"Und weiter?", wollte ich gespannt wissen.
Ryder zuckte die Schulter. "Mein Erzeuger hatte auf jeden Fall jemand unschuldigen hinter Gitter gebracht."
Tief seufzte er. "Der Bruder meinte, sich an meinem Erzeuger rächen zu müssen."
Ich ließ ihn nicht aus den Augen. "Wenn du es nicht erzählen willst, musst du das auch nicht tun."
Ryder seufzte wieder und zog mich dann fest in seine Arme. "Das ist es nicht. Es ist nur schwierig, das zu erzählen, ohne das diese ganzen Erinnerungen wieder hochkommen."
Ich nickte und kuschelte mich an ihn. "Lass dir Zeit."
Er nickte und wir versanken in Schweigen.
"Wie ist das eigentlich mit deiner Familie?", unterbrach Ryder plötzlich die herrschende Stille.
Bei dem Gedanken musste ich grinsen. Wenn man sich vorstellt, dass die Stille ein kleines dickes Mädchen mit einem Tütü und einem Lolli im Mund war, konnte man ja schließlich nur lachen.
Dann allerdings wurde mir klar, was Ryder mich gefragt hatte. Meine Familie ...
Ich starrte geistesabwesend aus dem Fenster. "Meine Eltern sind nicht tot oder so, falls du das glaubst."
Ryder stützte sein Kinn auf meinem Kopf ab. "Und was ist dann mit ihnen?" Er klang furchtbar neugierig.
Wäre ich auch. Ich meine, meine Position war nicht gerade alltäglich.
Ich war in die Obhut eines fremden Mannes gegeben worden, obwohl es meiner Familie bestens ging.
Ergab für Außenstehende höchstwahrscheinlich keinen Sinn.
Aber die Situation war ja auch komplizierter.
"Meine Eltern sind ... anders ...", gab ich schließlich zu.
"Meine Kindheit war wahrscheinlich vollkommen anders als die von anderen Kindern, also mich kannst du nicht schocken", spöttelte Ryder.
Ich grinste.
"Sie waren eigenrlich ganz cool. Eben nicht so wie andere Eltern. Es gab keine Regeln. Aber das meine ich gar nicht. Es ging eher um das, was sie taten", erklärte ich ihm.
"Was haben sie denn getan?", erkundigte sich Ryder.
Ich seufzte, aber bevor ich die Chance hatte zu antworten, fing in der Küche ein Lied an zu spielen.
Irritiert sah ich zu, wie Ryder aufsprang und hinrannte.
Hatte er da ein magisches Radio hingestellt, das Unwohlsein wahrnahm, oder was?
Ich folgte ihm und sah, wie er aufgeregt hin und her lief und ein Hamdy an sein Ohr hielt.
Oh, ein Klingelton. Na ja, hätte ich mir ja auch denken können.
Was soll's.
"Wie meinst du das, da war jemand der Cam ausgefragt hat? Was wollte er denn? ... Das ist nicht dein Ernst! Du rufst wegen einer Eifersuchtsattake an?" Ryder klang ziemlich aufgebracht.
Ich schätzte mal, dass es Hunter war. Na ja, sonst hätte das mit Cam keinen Sinn ergeben.
Ryder drehte sich zu mir um und zwinkerte mir dann zu.
"Dann gib mir mal Cam", meinte er schließlich.
Kurzes Schweigen und danm hörte ich Cam am anderen Ende irgendetwas schreien.
Ryder verzog das Gesicht. "Wie genau sah der Typ aus?", wollte er sehr angespannt wissen.
Was zur heiligen Hölle war hier bitte los?! Was für ein Typ?
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Na ja, ich weiß, es ist nicht so lang und war auch nur ein Übergangskapitel ... also na ja, egal 😊
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best wishes, Zara
ChickLitVorsichtig legte er seine Stirn an meine. "Eh ... was machst du da?", wollte ich nervös wissen. Ryder seufzte. "Ich wollte dich eigentlich küssen, aber ich glaube, du hast die Stimmung zerstört." Pfft. Die Stimmung zerstört. Na klar. Ryders Stimmung...