen.

Etwa 10 Minuten später stand ich angezogen und frisch geduscht vor Ryder in der Küche.

"Was willst du essen?", erkundigte er sich.

"Nichts", gab ich ein wenig perplex zurück.

"Wie, nichts?" Irritiert sah Ryder mich an.

Ich zuckte die Schultern. "Ich hab keinen Hunger."

Ryder starrte mich kurz an, dann drückte er mich auf einen Stuhl und verschwand aus der Küche.

"Ryder?" Verwundert sah ich ihm nach.

Nach wenigen Minuten kam er mit einer Eispackung in der Hand zurück. Meine Augen leuchteten gerade wahrscheinlich wie die verdammten Polarlichter.

"Ist das für mich?", erkundigte ich mich neugierig.

Ryder nickte, stellte die Eispackung vor mich und besorgte mir einen Löffel.

"Und aufessen!", befahl er mir.

Ich grinste ihn an und tat, was er verlangte, obwohl ich ihn unter normalen Umständen zum Mond gekickt hatte, weil er mir Befehle gab. Aber, heilige Hölle! Es war Eis!

Während ich also dabei war, ungefähr eine Tonne Eis in mich hineinzuschaufeln, trank Ryder wieder seinen verdammten Kaffe und es juckte mir nicht wenig in den Fingern, ihn den aus den Händen zu schlagen.

Einfach nur so! War wahrscheinlich der viele Zucker.

"Ryder?" Vermutlich klang ich mit vollem Mund etwas undeutlich, aber er sah mich sofort an.

"Was gibt's?"

Bevor ich dann allerdings fortfahren konnte, hatte er sich schon vorgebeugt.

Ich hörte abrupt auf zu kauen. Kann man Eis überhaupt kauen? Na egal, ich tat's jedenfalls. Auf jeden Fall sah ich ihm wie hynotisiert in die Augen.

Eine ganze Weile befand sich sein Gesicht so nah an meinem und ich konnte seinen Atem an meinen Lippen spüren.

Als ich schon der Meinung war, dass gar nichts mehr passieren würde, erhielt ich schon meinen zweiten Kuss.

Dieser war anders als der erste. Wahrscheinlich, weil mein Mund immer noch voller Eis war.

Er schmeckte jedenfalls nach Kaffee - was ich schon ein bisschen eklig fand - aber ich genoss diesen Kuss mehr als den ersten.

Weil ich nicht mehr so völlig überrumpelt war, nehme ich mal an.

best wishes, ZaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt