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Mein Mund war staubtrocken, als Sergio die Waffe auf mich richtete.

Da stob plötzlich ein Schwarm Vögel aus dem Wald. Sofort schien mein Verstand wieder einzusetzen.

Irgendwie musste ich verhindern, dass er mich erschoss.

Hinter mir war nur die Straße zu mir nach Hause, aber hinter Sergio ging es in die Stadt.

Ich musste also an ihm vorbei.

Nur ... wie sollte ich das bitte schaffen?

In dem Moment, in dem sich meine Muskeln anspannten, hörte ich plötzlich das Geräusch eines Motors.

Sergio wandte verwundert den Blick von mir ab und das nutzte ich aus, um sofort loszurennen.

Natürlich so leise wie möglich.

Was aber ganz ehrlich nicht so einfach war, wenn man durch den Wald rannte.

Erst nach ein paar Minuten hörte ich ihn brüllen.

Irgendetwas. Es klang verzerrt. Ich konnte es nicht verstehen.

Blut rauschte durch meine Ohren. Adrenalin pumpte durch meinen Körper.

Da hörte ich es hinter mir knallen.

Erschrocken schlug ich einen Haken und rannte sogar noch schneller.

In ungefähr die Richtung der Stadt natürlich.

Meine Beine bewegten sich wie von selbst.

Ich bekam immer schlechter Luft und sogar Seitenstechen, aber all das registrierte ich kam.

In mir herrschte nur der Gedanke, dass ich sterben würde, wenn ich ihm nicht entkommen konnte.

Etwas flog an mir vorbei.

Als ich einen Blick nach hinten wagte, sah ich, dass Sergio mit auf mich gerichtete Pistole rannte.

Schnell sah ich wieder nach vorne und schlug wieder eine andere Richtung ein.

Dieses Mal in Richtung der Straße. Im Wald war es einfach zu schwer zu rennen und er konnte auch aus einiger Entfernung noch schießen, wenn ich in ein Feld aus Klettpflanzen geriet.

Blut wurde in schnellen Stößen durch meinen Körper gepumpt, trotzdem spürte ich, dass ich dieses Tempo nicht mehr so lange durchhalten konnte.

Verdammt!

Ich wollte nicht sterben!

Verzweiflung breitete sich in mir aus und zu meinem Entsetzten musste ich feststellen, dass Tränen sich aus meinen Augen stehlen wollten.

Verdammte Scheiße noch eins!

Plötzlich meinte ich, Polizeisirenen gehört zu haben.

War das möglich ... ?

Ja, definitiv. Ich rannte noch schneller.

Wieder schoss Sergio hinter mir.

Etwas streifte mich am Arm.

Ich ignorierte es.

Gleich! Da! Die Straße!

Im selben Moment, in dem ich auf die Straße sprang, sah ich die Polizeiautos vor mir.

Die Fahrer schienen mich zu sehen und bremsten.

Trotzdem sah ich sie in meinem Kopf weiter auf mich zurasen und war plötzlich wie erstarrt.

Ein erneuerter Knall brachte mich zurück in die Wirklichkeit.

Aber erst als Polizisten aus dem Auto sprangen und sich auf Sergio stürzten, der mir hinterhergeranmte war, sah ich aus den Augenwinkeln Blut auf der Straße.

Verwirrt sah ich an mir herunter.

Dann weiteten sich meine Augen.

An meinem Oberschenkel breitete sich beunruhigend schnell Blut aus.

Da vernahm ich auch einen leichten Schmerz am Oberarm.

Als ich die offene Wunde sah, begann sich plötzlich alles um mich herum zu drehen und ich fiel einfach so, mir nichts, dir nichts, in Ohnmacht.

best wishes, ZaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt